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Aw: Planung 3D-Betonbau aus Sicht des Statikers 31 Aug 2012 15:57 #42578

Hallo Bernd,

ich habe mal (auf die schnelle) versucht dir einen screenshot und einen Plot aus einem Ausdruck in ein PDF zu bringen.
Vielleicht kann man ja was erkennen.

Auf dem Screenshot siehst du den "Lastfall" Import Lagerkräfte aus der Decke oberhalb auf der Decke unterhalb.
Die kannst du natürlich auch flächig ansehen oder im Raum drehen. Die Wände des eigentlichen Geschosses sind nur Linien.
Das ist natürlich bei CEDRUS alles grafisch schöner, aber du kannst auch bei PCAE sehen wie und wo die Lasten kommen und wo diese auf der Decke stehen.

Der Plot (2.Bild) zeigt nun den "Ausdruck" dieses Lastfalls in der Plotliste der Software.
Wird auch hier wieder eindeutig als "Import-Lastfall" gekennzeichnet und jede Last ist unterhalb auch nochmal in einer Tabelle aufgeführt, falls man irgendwelche Zahlen nicht lesen kann. Dieser Import Lastfall entspricht natürlich dem Auflagerplot der Decke oberhalb.

Ich halte das System für gut nachvollziehbar. Die Prüfer rechnen in den meisten einfachen Fällen (also zu mind. 80 %) die Decken sowieso nicht mit FEM, sondern mit einfachen Systemen nach. Daher können Sie die Auflagerkräfte (wenn diese als Trapezlasten ausgegeben werden) auch bei "regulären" Statiken nur beschränkt nachvollziehen.

Daher ist die Lastübergabe in erster Linie eine gute Kontrolle für einen selbst.

Wenn du bei etwas komplexeren Gebäuden "händisch" die (mittleren) Auflagerlasten aller Geschosse für die Gründung addierst, hast du idR eine große Streubreite zu den tatsächlichen Lagerlasten. Solange du auf der sicheren Seite liegst spielt das ja meistens keine Rolle, aber manchmal "sammeln" sich an einigen Punkten ja Lasten unangenehm. Da bietet die Lastübergabe eine größere Sicherheit und erspart vor allem den langweiligsten Part einer Statik.

Aber das weißt du ja alles......

Als "Nebenbei-Faltwerk-Programm" kann ich dir auch das alfa 3D-PCAE empfehlen.
Das kann Beton und Stahl bemessen und kostet im Moment auch nur 1.350 EUR. (statt sonst 2.800)

Auch bei komplexen Bauwerken ("im üblichen Hochbau"), selbst mit Erdbebenlasten reicht es doch meistens, wenn du dir die schwierigen Bauteile
(z.B. Treppenhauskern mit H-Lasten oder abgeknicketer Balken mit Biegung+Torsion) in 3D anschaust.
Bei Nachweisen im Bestand kann es sich durchaus richtig lohnen bestehende Einzelbauteile so zu prüfen.
(Wenn man dies dann auch bezahlt bekommt)

PDF war zu groß (:
Blöde Foren Software !!!!

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Letzte Änderung: von zeemann.

Aw: Planung 3D-Betonbau aus Sicht des Statikers 31 Aug 2012 16:19 #42579

  • BerndHahnebach
  • BerndHahnebachs Avatar Autor
  • Offline
  • Beiträge: 137
zeemann schrieb:

...

PDF war zu groß (:
Blöde Foren Software !!!!


diestatiker99 [Glommoroffe] b75 [bungd] ch

Ich will ja meine ehemalige Heimat nicht verleugnen. ;-)

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Aw: Planung 3D-Betonbau aus Sicht des Statikers 31 Aug 2012 21:49 #42582

Hallo Bernd,
unser Büro funktioniert seitens der Software ident,
Cedrus mit Gebäudemodell und die Zeichner haben Allplan,
für Faltwerke haben wir Infograph, brauche ich aber (Gott sei dank) nur selten (was aber von der Handhabung und Verständnis her ein Problem ist!!).
Projektablauf:
Einreichpläne ARCH in dwg, die wenigsten zeichnen komplett brauchbar für ifc in 3d.
CAD Import in Cedrus, das beste was sie jemals erfunden haben. Da kann ich dann konstruieren und schiieben und die Geschoße schön sichtbar übereinanderlegen etc.
Modell wird dann grob in Cedrus eingegeben um deckenstärken, säulenabmessungen etc. zu bestimmen. Als Vorstatik bekommt der Architekt immer von mir Cerdrusausdrucke der Geschoße, Materialien farblich dargestellt mit handschriftlichen eintragungen. Hat immer gereicht, seit 7 Jahren.
Danach bekomme ich abgeänderte Polierpläne, wieder in dwg.
Werden wieder in CADVIEW eingespielt, kontrolliert, nachgebessert, dann geht das Verhandeln los, 10cm nach links, doch eine 40er Rundsäule bla bla.
Danach beginnen die Zeichner detto. DWG einspielen und Gebäude komplett neu in 3d aufbauen.
3d für normalen Gewerbe oder Wohn- und Hotelbau zu rechnen halte ich für übertrieben.
Prüfer habe ich in AT nur für große Gebäude und Infrastrukturbauwerke. Das letzte große Gebäude wurde vom Prüfer selbst komplett neu gerechnet und die Ergebnisse verglichen.
Ich in 2d Plattenstapelmodell, Prüfer 3d Faltwerk mit Infograph.
Ergebniss: Wie Tag und Nacht, da weißt du dann auch warum TSBW Material 1,5 und TSBW Last auch 1,35-1,5 ist. das brauchst du auch!
lg
sebastian

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Aw: Planung 3D-Betonbau aus Sicht des Statikers 15 Sep 2012 13:28 #42763

Das mit der Datenübernahme erinnert mich an eine Scia/Nemtschek Präsentation vor ein paar Jahren.
Da wurde auch so ein schöner Datenaustausch vom CAD direkt ins FEM vorgestellt.

Der Architekt zeichent das Modell mit Allplan 3D, dann wird das Modell ins FEM übernommen. Das FEM erkennt dann gleich alle Bauteile udn vernetzt sie...
Ein Reimport der Berechnungsergebnisse ist dann auch möglich.


Ein junger Architekt stellte dann mit vollem Ernst die Frage, warum man denn da keinen Knopf einbauen kann, der gleich die "komplette Statik rechnet"...

[Quasi so ein Knopf, der das 5-jährige Bauingenieurstudium ersetzt und dann kommen gleich am Drucker 5 Ordner Statik raus :-)]

Nunja, der halbe Saal hat herzlich gelacht. Das waren die Bauingenieure. Die andere Hälfte, die Architekten wussten allerdings nicht so recht, warum die denn jetzt alle lachen...

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Aw: Planung 3D-Betonbau aus Sicht des Statikers 18 Sep 2012 08:25 #42767

Hallo :)

man merkt.... einige hier erstellen die Statik einzig und alleine für den Prüfer ;)

Es klappt aber nicht wenn:

-Bew-Pläne nicht vom Aufsteller erstellt werden
-Stahlbauwerkstattpläne ebenso
-Planungsänderungen kurzfristig BEWERTET werden müssem. (Geht das überhaupt?)
-Nach Jahren mit so einer MISTSTATIK weitergearbeitet werden muß..... (Umbau)

Lieber Bernd, ich habe den Eindruck du kennst das Baugeschehen nur als Statiker. ;) Statik ist kein Selbstzweck.

Gruß Gustav
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Aw: Planung 3D-Betonbau aus Sicht des Statikers 18 Sep 2012 22:17 #42786

  • BerndHahnebach
  • BerndHahnebachs Avatar Autor
  • Offline
  • Beiträge: 137
@Sebastian.

Genauso wie du das aus Österreich beschreibst funktioniert das hier in der Schweiz. Habe bis vor einem halben Jahr exakt so gearbeitet. Dann hab ich angefangen mich mit dem Thema BIM auseinanderzusetzen und einige Arbeitsweisen geändert. Es lohnt sich. Der 3D-Import von Cedrus ist hammercool. Ich will aber noch mehr, da ist noch kilometerweit luft nach oben.


Finde echt lustig wie sich die Statiker gegen neue Technologien wehren. Der olle zuse würde sich im grab umdrehen.

Nur zur Info. Der 3D-Import funktioniert sensationell gut wenn ich dass modell selst im CAD erstelle. Muss mir meine Architekten noch zurechtbiegen, dass deren Modelle brauchbar sind. Das wird wohl noch dauern.

@GustavGans
Achso direkt am Nachbartisch hockt mein Zeichner, der erstellt Ausführungspläne. Bin jeden Tag auf Baustelle und muss den Mist vertreten den ich verzapft habe. Ne Statik hab ich noch nie für einen Prüfer erstellt, weil ISCH ABE GAR GEIN BRÜFER. Ok mit meiner Statik weiterarbeiten ist nicht so einfach, da muss man meine schrift lesen können. Da regen sich die Zeichner seit Jahren schon darüber auf, aber damit müssen sie leben. Betreffs kurzfristigen Änderungen sind die Architekten wohl Weltmeister. Das geht allen Statiker wohl gleich...

gruss bernd

@zeemann

diestatiker99 [@) b75 {.] ch hab immernoch interesse am pdf

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Letzte Änderung: von BerndHahnebach.

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