THEMA:

Hallo Badoo,
wenn du die Konstruktion prüfst, dann bitte doch den Aufsteller um ein qualifiziertes Konstruktionsdetail.
Wer sich meiner Meinung nach auf so dünnes Eis begibt sollte die Konstruktion festlegen, bevor irgend ein Konstrukteur den Mist an der Backe kleben hat - weil: Ist ja geprüft und funktioniert somit!!

Tut mir Leid - ich kenne beide Seiten (Aufsteller und Konstrukteur), und ganz ehrlich - hätte mir jemand sowas auf den Tisch gelegt - nach bestem Wissen und Gewissen, ich hätte die Löcher mit D28 eingefasst - Steckbügel D16 (4DS Biegerolle) dazu, und nachgesehen, wie das ganze geometrisch aufzudröseln gewesen wäre... und danach den Bewehrungsgrad bestimmt... aber unter ein 12,5cm Raster bei den Eisendurchmessern wäre ich nicht gegangen.

Wenn der Nachweis mit D25-12,5cm (angenommene durchgängige Biegezugbewehrung) nicht mehr gelingt ist für mich Schicht im Schacht!! Ich hätte warscheinlich sogar versucht 3 Dübelleisten ins Eck zu bekommen, damit die Dübelabstände gleichmäßiger ausfallen und näher an die Durchbrüche kommen - aber auch ich mache Fehler...

Interessant wären dabei dann auch die Übergangs- bzw. Übergreifungsbereiche der Biegezugbewehrung aus Durchstanzen zur regulären Plattenbewehrung...

Vielleicht wäre hier der Kopf des Göttervaters doch eher einen Versuch wert... -> Zeus Stützenkopf...

"Ich frage mich , ob in der Norm geregelt ist, dass für einen Durchstanznachweis
(quadratstütze unter flachdecke) die angesetzte vorhandene Biegezugbewehrung gleichmäßig über den kritischen / äußeren Rundschnitt verteilt werden muss ?"

Das war die "unschuldige" Ausgangsfrage...

Ohne das jetzt nachzurechnen würde ich als Prüfer wie folgt verfahren (ich nehme an die Statik wird im Moment geprüft):

- korrekten Nachweis bezüglich Nutzhöhe anfordern
Der zulässige anrechenbare Bewehrungsgrad beträgt bei einem C35/45 1,98%.
Der vorhandene Bewehrungsgrad bei einer Nutzhöhe von 22 beträgt 2,15%  - game over

- Zeichnerischen Nachweis der Ausführbarkeit der Ausführbarkeit in entsprechendem Maßstab verlangen
Damit habe ich schon den einen oder anderen "abgeschossen" weil ich es leid war die Statik grün
zu stempeln, auf den Bewehrungsplänen sind ein parr dünne Striche und auf der Baustelle bekommt man große Augen.

Ansonsten möge der Planer die Konstruktion anpassen, egal ob Deckenverstärkung, Stahleinbauteile oder
was auch immer.





 

Danke an euch alle ! Statiker99, leider wird derzeit der Bewehrungsplan geprüft. Die Statik hatte ich allerdings auch diesbezüglich schon bemängelt. Ist offensichtlich jedem egal. Selbst die Baustelle baut. Nun hat die Baufirma wegen fehlender Pläne Behinderung angemeldet und der Planer will mir den Verzug anhängen...

na ja, das ist blöd (fehlende Erfahrung) bei der Statikprüfung.
Aber egal, dann soll halt der Bewehrungsplanzeichner ein Verlegedetail malen, und
wenn sich dann rausstellt das es nicht paßt (Verlegung, Nutzhöhe) ist der Bewehrungsplan halt
nicht ausführbar.

Die Verantwortung bleibt erst mal beim Planer.
Besser jetzt einschreiten als bei der Bewehrungsabnahme dumm dastehen.

Naja was willst du da mit Erfahrung machen. Ich habe nach 1 Tag gesehen was für flachzangen da am Werk sind. Problem ist halt nur, dass der Prüfer-Chef alles durchlassen will. Und dann stehst du halt da mit so einer LP5. Die Löcher im Durchstanzbereich kamen übrigens auch erst in der LP5 dazu...

Badoo schrieb:

Das ist richtig. Und warum sollte man nicht abmindern können ?
 

Falsch ausgedrückt - klar kannst du hier die 5mm wegnehmen... aber die Bedingungen dafür kannst du doch niemals einhalten.
Das geht los bei der Milimetergenauen Wahl der Unterstützungskörbe und endet beim Einbau... das seh ich einfach nicht - den Aufwand will keiner betreiben.
Außerdem sinds dann immer noch 30mm + 25mm. Die Durchstanzbereiche sind halt Nachweistechnisch auch übel sensibel.

Beste Grüße