THEMA:

Hallo an alle,

Frage zur Schweißnahtdicke.

Sicherlich kennen viele hier die Software RSTAB von ... (soll keine Werbung sein). Bei deren Ergänzung RAHMECK wird an der Voute eines Trägers (IPE 450) die untere Schweißnaht zur Stirnplatte mit einer Doppel-Kehlnaht versehen, mit einer Dicke von 14mm. Die Stirnplatte ist lediglich 20mm dick, der Flasch des Trägers 14,6mm.

Nach der annerkannten Literatur muss die max a = 0,7 min t sein. In diesem Fall eindeutig max a = 7mm.

Leider konnte die Hotline nicht wirklich helfen. Sie sagen, die Software sei von Prof. ... entwickelt worden und es soll vom Verband... die Angabe gemacht worden sein, dass die Schweißnahtdicke "keine Begrenzung" nach oben haben.

Kennt jemand von Euch ein Link dazu?

Gruß und Danke

Hallo Navarro,

rechne doch die Querschnittswerte der Schweißnaht schnell von Hand nach, dann siehst du genau welche Nahtstärken du brauchst und ob das Programm funktioniert.
Die Formel af,s = 0,7 tf bzw. ts gilt für S 355 ansonsten gilt auf jeden Fall DIN 18800 T. 1 El. (833).

Gruß Jürgen

Nabend,

laut meinem Stahlbau-Skript stellt a<0,7 min t lediglich eine Empfehlung und kein Muß da. Eine Nachtdicke a>0,7 min t ist bei Doppelkehlnähten nicht sinnvoll, weil sie statisch nicht ausgenutzt werden kann; bei einfachen Kehlnähten ist sie wegen der Unsymetrie nicht empfehlenswert.

Gruß Student

die vorgaben der schweißnähte sind für normale schweißungen gedacht.
das bedeutet, ich brauche nicht vorwärmen oder mehrlagig zu schweißen.

grundsätzlich ist man abslout frei was die schweißnahtdicken anbelangt, man muß lediglich das schweißverfahren anpassen.

bei abweichungen von den standardschweißnahtdicken müssen genaue betrachtungen hinsichtlich zb. der vorwärmtemperaturen getroffen werden.

darum hat das programm recht...

gruß
chris

Hallo Navaro,

wenn der Flansch nur 14,6mm dick ist, dann Frage ich mich wozu eine gesamtnahtdiche von 28,mm sein soll bei 14,6mm wäre ohnehin eine maximale Nahtdicke von 14,6/0,95 = 15,4mm entschpricht eine Doppelkehlnaht von 7,7mm.
Schau nochmal nach im Ergebnisfenster vieleicht haben Sie den Wert falsch gelesen.

Gruß Ayman

Hallo Kollegen!
@ chris: Vorwärmen muß man immer, wenn tiefe Temperaturen oder "dicke" Werkstücke vorliegen, ist trotzdem 'ne "normale" Schweißung.
Auch eine 10er Kehlnaht ist eine normale Schweißnaht, muß aber min. 2-lagig geschweißt werden, da man bei einer Lage nur ungefähr 5mm hinbekommt. Also muß man evtl. auch bei "normalen" Schweißungen vorwärmen und/oder mehrlagig schweißen.
@ qlquadrat: Die Empfehlungen für Kehlnahtdicken bei Blechdicken >=3mm: 2mm<=a<=0,7min t und a>=Wurzel(max t)-0,5 gelten gleichermaßen für S235 und S355.
Bei sorgfältigen Herstellbedingungen (z.B. Vorwärmen dicker Bleche) kann auf die zweite Bedingung verzichtet werden, jedoch sollte bei Blechen mit t>=30mm die Kehlnahtdicke mindestens 5mm dick sein.
@student: Stahlbauskript von Prof. Gensichen? (Ist das Beste, welches ich kenne!)

Gruß,
Mitch