THEMA:

Hallo zusammen,

ich muss eine Winkelstützwand mit LKW Last bemessen. Für den Ansatz der Verkehrslasten aus LKW habe ich das alte SLW60 (q=33,3 kN/m²) angenommen. Nun ist die Frage, ob diese Ersatzlast über die ganze Fläche anzusetzen ist oder nur als Streifen direkt an der Winkelstützwand oder sogar in einem Abstand. Je weiter ich die Last von der Winkelstützwand entferne, desto größer werden die Auslastungen, bis die Last hinter dem horizontalen Sporn steht, dann werden die Auslastungen wieder geringer.

Für eine 2,00m hohe Winkelstützwand ergibt sich ein horizontaler Sporn von 3,00m. Das scheint mir sehr viel zu sein.

Mich würde sehr interessieren wie andere damit umgehen.

Über ein paar Rückantworten würde ich mich sehr freuen...

Gruß Jürgi

Die Last wird auf einer Fläche von 3 x 5 m angesetzt. Die maßgebende Laststellung ergibt sich aus den örtlichen Verhältnissen und läßt sich ohne deren Kenntnis hier nicht pauschal sagen. Fahrzeug längs/quer/Abstand...im Zweifelsfall die ungünstigste Laststellung durch mehrere Rechnungen ermitteln.
3 m Fundamentbreite bei 2 m Wandhöhe hatte ich aber noch nie. Bei "mehr breit als hoch" - Ergebnissen ist in 95% der Fälle was in der Berechnung falsch.
Ob der Lastansatz nach der uralten DIN1072 überhaupt zulässig ist, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.

Hallo KaiF,

vielen Dank für die Antwort.

Die Winkelstützwand schließt einen größeren Platz ab, so dass die Fahrzeuge in allen möglichen Lagen stehen könnten. Also dicht an der Kante oder weiter weg. Bei mir ergibt sich die maßgebende Belastung, wenn das Fahrzeug neben dem waagerechten Sporn steht. Dieser wird dann nicht durch die Nutzlast nach unten gedrückt, aber der vertikale Sporn durch den Erddruck belastet. Also größere horizontale Last und als Auflast nur der Boden. Dann bekomme ich eine Länge von 3,00m raus.

Besteht vielleicht die Möglichkeit das jemand diesen Fall mal rechnen könnte?

20cm Winkelstützwand, 2,00m hoch, waagerechtes Gelände mit SLW60, vor der Winkelstützwand 80cm angeschüttet für den Grundbruchnachweis.

Gruß Jürgi

Das ist bei WSW normalerweise so, ja.
Kurzen Rechenlauf kann ich gern machen. Einfache Skizze und die Bodenkennwerte, Angaben eventl. noch zum Grundwasserstand wären ganz nett.

Hallo KaiF,

super, vielen, vielen Dank. Ich habe nur keinen Scanner hier. Ich versuche mal alle Daten zu beschreiben (sorry, Skizze wäre besser):

20cm Winkelstützwand, C25/30
Höhe insgesamt 2,00m
Höhe waag. Sporn 20cm
Länge waag. Sporn ???

Rechts:
ebenes Gelände
Wichte 18,0 kN/m³
Kein Grundwasser
Gelände bis OK WSW

Links:
ebenes Gelände
Wichte 18,0 kN/m³
Kein Grundwasser
Höhe ab UK WSW 80cm

Scherwinkel 30°
Wandreibungswinkel 20°

Auf dem Gelände rechts:

gk = 1,60 kN/m²
qk = 33,3 kN/m² (3,00m x 5,00m) im Abstand von 0,00m bis ....

Die Frage ist dann auch welcher Erddruck anzusetzen ist. Aktiver oder erhöhter?

Freue mich schon auf die Ergebnisse!!!

Gruß Jürgi

hallo,

die Lastfläche in der DIN 1072 betrug 3.00 x 6.00 m.
Zusätzlich wären dann noch Haupt- und Nebenspur anzusetzen.
Die Berechnung über die Ersatzlast ergibt sicherlich auf der sicheren Seite liegende Ergebnisse. Es wäre besser direkt die Radlasten zu berücksichtigen.
Ein solch langer Sporn kann m.E. nur entstehen, wenn über den charakteristischen Sohlwiderstand gerechnet wird und dann die Bedingung H <= 0.2 V einzuhalten ist.
Von großer Bedeutung ist hierbei auch der Ansatz einer fiktiven schrägen Rückwand ( bei unregelmäßigen Lasten unbedingt notwendig).

Wenn Sie eine Skizze mit allen Lasten und Bodenkennwerten einstellen, kann ich Ihnen die Wand rechnen.

gruß dvog