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2 Stahlträger nebeneinander - verbinden 17 Dez 2023 10:36 #80623

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Die Gründe, zwei parallele Träger statt einem zu wählen, sind vielfältig.
 

Ja klar, aber gibt es unter den heutigen Gegebenheit in, ich sage mal, "statisch unaufgeregten" Situationen, einen rationalen Grund die beiden Träger doch relativ aufwendig verbinden zu müssen?  - Und wenn ja, welchen Nachweis würde sie ohne Verbindung nicht bestehen?

(Nachweis! - Nicht Bauchgefühl, nicht weil es früher so gemacht wurde und weil man es gut findet.)
 
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2 Stahlträger nebeneinander - verbinden 17 Dez 2023 10:55 #80624

Deo, du wolltest wissen:

... wenn man in alten Statiken blättert, findet man bei zwei oder mehr Stahlträgern (als Deckenabfangung) häufig die Ansage, dass diese durch Querverbolzung in den Drittelspunkten zu verbinden seien. ...
Gibt es Situationen bei denen das sein muss, bzw. was war der Hintergrund der Maßnahme. ...
 
Dazu habe ich aus dem alten Königer-Buch zitiert. Ob das heute beim Einsatz von HE-A/B/M-Profilen mit/ohne Einsatz von eingeschweißten Steifen im Auflagerbereich erforderlich ist, kannst du ja selber ausrechnen und überlegen. Dazu bist du schon lange genug im Geschäft.

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2 Stahlträger nebeneinander - verbinden 17 Dez 2023 11:25 #80625

Dazu habe ich aus dem alten Königer-Buch zitiert. Ob das heute beim Einsatz von HE-A/B/M-Profilen mit/ohne Einsatz von eingeschweißten Steifen im Auflagerbereich erforderlich ist, kannst du ja selber ausrechnen und überlegen. Dazu bist du schon lange genug im Geschäft.
 
Das habe ich gelesen. Die einfache Antwort darauf ist die, dass wir ja bei der Bemessung einen Stabilitätsnachweis mitführen. Nur hier kamen ja Stimmen auf, die dennoch eine Verbindung als erforderlich ansehen.

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2 Stahlträger nebeneinander - verbinden 17 Dez 2023 11:55 #80626

Kommt auf die konkrete bauliche Situation, Lasten, statisches System, konstruktive Möglichkeiten, Umbau/Neubau etc. an (in Analogie zu den Ausführungen von Königer - auch damals wurden bereits entsprechende Nachweise geführt, das Buch ist voll davon). Grundsätzlich ausschließen würde ich die Erfordernis nicht. Und wenn erforderlich, dann muss die Verbindung auch entsprechend geplant und nachgewiesen werden. Der Oberegge u.a. z.B. bietet dafür eine "erprobte Lösung" mit vereinfachtem Nachweis über die Tabellen.
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2 Stahlträger nebeneinander - verbinden 17 Dez 2023 12:09 #80628

Ich meine, dass wir, wenn wir Lasten einem Trägerpaar zuweisen, auch konstruktiv dafür sorgen sollten, dass die Lasten such vom Trägerpaar abgetragen werden.
Ist ja kein Hexenwerk.
In den ⅓- Punkten koppeln und gut is.

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2 Stahlträger nebeneinander - verbinden 17 Dez 2023 12:53 #80630

Die Notwendigkeit, für einen Unterzug zwei Profile vorzusehen, wird zum einen durch die lichte Höhe unter dem Unterzug und zum anderen durch die Montage bestimmt.
Es gibt nun mal verschiedene Auflagersitustionen, Decke-Unterzug, Mauerwerk-Unterzug etc., die nicht die Sicherheit bieten, dass die Profile gleichmäßig belastet sind. 
Bei einem Randdeckenauflager wird das raumseitige Profil höher belastet als das zweite, aüßere. Bei einem Mittelauflager einer Durchlaufplatte ist überhaupt nicht klar, welches der beiden Profile höher belastet ist als das andere Profil, da mal das eine oder das andere Feld belastet sein kann. 
Deshalb versucht man die Profile so zu verbinden, dass der Unterzug eine quasi mittige Belastung erfährt. 
Das einzige Papier (Tabelle), das konstruktive Vorgaben zur Verbindung zweier Normalprofile enthält, stammt von Gregor und wurde seit den 1920 Jahren von Handbuch zu Handbuch bis in Neuzeit gereicht (s. Hinweis auf Gregor in Stahl im Hochbau, 1924). So richtig überzeugt mich die Lösung nicht. Gregor weist in seinem mehrbändigen Werk von 1930/1931 auf einen rechnerischen Nachweis auf einen Band, den ich gerade mal nicht habe. Für HE-Profile, wo die Situation noch ausgeprägter ist, sind die Tabellen ohnehin nicht anwendbar. Im letzten Gregor, Anfang der 1970er erschienen, sind die Tabellen übrigens nicht mehr enthalten, warum wohl. 
Hin wie her, um der ganzen windigen Sache aus dem Weg zu gehen, würde ich die Profile nicht knirsch aneinander legen, sondern einen Zwischenraum freilassen, der von oben ausbetoniert wird, und zusätzlich die Profile verbolzen. Damit hat man eindeutig eine Zugstrebe (Bolzen) und eine Druckstrebe (Beton), was man nachweisen kann, wenn das einer will. 
Königer hat zuanfangs seiner Ausführungen eine Schraublösung vorgeschlagen, wenn man in den Zwischenraum (von innen) heran kommt, was mir sympathischer ist, aber nicht weniger aufwändig ist als das Ausbetonieren.
Einseitig einschweißte Querschotten (Fantomas) sind auch eine eindeutige Lösung, wenn klar ist, welches Profil höher belastet ist als ohne Querschotten. 

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