THEMA:

Wie hat es denn der Kollege vor 46 Jahren gerechnet?
Als WiB?
Als Verbundträger?

Wie würdet ihr rechnen, wenn der Profilstahlträger nicht im, sondern auf oder unter dem Stahlbetonunterzug liegen würde?

schrieb:

Wie hat es denn der Kollege vor 46 Jahren gerechnet?
Als WiB?
Als Verbundträger?

Wie würdet ihr rechnen, wenn der Profilstahlträger nicht im, sondern auf oder unter dem Stahlbeton unterzug liegen würde?

Wie die Kollegen beim Aufstellen gerechnet haben, ist leider unbekannt, da keine Bestandsstatik vorliegt. Die spontane Vermutung der Kollegen im Büro war, dass damals einfach nur der Stahlträger nachgewiesen wurde und dass der Beton mehr oder weniger nur als Brandschutz dient. Allerdings habe ich beim Nachrechnen das Problem, dass die aufliegende Decke, so wie sie bewehrt ist, deutlich mehr Last aufnehme kann als der Unterzug (wenn ich nur den Stahlträger ansetze), was IMHO nicht schlüssig ist. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass damals eine Decke ohne Not relativ hoch bewehrt wurde (Feld unten bis 20,11 cm²/m, Stütze oben bis 27,45 cm²/m bei 30 cm Deckenstärke), die lastabtragenden Bauteile aber nicht für diese Last ausgelegt wurden.

Dann teil die Lasten doch mal entsprechen der Steifigkeit auf. Die Betonsorte wird ja auf dem Plan angegeben sein.
Betonstahlsorte sicherlich auch. Die Güte des Profilstahls ist wahrscheinlich ein banaler St37.
Den Anteil der Bewehrung an der Steifigkeit des Unterzugs würde ich im ersten Schritt weglassen - wenn es knapp wird mit einrechnen.
 

Bei einer Deckenbewehrung von 20cm²/m respektive 27cm²/m könnten "läppische" 3 Ø20 auch nur konstruktiv gewählt sein?

Die Angaben zur Ausnutzug waren jeweils unter Berücksichtigung beider Querschnitte oder eine getrennte Betrachtung?
Wenn der Stahlträger im Feld nur zu 8% ausgenutzt ist und über der Stütze unter 50% liegt, gehts dann nicht vielleicht auch ohne Betonquerschnitt? man könnte da ja auch noch gut "umlagern".
Bischen komisch schauts ja schon aus mit dem geringen Restquerschnitt links und rechts - da bleiben dann so 8 cm je Seite wenn ich aus dem Bügel mal nen 40er Unterzug ableite.
Eventuell ergibt sich noch ein brauchbares Moment aus den 2x 3Ø20 wenn man den Betonquerschnitt komplett vernachlässigt.

Die 3Ø20 als Druckbewehrung angesetzt bei ihren Nachweisen, düfte auch bei der geringen Überschreitung helfen. (Wenn sie durchlaufen)

Beste Grüße

Die Ausnutzung hatte ich mit InfoCad für den Verbundquerschnitt ermittelt. Also für beide Querschnitte zusammen. Die zugehörigen Schnittgrößen hatte ich an einem Ersatzsystem ermittelt, in dem ich als Querschnitt einen Stahlbetonquerschnitt mit gleichem Trägheitsmoment, wie der Verbundquerschnitt, eingegeben habe. 

Allerdings bin ich gerade am überlegen, ob ich nicht eigentlich die gleiche Steifigkeit berücksichtigten müsste und nicht nur das gleiche Trägheitsmoment. InfoCad ermittelt die Trägheitsmomente unter Berücksichtigungen der E-Moduli der einzelnen Baustoffe und bezieht diese dann auf den kleinsten aller E-Moduli nach der Form: I = 1/E_min*Summe(E_i*(I_i+Ai*(z_s,v-z_s,i)^2)

 

Hallo,

Die Ausnutzung hatte ich mit InfoCad für den Verbundquerschnitt ermittelt.

Ich denke, dass der Ansatz eines Verbundquerschnitts nicht zulässig ist. Es gibt offenbar keinerlei planmäßige Verbundsicherung sondern lediglich die Hoffnung, dass das schon irgendwie über Haft- und/oder Reibungsverbund miteinander tragen wird.

Zum Ansatz Lastaufteilung Stahlträger / Stb-Balken entspr. der Steifigkeiten: Leonhardt hat für Stb-Biegequerschnitte im Zustand II mal überschlägig 0.7 *Eb *Ib angesetzt. Das sollte für eine Abschätzung reichen.

Welche Betonstahlqualität wurde denn verwendet? Man kann das aus dem Scan nicht richtig lesen.

Gruß
mmue