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Moin ,
ich kann mich dran erinnern, wir haben mal Anfang der 2000 Jahre Bemessungshilfen Stahlbau Verlag- Service GmbH ( Oberegge Hockelmann Dorsch ) für ne Menge Euros eingekauft. Da sind aus dem gleichen Verlag noch Mustertabellen - Regel-Querverbindungen nebeneinanderliegender DIN I-Profile für Fenster und Türstürze und für Unterzüge sowie schwer belastete Frontträger dabei gewesen. Sieht ähnlich aus wie die Tabelle von DeO nur etwas neuzeitlicheres Schrift - und Zahlenbild. Eventuell kann man dort fündig werden über Sinn und Unsinn von Verbindungen mehrerer Profilstahlträger. MFG Rüdiger Reimund Rüdiger
Architektur-Sachverständigenbüro Energieeffizienzexperte für BAFA und KfW-Bank München/Meissen |
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Moin, anbei ein Scan aus dem alten Buch von Otto Königer (Die Konstruktionen in Eisen, 1902). Ich weiß, nicht ganz einfach zu lesen aber aus der Zeit, als diese Konstruktion üblich war.
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"Die Verwendung gekuppelter Träger mit Stehbolzen (Fig. 136), wie sie vielfach üblich ist, kann nicht empfohlen werden, weil sie keine gleichmäßige Beanspruchung der Träger gewährleistet.
Liegen die Träger so weit auseinander, dass die Verwendung von Füllstücken nicht mehr genügende Sicherheit gegen ungleichmäßige Inanspruchnahme bietet, so sind aus Blechen und Winkeln zusammengenietete Querversteifungen anzuwenden." |
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Um die Eingangsfragen von Deo nochmals aufzugreifen, zitiere ich nachfolgend die weiteren Erläuterungen von Königer aus dem Jahre 1902. Die von Deo zitierten Angaben (Scan aus Stahl im Hochbau, 13. Auflage, 1962) bzw. in den von Ruedigerrei zitierten Tabellen von Oberegge u.a. oder der von Megapond erwähnte "Gregor" (ein Standardwerk in den 50er/60er Jahren) basieren im Prinzip auf denselben Annahmen. Betont werden sollte, dass als Stahlprofile dabei in der Regel 2xINP bzw. 2x IPE verwendet wurden. Abweichend von den neueren Quellen hat Königer damals ein anderes Füllstück in Text und Zeichnungen angeführt, das aus heutiger Sicht jedoch sicherlich in der Herstellung zu aufwendig wäre - in "jüngerer" Zeit verwendete man daher üblicherweise UNP-Profile (s. die zitierten Tabellen von Deo und Ruedigerrei und das erwähnte Stahlbaubuch von Gregor). Eine zweckmäßige Alternative wären nach Königer auch Futterstücke aus Eichenholz, deren Kanten wg der Ausrundungen der I-Profile entsprechend gebrochen werden.
"Bei Anwendung der I-Eisen zu Trägern ist zu beachten, daß der gedrückte obere Flansch genügend gegen seitliches Ausknicken [Anm: = "Kippen"] gesichert wird. ... In der Regel wird dieser Bedingung teils durch aufliegende oder anschließende Seitenträger, teils durch Ausmauerung zwischen zwei benachbarten Trägern, teils durch auflastende Mauern genügt, es können jedoch auch Fälle vorkommen, wo dies nicht der Fall ist, wie beispielsweise bei Unterzügen mit untergehängten Deckenbalken. Den besten Schutz gegen Ausknicken erzielt man alsdann durch Anwendung zweier oder mehrerer nebeneinanderliegender Träger, welche durch Querverbindungen verkuppelt werden. Solche gekuppelten Träger finden überhaupt Anwendung, wenn ein einziger Träger bei gegebener Konstruktionshöhe nicht ausreicht, oder wenn eine genügend breite Unterlage für auflastende Wände und dergl. geschaffen werden soll. Sie haben dann außer der Verhütung seitlicher Ausknickung noch den Zweck, eine gleichmäßige Inanspruchnahme der einzelnen Träger durch die Auflast herbeizuführen. Die einfachste Art, derartige Träger zu kuppeln, besteht in der Anwendung von Bolzen, welche alle 2 bis 2,5 m sämtliche Träger verbinden unter gleichzeitiger Einlage geeigneter Futterstücke zwischen den einzelnen Träger." (Otto Königer: Die Konstruktionen in Eisen, 6. Auflage, 1902, S. 83)
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Letzte Änderung: von Alsheimer.
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Meine eigentliche Frage war eigentlich dahingehend gerichtet, ob es heute noch gewichtige Gründe dafür gibt, dass man bei üblichen Wanddurchbrüchen zwei Träger miteinander verbinden muss. Dieses unter der Annahme, dass man eben keine schlanken IPE vor sich hat, sondern HEA o. HEB und auch keine Riesenlasten und Stützweiten anstehen. Bisher sieht es für mich nicht so aus.
Die Profile sind ja zumeist spannungsmäßig gar nicht ausgereizt, sondern die Situation 2-Träger ergibt sich aus dem Einbau bzw. der Wiederherstellung der alten Auflagerbreite. Wenn es eine klare Notwendigkeit für eine Koppelung gäbe, müsste diese sich m.E. zahlenmäßig zeigen lassen. Nur weil man es früher so gemacht hat, muss es heute ja keinen Bestand mehr haben. Man hat früher auch vieles sehr einfach gerechnet oder eher nur konstruktiv festegelegt. Damit würde man heute nicht mehr weit kommen. Insofern ist das mit "früher" so eine Sache... |
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Häufiger Wunsch von Bauherr oder Architekt ist, die Höhe des Unterzugs so gering wie irgend möglich zu halten.
Da bietet es sich an, zwei Träger mit möglichst großem Iy bzw. Wy bei möglichst geringer Höhe zu koppeln. Auch die Handwerker danken es. Es macht einen Unterschied, ob man einen HEB160 wuchten muss oder zwei HEB100 nacheinander. Auch kann man sich z.B. das schleppen von Hochbaustützen und Jochen sparen, wenn man die Wand in halber tiefe schlitzt, einen Träger einbaut, von der anderen Seite schlitzt, dan zweiten Träger einbaut und dann die Wandöffnung unter den Trägern ausbricht. Die Gründe, zwei parallele Träger statt einem zu wählen, sind vielfältig. |
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