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Reum es einfacher zu sagen... 05 Jan 2006 08:12 #12217

hoffentlich weiß ein F1 motor auch von ihrer theorie.
die sicherheiten haben lediglich mit unsicherheiten der lastermittlung zu tun, probleme bei der herstellung, schwankungen in der materialqualität. aus diesem grund hat man viel sicherheit eingeplant, um die einkalkulierten fehler anderer auszugleichen.

ein haus unter laborbedingungen wäre erheblich filigraner zu bemessen.
wir könnten schon genau rechnen, tunen es aber nicht aus genannten gründen.

gruß
chris
MCS - Ingenieurbüro für Bauwesen
Christian Marx
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ReStatik Unsicherheit 05 Jan 2006 08:29 #12221

der denkfehler ist wohl, dass auch durch genaueres rechnen das ergebnis
(die vorhersage) nicht besser wird, da das grundmodell (die grundannahmen) schon
sehr grob sind.

nochmal: ich kritisiere nicht das vorgehen der statiker, ich will keinen angreifen.

ich wollte nur verdeutlichen, dass der umgekehrte weg, nämlich die vorhersage
des tatsächlichen verhaltens mit den zugrundeliegenden modellen nicht unbedingt
möglich ist, oder können sie mir vielleicht die tatsächliche tragfähigkeit meines unbewehrten kellers ausrechnen ???

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Reum es einfacher zu sagen... 05 Jan 2006 08:30 #12222

Hallo,

bin selbst "wissenschaftlich" tätig (übrigens in SB studiert) und verstehe den Standpunkt von Statikern sehr gut. Es ist eben eine worst-case-Abschätzung. Man macht sich ein Berechnungsmodell, das physikalisch plausibel ist und steckt dann soviel Sicherheit (Bewehrung) in das Objekt, bis das Modell sagt "OK". Dabei ist natürlich das Problem, dass entweder ein Paar negative Randbedingungen (schlechter Boden) nicht oder nur schlecht gemessen werden können, oder gewisse positive Randbedingungen (andersartige, konstruktive "Sicherheiten") nicht oder nur schlecht positiv verwertet werden können.

Aber zurück zum Thema:

Ich habe gestern Abend um 20h tatsächlich noch meinen BU angerufen (kleines ortansässiges Unternehmen) und ihn erreicht. Er sagt folgendes: Es wurde eine Standard-Statik verwendet, die er in dem Ort schon oft für ähnliche Häuser verwendet hat, schadensfrei wie er sagt. Es wurden Q188 und Q295 verwendet.

Nach betrachten meiner Photos habe ich den Eindruck, dass großflächig wohl Q188 zum Einsatz kam und zum Rand hin, unter den Aussenwänden und als Anschlußbewehrung zu den Wänden zusätzlich Q295 eingelegt wurde. Die untere Anschlußbewehrung sieht "bei mir" auch "eigentümlich" aus, und zwar sind das solche großen Matten, die in der um 90Grad gebogen sind und zur Hälfte in der Bodenplatte liegen und zur anderen Hälfte in den Wänden. Also eine sehr steife Verbindung. Ich kann mir als Laie gut vorstellen, dass die Steifigkeit der Wände (mit guter Verbindung zu Bodenplatte) sehr viel Last abtragen können, was das Knicken der Bodenplatte im Randbereich angeht. Insgesamt handelt es sich ja um einen "steifen Kasten" mit Anschlußbewehrung auch zur Decke hin, dort jedoch "weniger".
Finden derlei Tatsachen in einem Berechnungsmodell (im Normalfall, mit Ausnahme von FEM) überhaupt Einfluß?

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ReStatik Unsicherheit 05 Jan 2006 08:47 #12225

Hallo,

Selbstverständlich ist eine richtig geplante unbewehrte Bauweise mit unbewehrten Streifenfundamenten und Wänden genauso richtig und manchmal auch sinnvoll.
In vorliegenden Fall handelt es sich aber um eine elastisch gebettete Bodenplatte, dessen Tragsystem von Faktoren wie Wasserundurchlässigkeit, schlechter Baugrund u.a. abhängt.
Da der Bauherr hier angibt diese sei mit Matten Q188 bewehrt (welchen Zweck sollen diese Matten denn haben ..."Angst- oder Verlegenheitsbewehrung" )kann man durchaus von einer unbewehrten Bauweise sprechen.
Ich behaupte auch nicht das sich ein Standsicherheitsproblem ergibt...aber wie man sieht klamüsert der Bauherr (vor Ablauf der VOB Frist für Gewährleistung) seine Statik nach und ist auf der Suche nach offenkundigen Fehlern wie ggf vorhandene kleine Risse.
Welches Problem hätte der Planer gehabt die Bodenplatte richtig zu bemessen und zu bewehren???....nämlich gar keines, der Bauherr hätte die 500 kg Stahl mehr auch bezahlt.
Dieser Thread führt doch deutlich vor Augen das eine früher oftmals verwandte unbewehrte Bauweise Mist ist. Warum soll man sich als Planer diesem Vorwurf aussetzen.

Gruss
Andreas Gehm, Dipl.-Ing.
Berat. Ingenieur BYIK

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ReStatik Unsicherheit 05 Jan 2006 08:55 #12226

Hallo,

DAS STIMMT! Das hätte ich auch noch bezahlt. Aber ich hatte damals einfach keine Ahnung. Der Fehler liegt darin, ohne "richtige" Statik zu bauen. Ich meine, es gibt Bewehrungspläne der Decken, aber eben nicht für Bodenplatte. Insofern ist das hier sogar ein nützlicher Thread!

Ob man bei Q188 von einem unbewehrten Bauteil sprechen kann, wagen ich anzuzweifeln, denn ich habe im WWW schon Beispielstatiken für ähnliche EFH mit unbewehrten(!) Streifenfundamenten plus 15cm Sohlplatte bewehrt mit Q188 gefunden.

Der Stoß-überlapp betreägt in meinem Fall übrigens 4 Maschen, aber das tut sicher auch nix zur Sache.

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ReStatik Unsicherheit 05 Jan 2006 09:21 #12228

Hallo,

Daran zeigt sich doch, weil es keine Pläne gibt, daß die Bodenplatte als sog. konstruktives Bauteil angesehen und bewehrt worden ist.
Sobald man anfängt eine elastische gebettete Bodenplatte mit einer Dicke von 25 cm, unter Berücksichtigung von Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit (Risse) zu bemessen ergeben sich stets deutlich größere Bewehrungsmengen.
Desweiteren hätte ich da auch so meine Bedenken ob eine derart dünne Matte wie eine Q188 nach dem Betoniervorgang die vorgesehene Höhenlage noch aufweist.
Bei den von Ihnen angeführten Beispielstatiken mit Bodenplatte h=15 zwischen den Streifenfundamenten handelt es sich ebenfalls um ein konstruktives Bauteil (die Bodenplatte übernimmt keine lastabtragende Funktion), die genauso gut hätte unbewehrt ausgeführt werden können.
In Ihrem Fall einer elastisch gebetteten Bodenplatte übernimmt die Bodenplatte die Lastabtragung und ist daher entsprechend zu bemessen.

Der überlappstoss sagt nicht aus... vermutlich reichen sogar 2 Maschen.

Gruss
Andreas Gehm, Dipl.-Ing.
Berat. Ingenieur BYIK

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