THEMA:

mit den Mehrheitsmeinungen ist das so eine Sache ...

die 0,3 sehe ich erst mal als Anforderung für den Schutz des Betonstahls,
in einer unbewehrten Stoßfuge ist kein Stahl.

Dort wird es inf. Schwinden Rißbreiten > 0,3 mm geben,
geht dann durchaus in den Bereich 0,5 mm und mehr,
bedeutet für den Planer der Abdichtung

R2-E: mäßig, Rissbreitenänderung ≤ 0,5 mm
oder
R3-E: hoch, Rissbreitenänderung ≤ 1 mm

wenn ich das richtig verstanden habe.

Aber da soll sich der Abdichtungsplaner drum kümmern, man muß das nur
kommunizieren.

Hallo Statiker99,

wie ich schon ganz am Anfang geschrieben habe, handelt es sich um eine Aussteifungswand. Und rein aus den Tragfähigkeitsnachweisen ergeben sich schon um die 3.5 cm2/m horizontale Bewehrung. Zudem wurde für das Gebäude die Gründung mittels einer elastisch gebetteten Sohlplatte vorgesehen. Erdbebenzone 3, hab ich auch schon erwähnt.
Insgesamt wurde wegen der Aussteifung das komplette Gebäude am Volumenmodell bemessen. Und dabei ergibt sich für diese Aussteifungswand der o. g. Stahlquerschnitt. Der zugehörige Statikausdruck umfasst um die 600 Seiten.
Und jetzt soll ich, um den FT-Hersteller versöhnlich zu stimmen, die Elementwand von 25 m Länge in viele Einzelwände aufteilen und nur einen Hauch von Stopbewehrung einlegen? Die Gesamtsteifigkeit wäre dahin, wie wir alle wissen.

Da wäre doch folgedne Variante viel geeigneter:
Ich gebe die Elementwand als Kette von Einzelwände mit dem mittigen Mattenstreifen als Stoßbewehrung vor, und schaue, was ich für ein Gebäude dran bauen kann, bzw. baue das Gebäude nach den Möglichkeiten der Elementwand.

Mich interessiert lediglich, muss ich zwingend den Rissbreitennachweis für 0.3 mm führen. Ich meine ja.
Mit den Schwarzabdichtungen und den Rissklassen habe ich mich mittlerweile auch etwas befasst. Trotzdem danke für den Hinweis.

Zu guter Letzt noch was anderes
Hier unten (in und um Oberschwaben) gab es mal eine legendäre Band. Ein Lied handelte vom heiligen Sankt Magnus.
Hier der Beginn:

Heiliger Sankt Magnus behüte mit vor der peinlichen Primitivtät ungebremster Blödheit.

Wünsche noch einen schönen Sonntag

Fide

Hallo,
die horizontale Bewehrung für die Scheibenwirkung muss nicht unbedingt in die Platten. Die kann analog zu einer Balkenbewehrung auch in Decke und Sohle konzentriert werden. Problematisch ist dabei natürlich, dass du bei einer dynamischen FEM-Berechnung den einzelnen Lastfall nicht identifizieren kannst und nicht weißt, wieviel nach oben und wieviel nach unten muss. (Aber bei 3,5 cm²/m kann man sich auch leisten, jeweils 80% nach oben und unten zu packen)
Aber die schräge Druckstrebe muss durch den Kernbeton gehen, und die Vertikalbewehrung muss Bügelartig ausgebildet werden. Das ist bei Filigranwänden oft eng.

Zur Rissüberbrückungsfähigkeit der Beschichtungen: damit sind die Risse gemeint, die nach Aufbringen der Beschichtung auftreten oder sich um das genannte Maß bewegen.
Die Hydratationswärme ist zu diesem Zeitpunkt lange abgeflossen, und die Risse, die dabei entstanden sind, können zugespachtelt werden. Es stellt sich dann nur noch die Frage, ob und wie weit sie sich wieder (weiter) öffnen.
Schönen 3. Advent!

Hallo Fide,
allmählich kommen wir der Sache näher.

"Insgesamt wurde wegen der Aussteifung das komplette Gebäude am Volumenmodell bemessen."

Ich vermute das ein 3D - System gemeint ist mit Schalenelementen.

Wenn das so ist würde ich auch die errechnete Bewehrung einlegen und
im Fugenbereich ebenfalls eine erhöhte Bewehrung, da werden die 3,5 cm² wahrscheinlich
nicht ganz reichen.

Desshalb in diesem Fall:

"Mich interessiert lediglich, muss ich zwingend den
Rissbreitennachweis für 0.3 mm führen."

Ich meine ja.

Bin da bei Statiker99: die 0,3 musst du aus der DIN heraus auf jeden Fall bringen.

hi,

Fide schrieb: ..
Mich interessiert lediglich, muss ich zwingend den Rissbreitennachweis für 0.3 mm führen. Ich meine ja.

die meinung ist schon lange per abstimmung bestätigt

die entscheidende frage ist aber nicht nach dem "ob", sondern nach dem "wie".
ebeling hat was dazu geschrieben, im BK steht was bei "integralen bauweisen" (o.ä.) - und meichsner (wie anfangs genannt, aber genau den artikel kenne ich nicht) ist wohl auch eine gute quelle.

ich würde das aus der erinnerung so einschätzen, dass in den elementen wenig zulagewehrung erforderlich sein wird, in den fugen etwas mehr?

grüsse, markus