THEMA:

Ich habe mir Pollux mal angesehen.
Das sieht ja erstmal ganz modern und frisch aus, allerdings ist noch sehr viel "leer" auf dem Bildschirm.

Grundriss- und Lasteingabe ausschließlich über Koordinaten ?
Kein DXF Import ? Keine vernünftigen graphischen Editierfunktionen ?
Speichern von Druckzusammestellungen ? Das ist doch Stand von Vorgestern,
da fehlt leider ein moderner CAD-Kernel.

Mal abgesehen davon, dass man mindestens eine gut funktionierende Lastweiterleitung benötigt. (zumindest optional)

Bis sich Pollux auf den Stand der preiswerteren FEM-Plattenprogramme weiterentwickelt hat, wird man lange warten müssen und hat dann (wenn die Firma durchhält) über den Wartungsvertrag in 10 Jahren den Stand der heute aktuellen 1.500 EUR Programme.
(und genausoviel bezahlt)

Mich wundert ja, dass noch keine Firma das ursprüngliche Hybridkonzept von InfoCAD (FEM UND CAD) in einer modernen einfachen Variante übernmmen hat.

InfoCAD hat sich im FEM Bereich natürlich extrem weiterentwickelt, dasses für den normalen 08/15 Statiker nicht mehr bezahlbar ist. Im CAD Bereich ist InfoCAD aber immer noch auf dem Stand von 1986.

Einfache CAD Programme gibt es doch wie Sand am Meer, aber kein preiswertes FEM Programm mit guten CAD Funktionen.

Hallo,
ich nochmal .

zeemann:
Die Argumente sind vernünftig und nachvollziehbar, ich sehe es allerdings aus einer etwas anderen Perspektive. Mein Schritt war momentan von der Harzer Platte (ich weiß nicht ob dieses Programm bekannt ist; kein Netzgenerator, nur rechtwinklige Geometrie, etc...) hin zu Pollux und das ist durchaus ein Meilenstein.

Die Geometrieeingabe (Eckpunkte) über Koordinaten bei Pollux ist mM in Ordnnung, das habe ich bei anderen Programmen auch immer so gemacht. Und die Eingabe von Linien, Flächen, Lasten usw. geht doch grafisch und nicht ausschließlich (aber auch) über Koordinaten, für mich auch wiederum in Ordnung.
Was ich tatsächlich noch vermisse, sind Punkte/Linien usw. verschieben, kopieren, drehen usw., ich hoffe das kommt in Kürze. Mehr CAD brauche ich persönlich in einem 2D FE-Programm nicht, einen vollen CAD-Kern benötige ich eigentlich nicht. Ich denke bei 3D ist das wieder anders.
Den DXF Import hatten wir früher bei PCAE, das hab ich tatsächlich nie richtig hinbekommen oder es hat nie so richtig funktioniert. Ich habe daher auch noch nie damit gearbeitet, kann mir allerdings gut vorstellen dass das eine Arbeitserleichterung sein kann.

Ich möchte ja keine Werbung für irgendwas machen, ich dachte nur, dass diese Software für den ein oder anderen interessant sein könnte, ich komme eben gut damit zurecht, wie erwähnt in Kombi mit Harzer.
Ich bin immer noch der Meinung dass die Software recht günstig ist, denn selbst wenn es noch ein Jahr dauert bis einige der o.g. Funktionen drin sind und ich in diesem Jahr meinen Wartungsvertrag bezahlen muss, habe ich doch diese Kosten bei den anderen Programmen auch, plus ggf. Updates, plus der höhere Anschaffungspreis.

Nichts für Ungut, ich wollte nur einen Tipp geben falls jemdand auf der Suche ist, weil man ja doch nicht immer bei allen Programmen auf dem neusten Stand sein kann.

LG Marie

Hallo Marie,

ich finde es sogar sehr gut, wenn hier Vorschläge für Software gemacht werden und ich bin auch ein Befürworter davon, dass man seine Software an seine Projektgröße anpasst.

Wer überwiegend EFHs und ab und zu mal ein MFH rechnet benötigt kein FEM "Monster", sondern kommt mit einem kleinen Plattenprogramm gut hin.

Wer überwiegend Umbau im Bestand rechnet, braucht vielleicht gar kein Plattenprogramm.

Es stimmt im Gegensatz zum Harzer FEM ist Pollux eine deutliche Verbesserung.
Harzer FEM ist (war) aber auch kostenlos, wenn man sowieso das Harzer Paket gekauft hatte.

Der Preis für Pollux (500 EUR + Wartungsvertrag) ist insgesamt angemessen, wenn man sich an MB Plato (1.500 EUR) oder PCAE-Platte (1.000 EUR) orientiert, aber auch nicht günstig, wenn man den Mehrwert der beiden Programme zu Pollux vergleicht. Wobei man sowas unter 500 EUR eigentlich gar nicht verkaufen darf.

Klar PCAE ist von der Oberfläche her altbacken, hat aber Lastweiterleitung inklusive und kostenlose Patches. Die DXF Übergabe ist etwas gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber problemlos, man kann sich das Modell ja vorher mit dem CAD Programm erstellen.

Der Vorteil ist zudem, wenn man sich direkt an ein "besseres" FEM gewöhnt hat, kann man leichter updaten, wenn die Aufträge größer werden.

Von meiner Seite finde ich es auch begrüßenswert, dass man auf Software-Produkte aufmerksam gemacht wird, die nicht so bekannt sind. Hier und da findet sich immer mal eine Perle. Und selbst wenn die Bedienoberfläche altbacken ist - wenn man weiß, was man tut ist das manchmal sogar plausibler als diese ganzen Automatismen.

Bei dem Vorschlag bzgl. Pollux muss ich allerdings sagen, dass ich die Preispolitik etwas gewöhnungsbedürftig finde. Man kauft nicht, sondern man mietet die Lizenz. Ohne Pflegevertrag läuft die Lizenz nicht, und wenn man diesen kündigt, erlischt sie sogar. Das monatliche Benutzungsentgelt kann nach "billigem Ermessen" erhöht werden, usw.

Irgendwie bin ich dafür zu konservativ und kaufe meine Software lieber. Wenn ich sie nicht brauche, liegt sie auch mal im Aktenschrank, frisst dort aber kein Heu. Und wenn ich sie nach einer Pause wieder einsetzen möchte, funktioniert sie nach der Installation wieder reibungslos.

Mieten würde ich eine Sache nur, wenn ich sie vorübergehend mal brauche, mich aber nicht langfristig binden möchte.

Hallo,
zeemann: keine Einwände, genau so isses. Das mit unter 500€ fand ich zunächst ehrlich gesagt auch schon so günstig dass es schon wieder fast verdächtig ist

Aredo: kann ich ebenfalls nachvollziehen. Allerdings war mein gedankliches Argument eben, dass ich bei anderen Herstellern eben auch den Wartungsvertrag abschließe (wurde bei Pollux im übrigen bisher noch nie erhöht, den Eindruck machen die jetzt auch nicht) oder eben regelmäßige Updates kaufe. Wenn ich bei diesem Spiel nicht mitmache kann ich die Programme aus meiner Sicht nach 1-2 Jahren ja dann sowieso in die Tonne treten... Auch mein beliebter Harzer macht das ja so, "keine versteckten Kosten, kein Wartungsvertag", dafür jährliche Updates, welche mit jedem Jahr dann teurer werden in dem ich nicht update. Ob das nu besser ist...?

Ein Stück weit denke ich einfach, egal was ich mir zulege, es ist mit Folgekosten verbunden, sei es als Wartungsvertrag, als Miet-Pflegevertrag oder als kostenpflichtige Updates. Wie ich das letztendlich nenne ist ja egal.

Nun denn, jedem das seine

LG Marie

marfa schrieb: Hallo,
... Wenn ich bei diesem Spiel nicht mitmache kann ich die Programme aus meiner Sicht nach 1-2 Jahren ja dann sowieso in die Tonne treten...

Im Unterschied zur Software, die ich gekauft habe, kann ich bei einem Wechsel zu einem anderen Produkt auch Jahre später mit dem mir vertrauten Software noch einmal gegen rechnen. Bei dem Mietmodell ist die Lizenz aber flöten oder ich zahle für zwei Programme.

Aber der Trend geht wohl zum Miet- bzw. Subskriptionsmodell. Nur, solange ich es vermeiden kann, tue ich das.