THEMA:

Hallo zusammen,
ich hab mal eine Frage zur Expositionsklasse einer Stahlbeton-Aussteifungswand im UG hinter einer schwarzen Abdichtung nach DIN 18533, Teil 3 (Wassereinwirkungsklasse W2.1).
Situation:
Wandlänge ca. 24 m. Wanddicke 24 cm. Erdanschüttung über die gesamte Wandhöhe.
Wenn es sich bei der Betonwand nicht um eine 2-schalige Elementwand handeln würde, würde ich die Wand in XC2 einstufen, ggfs. die Rissbreite nachweisen und fertig, keine Schwarzabdichtung.
Bei der Elementwand wird nun alles etwas aufwändiger, und ich möchte nichts verlangen, was nicht unbedingt erforderlich ist.
Ist eurer Meinung nach hinter der schwarzen Abdichtung noch ein Rissbreitennachweis erforderlich?
Ich meine ja.

Danke schon mal und einen schönen Tag noch zusammen,

Fide

Hinter Schwarzabdichtung braucht es nur noch wcal = 0,30.
Da es eine Elementwand ist, geht es hauptsächlich um die Fugen bzw. den Kernquerschnitt. Hier sollte in deinem Fall auch die normale Stoßbewehrung ausreichend sein, sofern man davon ausgeht, dass die schwarze Wanne funktioniert.

Wenn sich dahinter Wohnraum befindet, dann würde ich überlegen, ob nicht doch noch zusätzliche Maßnahmen an den Stoßstellen (z.B. Fugenblech) sinnvoll sind. Oftmals will das die Baufirma sowieso, weil sie auf Nummer sicher gehen wollen.

Hallo ZAG,

Fugenblech wird vorgesehen, weil Büronutzung.
Was ist der normale Stoßquerschnitt bei wcal= 0.30 mm?
Ich denke, dass da ein normaler Stoßquerschnitt nach dem Wandhersteller (ein Mattenstreifen in der Wandmitte) nicht mehr ausreicht.
Wenn ich für eine Rissbreite von 0.30 mm bemesse, muss ich die Innenschale öffnen, damit ich die Stoßbewehrung verlegen kann. Und diese geht in Richtung 5 cm2/m je Seite.
Ich deute deine Antwort so, dass du einen RBN für wcal = 0.30 mm führen würdest.

Danke für deine rasche Antwort.

Fide

Naja, du hast ja nur noch den Kernquerschnitt. Die Außenschalen sind ja ohne Abfließen der Hydratationswäme im Werk produziert. Bei 25cm Wand - 2x6cm Schale bleibt da nur noch 13cm, was bei wcal 0,30 so ca. 2 cm²/m je Seite bedeutet.
Wenn du aber mit Fugenblech arbeiten willst, dann würde ich die Fuge gar nicht bewehren und dort z.B. Pentaflex FTS (www.h-bau.de/produkte/abdichtung/pentaflex/pentaflex-fts) einbauen. Du erzeugst damit an der Stelle, wo der Querschnitt eh geschwächt ist die Sollbruchstelle und dichtest sie durch das FTS Element gleichzeitig ab.

versteh ich das richtig:

Schwarzabdichtung + Fugenband?

Bei einer Schwarzabdichtung würde ich gar nix machen,
weder Fugenblech noch eine Bewehrung im Stoßbereich.

Hallo statiker99,

also auf alle Fälle kein Rissnachweis.
Es handelt sich um eine Aussteifungswand, und dafür ergibt sich schon eine Bewehrung im Stoßbereich. Viele kurze Wände möchte ich nicht haben, lieber eine lange Wand.

Noch kurz zum Beitrag von ZAG.
Wenn ich nur abfließende Hydratationswärme betrachte, da hat er recht, kommt nicht viel dabei raus, da ja nur der Kernbeton betrachtet werden muss. Aber es gibt ja auch noch Schwinden. Siehe Beitrag von Meichsner und Rudolph im Bautechnikheft Nr. 8/2008.

Ich hätte einfach gern nach einer Möglichkeit / Begründung gesucht, dass wie bei einer Betonaußenwand hinter einem Wärmedämmverbundsystem, die Exp.-klasse XC1 angenommen werden kann.

Aber wenn halt die Schwarzabdichtung einen Schaden hat, dann ist XC2 anzunehmen.

Gruß Fide