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Kellerwände als Halbfertigteile WU 17 Jul 2022 09:08 #75750

ich fasse aus meiner sicht zusammen, möglicherweise findet der eine oder die andere antworten auf vorhergehende fragen:

1. es gilt vertragsfreiheit (wurde von DeO und mir schon in vielen threads beschrieben)

2. "wu-planung" in der twp ist deutlich mehr, als (meist falsche) bewehrung zu ermitteln (wurde von mir schon in vielen threads beschrieben > wu-rili lesen und verstehen)

3. "wu-planung" ist NATÜRLICH eine besondere leistung. ob das im aho-heft oder sonstwo steht, ist dabei zweitrangig - es ist keine grundleistung und daher gesondert zu beauftragen.

4. gegen eine erzwungene beauftragung kann man sich wehren (erfordert chuzpe und haltung)

5. meine erfahrung bei kleinen/mittleren bauten: aufklärung des OP schadet definitiv nicht. einer meinte "da hat mich dein vorgänger sauber reingeritten, der hat einfach wu-bewehrung gerechnet und wenn´s suppt, haften wir alle gemeinsam"

6. früher (c) hat´s hochwohlgeborene OP gegegeben, denen man nicht mit bautechnik kommen brauchte, das hat die nicht interessiert. inzwischen, auch aufgrund gestiegener haftpflichtprämien, sehen das viele OP anders und sind froh, über konstruktive beiträge aus der twp.

7. auswirkungen einer ernsten auseinandersetzung mit dem möglichen wu-konzept können invasiv sein - sowohl bezogen auf das bauwerk, wie auch auf den planungsablauf. "meine" OP haben (influenced by markus) erkannt, dass das typische wu-gschmarre meist negative auswirkungen hat.

8. wenn (wasserstand, rissheilungschancen undundund) wu in frage kommt, ist das ein fetter aufwand. oft beginnen die probleme mit lösungsversuchen beim bgga.

9. nochmal: irgendeine verkrampfte "wu-bewehrung" ermitteln, kann in jeder richtung zu regressansprüchen führen. dieses einschränkend, war ich bisher ausschliesslich mit schäden (nicht mal mit "nur" mängeln) aus falschen/fehlenden wu-konzepten und falschen konstruktiven randbedingungen befasst.

10. in einer sich, zumindest teilweise, selbst kanibalisierenden branche ist es eine frage der zeit, bis dem billigsten jakob auch noch per honorarminderung oder ersatzforderungen infolge mangelbehauptung das fell über die ohren gezogen wird > aufpassen!
 
Markus L. Sollacher, Berat. Ing. BYIK
mlsollacherATt-onlinePUNKTde
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Kellerwände als Halbfertigteile WU 17 Jul 2022 10:37 #75751

@Markus

besten Dank.

Du schreibst:
"7. auswirkungen einer ernsten auseinandersetzung mit dem möglichen wu-konzept können invasiv sein -
sowohl bezogen auf das bauwerk, wie auch auf den planungsablauf.
"

Und da tue ich mir ein bisschen schwer.
- wenn ich als Tragwerksplaner um die Notwendigkeit eines WU-Konzeptes weiß,
- mein Wissen über die Notwendigkeit auch dokumentiert ist,
- ich um die Einflüsse eines WU-Konzeptes auf die Tragwerksplanung schon in der LPH 2 + 3 weiß,

wie kann ich dann mit gutem Gewissen meine Tragwerksplanung weiter führen ohne dieses Konzept?

Das ist für mich ungefähr so wie Planung ohne Bodengutachter.

Vielleicht sehe ich das auch zu eindimensional, bin halt nicht in diesem Bereich (WO/MFWO) tätig.

__________________________________________________________________________________

Den Ansatz irgendeiner Rißbreite, z.B. 0,2 mm und einem Hinweis auf Feuchtigkeit an der Wandinnenseite
halte ich für inkonsequent.
Wenn würde ich mich dumm stellen, Rissbreiten gem. EC 2 Expositionsklassen.

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Letzte Änderung: von statiker99.

Kellerwände als Halbfertigteile WU 17 Jul 2022 10:43 #75752

ich fasse aus meiner sicht zusammen, möglicherweise findet der eine oder die andere antworten auf vorhergehende fragen:

2. "wu-planung" in der twp ist deutlich mehr, als (meist falsche) bewehrung zu ermitteln (wurde von mir schon in vielen threads beschrieben > wu-rili lesen und verstehen)
 

korrekt. Hatte ich auch erwähnt. Und genau an der Stelle interessiert mich, wie denn dieses "deutlich mehr" in der Praxis bei EFH, DH .. umgesetzt wird und aussieht. Ich kann es mir nicht vorstellen und auch die verschiedenen Vorträge und die gesamte Literatur dazu schweigen sich penetrant beharrlich aus. Nur oberflächliche Anforderungen, aber kein Tiefgang, Null, nichts.
Auch so reden Leute gerne streng mahnend von der Tabelle und großen Konzepten umher, auch hier, interessanterweise aber lässt niemand mal die Katze aus dem Sack. Man  könnte fast vermuten, dass im Sack überhaupt keine Katze ist.
 

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Kellerwände als Halbfertigteile WU 17 Jul 2022 10:59 #75753

@statiker99:

"7. auswirkungen einer ernsten auseinandersetzung mit dem möglichen wu-konzept können invasiv sein -
sowohl bezogen auf das bauwerk, wie auch auf den planungsablauf.
"
...
...
wie kann ich dann mit gutem Gewissen meine Tragwerksplanung weiter führen ohne dieses Konzept?
ich vermute, wir sehen das zumindest ähnlich, wenn nicht gleich:
entweder gscheit - oder garnicht
das thema "wu" wird erst dann zum thema, wenn´s so in die twp einfliessen muss.
sobald der bauherr (!) eine wu-konstruktion will, beginnt der terz, egal ob man diese leistung erbringt oder eben nicht.
dann gilt der uraltspruch wer schreibt, der bleibt

@DeO:
wenn du nicht zwischen den zeilen liest, dann nimm halt die einige beiträge zuvor explizit beschriebene lösung mit externen "abdichtungsplanern" (um nicht immer "wu" zu strapazieren). is wie beim bgga: ohne bgga machst du doch auch nix.
bei den externen kann man sehen, dass (anders als sonst) der aufwand bei grösseren objekten überproportional ansteigt - wenn nicht, is vielleicht was faul ;)
Markus L. Sollacher, Berat. Ing. BYIK
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Kellerwände als Halbfertigteile WU 17 Jul 2022 11:06 #75754

"...und die gesamte Literatur dazu schweigen sich penetrant beharrlich aus."

Großen Respekt, die gesamte Literatur???

@DeO
deine pauschale Haltung teile ich nicht.
Es gibt z.B. einiges an Literatur zum Thema Zwang und Bodenplatten.

Deine Abwertung irgendwelcher Tabellen hört sich zwar schön an, dann mach doch mal eine eigene.

Und sooo schlecht ist die WU - Richtlinie nicht.
Z.B. wird es in vielen Fällen auf den Entwurfsgrundsatz c hinaus laufen, das bedeutet z.B. nachträgliches 
Verpressen, das hat Einfluß auf die notwendige Zugänglichkeit, möglicherweise auch zu einem späten Zeitpunkt.

Bei kleinen Bodenplatten kann eventuell auch Entwurfsgrundsatz a funktionieren.

Ich habe gerade die Diskussion (spätere Zugänglichkeit) mit einem Haustechniker vor versammelter Runde gehabt.
Ergebnis: Die Schaltschränke kommen nicht an die Außenwand.

Das ganze hat also nix mit Katze im Sack zu tun sondern Aufklärung und Risikomanagement.

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Letzte Änderung: von statiker99.

Kellerwände als Halbfertigteile WU 17 Jul 2022 12:00 #75755

Moment ... ich habe nicht geschrieben, dass die WU-RiLi schlecht sei. Ich habe sie im Grunde gar nicht bewertet.
Ich frage nur, wie ich mir die Bearbeitung der verschiedenen Tabellenzeilen (13, 14, 15...) in der Praxis vorstellen darf.
Dazu habe ich weder in Vorträgen etwas gehört, in der Literatur nichts gelesen und hier war auch noch nichts zu erkennen.
Literatur zu Zwang und Co. gibt es zuhauf, ja. Aber zu den anderen Punkten sieht es anders aus.
Wenn ich etwas zwischen den Zeilen herauslesen sollte, welchen Grund gibt es überhaupt etwas zwischen den Zeilen zu schreiben?
 

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