THEMA:

Jetzt wundere ich mich aber. Oder ist der Unterschied zwischen Ringanker und Ringbalken nicht bekannt?
Und wo lockern sich denn heutzutage in der letzten Schicht einer Mauer die Steine?
Ein Ringanker dient dazu, die Scheibenwirkung der Bauteile (Wand-Decke) zu sichern und dient im Katastrophenfall dem Zusammenhalt des Gebäudes.
Ein Ringbalken nimmt im Unterschied dazu, die auf die Wand wirkenden Windlasten auf und leitet sie in quer zur Wand liegende Bauteile ab.

Megapond schrieb: Jetzt wundere ich mich aber. Oder ist der Unterschied zwischen Ringanker und Ringbalken nicht bekannt?

selbstredend.

Ein Ringanker dient dazu, die Scheibenwirkung der Bauteile (Wand-Decke) zu sichern und dient im Katastrophenfall dem Zusammenhalt des Gebäudes.

Dazu muss er aber durchgängig sein und genau das ist oftmals aufgrund der Wandführung nicht gegeben. Die springt gerne hin und her und endet bei der Pfette an der Dachschräge. Wo bleiben die Kräfte dann?

Ein Ringbalken nimmt im Unterschied dazu, die auf die Wand wirkenden Windlasten auf und leitet sie in quer zur Wand liegende Bauteile ab.

richtig. Letztlich ist er aber von der Bauweise nicht anders.

DeO schrieb: Ich erinnere mich dunkel an einen Satz der da sinngemäß lautete "tragende Wände sind oben durch einen Ringbalken abzuschließen". So in der Art.
...

In der zitierten Ausgangsfrage ging es um den 'Ringbalken' (RB), die meisten Antworten bezogen sich nur auf den 'Ringanker'. Offensichtlich werden diese Systeme immer noch in einen Topf geworfen.

Der RB hat die Aufgabe, die seitliche Halterung der Wand sicherzustellen.
Diese Halterung wird nicht nur zur Aufnahme von H-Kräften benötigt (auch Hängeschränke liefern H-Kräfte),
sondern auch zur Seitenstabilität der Wand, sonst hat man keinen Eulerfall 2.
Hierfür ist der Ringbalken dringend erforderlich, sofern keine zuverlässige andere Halterung
vorhanden ist, was in einem DG oft der Fall ist.

Jetzt ist der RB aber keine starre, sondern nur eine federnde Halterung, deshalb müsste man eigentlich eine ausreichende Mindeststeifigkeit für den RB nachweisen.
Aber wer macht das schon.

Ein oder zwei Eisen in einer dünnen U-Schale erfüllen die Aufgaben eines Ringankers,
aber nicht die eines Ringbalkens.

es

Moin,
ich denke bei der Diskussion ist eigentlich klar, dass der Ringanker gemeint ist.
Vielleicht mal von Anfang an lesen.
Was den Ringbalken anbetrifft stimmt.

prostab schrieb:

DeO schrieb: Ich erinnere mich dunkel an einen Satz der da sinngemäß lautete "tragende Wände sind oben durch einen Ringbalken abzuschließen". So in der Art.
...

In der zitierten Ausgangsfrage ging es um den 'Ringbalken' (RB), die meisten Antworten bezogen sich nur auf den 'Ringanker'. Offensichtlich werden diese Systeme immer noch in einen Topf geworfen.

notgedrungen, ja. Einfach weil mE viele RA/RB funktionell gar keine sind. Sie können die Aufgaben nicht erfüllen.

Der RB hat die Aufgabe, die seitliche Halterung der Wand sicherzustellen.
Diese Halterung wird nicht nur zur Aufnahme von H-Kräften benötigt (auch Hängeschränke liefern H-Kräfte),
sondern auch zur Seitenstabilität der Wand, sonst hat man keinen Eulerfall 2.
Hierfür ist der Ringbalken dringend erforderlich, sofern keine zuverlässige andere Halterung
vorhanden ist, was in einem DG oft der Fall ist.

Ja, der RB ist per Idee ein horizontal gebogener Balken. Nur braucht er am Ende Auflager und die sollten nur soweit voneinander entfernt liegen, dass auch ein dünner RB (11.5er MW) noch statisch zeigbar ist.

Jetzt ist der RB aber keine starre, sondern nur eine federnde Halterung, deshalb müsste man eigentlich eine ausreichende Mindeststeifigkeit für den RB nachweisen.
Aber wer macht das schon.

und wer kann das schon? . Wenn man den Architekten/Bauherren erzählt, dass dieses alles maßgeblich für deren Planung der Wandverläufe im DG ist, dürfte man sehr schnell vom Markt verschwunden sein. Letztlich wäre aber genau das erforderlich, wenn man statisch konsequent, vollständig und superrichtig sein will.

Ein oder zwei Eisen in einer dünnen U-Schale erfüllen die Aufgaben eines Ringankers,
aber nicht die eines Ringbalkens.

Auch dieser müsste an seinen Enden ein verlässliches Auflager finden. Genau das ist per Wandverlauf oft nicht gegeben.

Fassen wir zusammen:

Der RB+RA wird benötigt für eine Scheibenwirkung (=Ersatz Decke) und zum "kurzschließen" von horizontalen Sparrenlasten in einem Zugband
(wenn diese nicht bereits schon durch die Dachkonstruktion kurzgeschlossen sind (=Kehlbalkendach))

Er muss:
- vorhanden sein
- durchgäng sein
- ausreichend bemessen [für horizontale Laste (Wind+Hed,Sparren)}
- ist bei Mauerwerkswänden notwendig
- ist bei Stahlbetonwänden bewehrungstechnisch zu berücksichtigen
oder ebenfalls als vollvertigerRA/RB ausgebildet werden.


Ich denke damit ist ganz klar dass man ihn braucht.