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Ringbalken am Giebel 10 Mär 2016 10:34 #57935

na wenn die Konstruktion nicht starr wäre, würde dir doch Zuhause der Rigips an der Dachschräge um die Ohren
fliegen.....
Mein Gott... wenn wir so weitermachen bohren wir in 20 Jahren Gewindestanden durch die Firstpfette bis ins Fundament
..

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Ringbalken am Giebel 10 Mär 2016 10:36 #57936

galapeter97 schrieb: Hallo,
die hier aufgezeigten Lösungen überzeugen wenig,
glaubt man wirklich, dass man einen gemauerten Giebel
gegen eine horizontal wenig starre hölzerne Dachkonstruktion
abstützen kann, ohne dass es klaffende Mauerwerksfugen gibt?


ja natürlich. Die Masse der Bauwerke dieser Art zeigt das es sehr wohl funktioniert und in der Norm wird das ja auch schoin seit Jahren gefordert. Eine andere Lösung wäre evtl eine Kragstütze die, wie auch immer, in Zangenlage hor. verankert ist oder gar in die EG-Decke eingespannt ist. Ich bezweifele einfach mal, dass diese Lösung mehr Steifigkeit ergeben würde bzw, mit gutem Gewissen nachweisbar ist. Ansonsten bleibt nur der Anschluss an die Dachkonstruktion. Die Frage ist nur, was man denn als kraftschlüssig ansieht.

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Ringbalken am Giebel 10 Mär 2016 13:18 #57937

Hallo,
jetzt möchte ich auch einmal.
Ich finde die theoretische Diskussion sehr interessant.
In der Praxis haben sich gemauerte Giebel (mit oder ohne Ringanker) mit Anbindung über Giebelanker an den Dachstuhl seit Jahrhunderten bewährt. Habe das Gefühl, dass der Begriff Giebelanker überholt ist. Nicht nur bei den Statikern, sondern auch bei den Zimmerleuten.
In der älteren Literatur gibt es ausreichend Abhandlungen, unter welchen Bedingungen wie was womit in welchen Abständen wo verankert wird. Im 1000-seitigen Schneider steht drüber so gut wie nix.
Der zeitgemäße Giebel wird in ein Betonkorsett gerechnet und sieht schick aus. Es wird das gerechnet, was die Statik-Programme hergeben. Vorstehend wird sogar über eingespannte STB-Kragstützen nachgedacht.
Aber der Giebel alleine bleibt weich und ohne Anbindung an den ausgesteiften Dachstuhl wird das nix.
Mein Kompetenz wird von Architekten angezweifelt, wenn ich auf einen Ortgangringbalken verzichte (nur Mörtelablgeich)
Ich möchte noch ein paar Anmerkungen loswerden.
Giebelwand-Dachstuhl
Für den Nachweis der üblichen Aussteifungsverbände wird angenommen , dass sich der Giebel kontinuierlich am Dachstuhl abstützt. Also muss in regelmäßigen Abständen ein zug- u. druckfester Anschluss her. Schon mal gesehen ?
Zu den Deckenbalkenanschlüsse in Gründerzeithäusern
4 oder Mehrgeschosser mit Holzbalkendecken. Geschosshöhen über 3 m. Fassade fast nur Pfeiler .
Aussteifende Wände zur Vergrößerung entfernt. Stahlanker im Auflagerbereich nur noch schemenhaft erkennbar. Und steht trotzdem über 100 Jahre.
Könnten wir so etwas heute noch Bauen (Rechnen) ?
Dachlatten zur Aussteifung
Druckfest könnte vielleicht funktionieren wenn der Dachdecker ein sauberen Kontaktstoß hergestellt hat. Aber was ist bei Windsog ? Konterlattung 3/5, Dachlattenstoß mit 7 dn Randabstand.
Schon mal gesehen ? Mit viel Glück sind die Stöße versetzt.

Grüße

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Ringbalken am Giebel 10 Mär 2016 13:59 #57938

Hallo,

HerrLehmann schrieb: Vorstehend wird sogar über eingespannte STB-Kragstützen nachgedacht.


nur um es zu konkretisieren. Ich habe darüber nicht ansatzweise ernsthaft nachgedacht. Es war eher nur die m.E. einzige Alternative zu dem vorstehend angezweifelten Anschluss an den Dachstuhl überhaupt. Solange ich einen Dachstuhl habe, binde ich stets daran an. Habe ich keinen, so gibt es ein wie auch immer ausgebildetes Flachdach (=Scheibe) und damit erhebt sich das Problem ja gar nicht.

Aber der Giebel alleine bleibt weich und ohne Anbindung an den ausgesteiften Dachstuhl wird das nix.


korrekt.

Giebelwand-Dachstuhl
Für den Nachweis der üblichen Aussteifungsverbände wird angenommen , dass sich der Giebel kontinuierlich am Dachstuhl abstützt. Also muss in regelmäßigen Abständen ein zug- u. druckfester Anschluss her. Schon mal gesehen ?


nur in konstruktiver Ausführung per Bandeisenanschluss über 2 Felder an die Sparren. Auf Druck dürfte sich aber auch das nur schwerlich nachweisen lassen. Motto: Nicht darüber sprechen.

Zu den Deckenbalkenanschlüsse in Gründerzeithäusern
4 oder Mehrgeschosser mit Holzbalkendecken. Geschosshöhen über 3 m. Fassade fast nur Pfeiler .
Aussteifende Wände zur Vergrößerung entfernt. Stahlanker im Auflagerbereich nur noch schemenhaft erkennbar. Und steht trotzdem über 100 Jahre.
Könnten wir so etwas heute noch Bauen (Rechnen) ?


eher nicht.

Dachlatten zur Aussteifung
Druckfest könnte vielleicht funktionieren wenn der Dachdecker ein sauberen Kontaktstoß hergestellt hat. Aber was ist bei Windsog ? Konterlattung 3/5, Dachlattenstoß mit 7 dn Randabstand.
Schon mal gesehen ? Mit viel Glück sind die Stöße versetzt.


Als ich seinerzeit vor 25 Jahre anfing, habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn in einer ähnlichen Debatte mal halblaut in Erwägung gezogen, dass ja auch die Dachlatten irgendwie da wären und was beitragen. Man hat mir umgehend weitere Gedanken in diese Richtung abgewöhnt (ich war damals in einem größeren Prüfing.Büro). Dachlatten sind zwar da und wirken irgendwie auch mit, aber sie werden in keiner Weise rechnerisch für etwas weitergehendes herangezogen. Punkt, Ende. Daran habe ich mich seit dem gehalten.

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Ringbalken am Giebel 10 Mär 2016 14:15 #57939

das ist doch das Problem das wir auch hier schon ausgiebig diskutiert haben.
Der Statiker von heute, hat nichts mehr mit dem Ingenieur der letzten Generation gemein.

Ingenieurmäßiges Denken findet, im Hinblick auf die Haftpflichtversicherung, nicht mehr statt.
Was sich nicht rechnen lässt, wird nicht ausgeführt.
Schlimm...!
..

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Ringbalken am Giebel 10 Mär 2016 14:29 #57940

Andreas schrieb: Ingenieurmäßiges Denken findet, im Hinblick auf die Haftpflichtversicherung, nicht mehr statt.


... nicht nur im Hinblick auf die Haftpflichtversicherung.... :ohmy:

wir haben doch für jeden NAGEL-Nachweis ein entspr. Programm und wenn nicht wird es gekauft und dann wird weiter gearbeitet.



Schönen Feierabend

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