THEMA:

Hallo Herr Woelfer,

vielen Dank für Ihre ausführliche Erläuterung, das ist ganz selten, dass sich ein Hersteller traut in einem Forum etwas zu schreiben.

Zitat Thomas Woelfer:
"Die sehr kleinen Pakete (25 und 50 Stunden) werden naturgegeben nur in einem Umfeld benutzt, bei dem nur sehr wenig Statik anfällt. Das sind meistens Fälle bei denen der Anwender Statik nur nebenher betreibt.Da haben wir die Erfahrung gemacht, das der Aufwand an Support ganz erheblich viel größer ist, als in allen anderen Fällen. Das liegt zum Teil daran, das die Software eben nicht als Teil der täglichen Arbeit verwendet wird und der Anwender sich quasi ununterbrochen in der Lernphase befindet, was einen entsprechend hohen Anteil an Support-Anforderungen auslöst. Zum anderen ist es in solchen Fällen auch oft so, das auch statisches Verständnis fehlt, was dann auch durch Supportumfang ausgeglichen wird." 

Überspitzt könnte man nun formulieren, dass diejenigen, die wenig oder gar keinen Support benötigen den "Küchentisch-Statikern" den Unterricht in EDV und Statik bezahlen. Ob das gerecht ist sollten sie selbst entscheiden, ihr Konkurrent MB macht das mit verschieden teuren Service-Verträgen, wobei der dringende Notfall auch immer per Telefon möglich ist.

Ich habe bisher extremst selten Support benötigt, dafür gibt es ja z.B. auch diese Foren hier
und da ist es dann widerum von Vorteil, wenn man eine sehr verbreitete Software benutzt.

M.E. ist es für den Hersteller sowieso extrem ineffizient, wenn er jedes Problemchen jedem Kunden wieder erneut am Telefon erklärt.
Ein gut betreutes Support Forum (wie z.B. bei Harzer Statik) kann da wesentlich mehr leisten.

"Die sehr kleinen Pakete (25 und 50 Stunden) werden naturgegeben nur in einem Umfeld benutzt, bei dem nur sehr wenig Statik anfällt. Das sind meistens Fälle bei denen der Anwender Statik nur nebenher betreibt."

Das ist m.E. ein Gedankenfehler ihrerseits. Genauso könnte es sein, dass ein erfahrener Statiker Programmteile ihrer Software (z.B. 3D-FEM oder seltene Baustoffe wie Alu oder Glas), die bei anderen Herstellern sehr teuer zugekauft werden müssten, aber von ihm nur sehr selten benötigt werden oder ein Prüfstatikbüro zeitweise eine "unabhängige Vergleichssoftware" benötigt. 

In diesen Fällen verbauen sie sich mit den (vergleichsweise) hohen Kosten der kleinen Pakete die Chance, die erfahrenen Kollegen mit ihrer Software so zu überzeugen, dass sie vielleicht öfters zugreifen.

Weiterhin könnte man auch logisch darlegen, dass selbst der Anfänger (mit noch wenig Aufträgen) oder Küchentisch-Statiker nur im ersten "Lehrjahr" viel fragt, und sich dann beruhigt. Selbstverständlich wird es auch immer Kollegen geben, die den kostenlosen Support bis in das Letzte ausnutzen. Bei PCAE z.B. (ebenfalls kostenloser Support) werden Anfragen i.d.R. mit extrem knappen Sätzen und einem mürrischen Grundton beantwortet, was nicht unbedingt zu weiteren Fragen animiert. 



 

..ich habe bisher extremst selten Support benötigt, dafür gibt es ja z.B. auch diese Foren hier

..und das wird leider dafür missbraucht.
Es nervt extrem, wenn Software-Probleme hier im Forum breitgetreten werden, weil die Hersteller keinen
brauchbaren Support leisten können oder wollen.
Auch dafür schätze ich d.i.e. weil der Support nicht über den Umweg mit dem Nerven Unbeteiligter, sondern direkt am Telefon
funktioniert, übrigens immer sehr freundlich und geduldig..

Wollte ich mal loswerden
Grüße
Thomas

>> vielen Dank für Ihre ausführliche Erläuterung, das ist ganz selten

Gerne. Wir meinen das mit dem "Anders" schon ernst. 

>> Überspitzt könnte man nun formulieren

Kann man machen. Wenn man das tut, dann wird man immer irgendwo was finden, das "nicht gerecht" ist. Es ist durchaus so, das wir über solche Dinge nachdenken - ich für meinen Teil bin mit der Art und Weise, wie wir damit umgehen, ziemlich zufrieden. "Gerecht" wird das sicher nie, allerdings befinden wir uns auch nicht im Gerechtigkeitsgeschäft.

Wir haben auch die Erfahrung gemacht, das, wenn der Support "einfach so" wie bei uns zur Verfügung steht, es praktisch niemanden gibt, der ihn nicht in Anspruch nimmt. Auch da gibt es sicher Ausnahmen. Aber wir wollen es den Kunden eben einfacher machen - und erst mal eine Auswahl aus einem Portfolio an möglichen Service-Verträgen machen zu müssen (wobei man hinterher garantiert den falschen hat) ist für mich nicht "einfach".

>> betreutes Support Forum

Wir haben ein gut betreutes Support-Forum (ich betreue das und wir beantworten Frage da 'instant'). Aus meiner Sicht ist es allerdings so, das nur eine sehr kleine Minderheit der Statiker solche Foren in der Praxis nutzen. (Sieht man auch hier: Die Anzahl der tatsächlich aktiven Benutzer bei 'DieStatiker' ist im Vergleich zur Gesamtmenge doch eher gering.). Die weitaus größere Mehrheit an Statikern nutzt eher das Telefon oder EMail - auf jeden Fall keine öffentlichen Support-Bereiche.

>> Gedankenfehler ihrerseits. Genauso könnte es sein

Möglich. Nachdem wir aber mit praktisch jedem einzelnen Anwender auf die ein oder andere Art direkten persönlichen Kontakt haben, denke ich, das wir das schon richtig einschätzen.

>> ersten "Lehrjahr" viel fragt, und sich dann beruhigt

Natürlich wird es nach der Anfangszeit weniger. Aber es wird halt nur weniger. Die Software bleibt ja auch nicht stehen und so entstehen dann auch bei erfahrenen Anwendern plötzlich doch wieder Fragen. Es ist aber müßig darüber zu diskutieren. Wir haben uns  viel Gedanken um die Preisgestaltung gemacht und gleichen die auch immer mit der Realität ab - ich werde Ihre Kommentare darum als Anlass nehmen, nochmal im Team eine Diskussion anzustossen. Sowas schadet nie.

>> werden Anfragen i.d.R. mit extrem knappen Sätzen und einem mürrischen Grundton

Nun. Wie soll ich sagen: Das passiert bei uns garantiert nicht. Unsere Anwender lieben unseren Support und das liegt sicher auch daran, das wir weder kurz angebunden noch mürrisch sind.

Können Sie ja einfach mal ausprobieren 
 

Ich finde es sehr gut, dass einige Softwarehäuser ihren Blick hier reinwerfen und auch mal was beitragen. Das sollten durchaus noch mehr tun. MB, PBS, PCAE ... Allerdings sollten wir als Anwender die anwesenden Vertreter der Häuser auch nicht in die Enge treiben.
 

Falls Sie mich meinen: Fühle mich nicht in die Enge getrieben, ist alles bestens. 

(Ich arbeite bei D.I.E. Baustatik Software )

schrieb:

Werte Kollegen mit DLUBAL RFEM5,

auf youtube gibt es eine Einführung in RFEM6 von der US-amerikanischen Niederlassung, ungefähr 1 Monat alt. Dort wird am Anfang ausgeführt, dass noch nicht alle Möglichkeiten von RFEM5 in RFEM6 integriert sind, und dass RFEM5 wohl noch rund 2 Jahre "am Leben bleibt". Diese Info habe ich bisher nicht auf der deutschen DLUBAL-Seite gefunden (Vielleicht ist sie ja auch nur etwas "versteckt").

Die gelben Markierungen sind von mir:
 

Hallo bau64, ja, die Hinweise aus dem Webinar von Amy Heilig finden sich hier und da auch auf der deutschsprachigen Seite. Das ist vielleicht etwas versteckt. Wir sind dabei, das zu verbessern.
Generell braucht sich niemand Sorgen darüber machen, dass wir RFEM 5 "sterben" lassen, um die Anwender zum Umstieg auf RFEM 6 zu drängen.
RFEM 6 enthält noch lange nicht alle Möglichkeiten von RFEM 5 / RSTAB 8. Diese werden wir nach und nach einbauen. Die 2 Jahre sind dabei eher optimistisch geschätzt.
Deswegen empfehle ich jedem Interessenten, sich eine Testversion zu holen und zu schauen, ob RFEM 6 zu den eigenen Anforderungen passt. Wir freuen uns sehr über Kritik zu der neuen Softwaregeneration. Das hilft uns, RFEM besser zu machen.

Viele Grüße
Frank Faulstich (Dlubal Software GmbH)