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Klaffende Fuge 01 Mai 2022 10:39 #74651

Das Mauerwerk 2m weiter unten steht aber auf dem gleichen Baugrund...


 
Mit Betonung auf "dem gleichem Baugrund" (eigentlich auf dem selben, wg. gleicher Setzung an dieser Stelle).
Und, was soll das jetzt an der Spannungsverteilung oben ändern?

Es stehen nebeneinander: ein weicher Erdpfeiler und ein steifer Mauerwerkspfeiler (als Wandabschnitt).
Die Kraft steht mit ihrer Wirkungslinie etwas exzentrisch über dem steifen Bauteil, wie soll da Kraft in das danebenstehende weiche Bauteil kommen, schon mal rein aus Gleichgewichtsgründen.

Es ergibt sich eine erhebliche Spannungsüberschreitung.

es

 
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Klaffende Fuge 01 Mai 2022 12:32 #74653

Ohne dass sich ein Bodengutachter zu einem konkreten Verformunsmodul bekennt, mit dem man dann einen Nachweis führen kann, würde ich diese Lösung nicht anfassen.

Außerdem kann/soll er dann auch gleich den Erddruckbeiwert angeben.
 

Den braucht man für eine solche Situation quasi gar nicht. Ein mistiger Schluff wird die Verfüllung schon nicht sein. Wenn doch, würde die die ohnehin nicht darstellbare Lösung noch weniger gehen. Also irgendwas mit Phi >= 30° und was genau spielt dann auch nicht mehr die Rolle.

Es ist aber richtig, die Last wird sich sehr auf der erdseitigen MW-Kante abspielen und das wird die nicht können. Es zerbröselt rechnerisch so weit, bis die sich vergrößerende Abtragungsfläche an der MW-Kante es kann. Es ist weder planfähig noch nicht ingenieurmäßig darstellbar. Hauptsache es rutscht nichts von der Mauer ... so wohl der Gedanke.

Und nahc wie vor sage/frage ich, was mit den Bodenspannungen in Gründugnsebene ist. 700 kN verteilt auf eine übersichtliche Fläche sind eine deutliche Erhöhung. Es steht zwar was von "Grube", aber wenn das eher ein bäuerlicher alter Bau ist, ist die Anbindung der Sohle nicht vertrauenswürdig und dann steht ganz schnell der Begriff "Grundbruch" im Raum.

Da hat sich irgendein Bauherr+Architekt etwas zu viel vorgenommen, sage ich mal so.
 

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Klaffende Fuge 02 Mai 2022 08:45 #74654

Hallo Zusammen,  es bleibt spannend.
Heute war einer vor Ort vom Prüfer und es wurde auch schon fleißig gebuddelt.
Die Idee ist nun wie folgt:   ---siehe Anlage
- Einzelfundament am Wandkopf 1,50m x 0,9m x 0,6m  bewehrt
  (Größe zur eigentlichen Aufnahme der Einzellast bei gemischtkörnigen steifen Boden  
   Nachweis zur Bodenpressung wäre so eingehalten)
- Fundament an Wandseite (zum Erdreich) soweit runtergründen bis man auf den Fels kommt
  (Nach Messung vor Ort mit Ramstange ist nach einer Tiefe von ca. 1,50m  von OK Bodenplatte der Fels vorhanden)
- Stahlstütze wird zusätzlich mit Betonummantelung inkl. Bewehrung versehen. Zum einen da man ohnehin Stahlstütze F90 verkleiden   
  müsste  und zum anderen um über die Kopfplatte der Stütze die Last über den Betonmantel noch besser auf den Mauerwerkskopf zu
  bringen

Wass meint Ihr zu dieser Ausführung ???
 
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Klaffende Fuge 02 Mai 2022 09:42 #74655

Hallo, ich kann mir vorstellen, dass der Prüfingenieur
seinem Mitarbeiter die rettende Idee um die Ohren hauen
könnte......
und nochmal etwas zur Ablenkung: wie ist denn der festgestellte
Erhaltungszustand der gemauerten Wand die nun doch eine erheb-
liche Mehrlast erhalten soll, hast du die dir mal auf der Innenseite
angesehen???

galapeter97

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Klaffende Fuge 02 Mai 2022 09:57 #74656

Hallo Galapeter 97,
von innen ist die Wand verputzt. Wurde 1980 verputzt.
Wand ist massiver Ziegel 2DF Format mit Gesamtbreite 36,5cm
In Statik wurde die Wand als SFK12 nachgewiesen.
Prüfer sagt die Wand hätte auf jeden Fall diese Festigkeit.
Nur zur INFO nach Altstatik wurden Punktlasten (früher Heuboden oben)
mit 30t je am Wandkopf runtergeführt. Es stand bis dato ein Eichenpfosten 24x24cm
am Wandkopf mit kleinem Auflagerfundament 60x60x50cm (auch schon immer außermittig)
Die Frage ist ob man zuviel Angst hat .......oder ob es wirklich auf Spitz gerechnet oder gedacht ist.

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Klaffende Fuge 02 Mai 2022 10:45 #74658

...
Die Frage ist ob man zuviel Angst hat .......oder ob es wirklich auf Spitz gerechnet oder gedacht ist.

So reden immer die Architekten und auch die ...
Darauf wird sich (hoffentlich) hier keiner einlassen.

Ihr braucht jemanden, der erstmal in der Lage ist, für diesen Betonklotz die wirkenden Kräfte in einem Schnittbild darzustellen.

Erst danach kann man darüber reden, ob die Kräfte aufgenommen werden können und ob sie überhaupt im Gleichgewicht sind.

In der Skizze fällt auf, dass zwischen dem Betonklotz und der Decke 10 cm dickes Mauerwerk dargestellt ist.
In jedem Fall ist dort - wegen der Zentrierung - eine H-Kraft an die Decke abzugeben.
Wie ist die Decke überhaupt gespannt?


es
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