THEMA:

Moin,

markus schrieb:

2feldplatte, drillweich, mit mittelunterstützung
durch (weichen) unterzug, reicht schon

nur dazu mal eine kleine Frage.

"Früher" hat man den Unterzug als starres Lager betrachtet und berechnet. Schön zu Fuß mit den bekannten Tabellen aus dem Schneider oder Wendehorst. Alles gut, keiner hat was gesagt, wurde so gerechnet, geprüft, gebaut. Alles gut.

Irgendwie scheint sich die Physik aber geändert zu haben. Heute muss alles gebettet und halb eingespannt sein. Ich ziehe solche Optionen nur dann heran, wenn ich an einer Stelle nicht hinkomme. Wenn einzelne Auflagerkräfte unanständig groß werden.

Aber sonst? - Die vom Foristen Prostab zu Recht belästerten 1200 Seiten Statik entstehen ganz locker, wenn man alles mögliche gefedert, räumlich und ganzheitlich mit allen Eventualitäten betrachtet. In meinen Augen im Hochbau mit üblichen Bauteilen völlig unsinnig. Wir haben Mindestbewehrung und solange man sich darin bewegt und ein System sauber nachweisen kann, kann man die Federungen getrost beiseite lassen. Nur Spielkram und Wichtigtuerei ist das.

Sorry, musste mal raus, weil wir dürfen uns nicht über aufgeblähte Statiken beschweren wenn wir sie durch so etwas selber erzeugen.

hi,

dann möchte ich das bsp. erklären, weil hinter jeder ironie steckt eine harte realität:

was wird wohl passieren, wenn 2 deckenplatten, 600/600/22, mittelstützung
durch mittel-uz (plaba, steg"stutzel" 24/20), in cowboy-manier gerechnet werden?
die abmessungen sind willkürlich - aber das bsp. ist immerhin bemessbar.
mangelfrei ausführbar? eher nicht... so viele "disclaimer" kann man nicht in die
vorbemerkungen schreiben, wie nötig wären.
obwohl - die haftung kann man immer noch der baufirma anzuhängen versuchen, weil die
hätte .. usw.

interessant, dass sich e. prüfer über 1200 seiten mokiert: hat der keinen stempelautomaten?
wenn ich schiefe/krumme 3d-strukturen in "intelligenter ausgabereduktion" zum prüfer schicke ..
..
..
was kommt dann?
genau! die forderung nach vollständigem edv-echo

ich bin kein anhänger der absolutistischen fidelen-elemente-heilslehre,
man muss nicht unnötig kompliziert rechnen, manchmal muss man kompliziert rechnen
ich glaub, wir hätten stoff für einen lustigen stammtisch

grüsse, markus

markus schrieb:

was wird wohl passieren, wenn 2 deckenplatten, 600/600/22, mittelstützung
durch mittel-uz (plaba, steg"stutzel" 24/20), in cowboy-manier gerechnet werden?
die abmessungen sind willkürlich - aber das bsp. ist immerhin bemessbar.
mangelfrei ausführbar? eher nicht...
markus

Hallo,
verstehe ich nicht so ganz !!!

rechnen nach "cowboy-manier" (war das früher eine rechenart von Ihnen ???)
nicht mangelfrei ausführbar

aber nach dem Näherungsverfahren FEM
mangelfrei ausführbar ?

Früher konnte man 50er Unterzüge darunter rechnen und die Sache war OK.
Früher gab der " Statiker " die Abmessungen vor heute lassen wir uns die Querschnitte von der vermeintlich kreativen Fakultät aufoktruieren.

Jupp

Hallo Leute,
ihr sprecht mir alle aus der Seele.. ich bin ein junger Tragwerksplaner (oder will einer werden ) und habe die alten Normen und Handrechenarten nie gelernt bzw. gezeigt bekommen. Das heißt ich bin ein fleißiger PC-Sklave der super schnell komplizierte 3D Statik-Modelle basteln kann und eine schöne Strukturierte Ausgabe erstellen kann.

Um auch zum eigentlichen Thema was zu sagen: Wir benutzen R-FEM in Verbindung mit Revit Structure zur schnellen und effektiven Eingabe von Statikmodellen. Soweit super... Eingabe für ein kompliziertes 8 stöckiges Gebäude inklusive Aufteilung Nutzlasten etc... ca 1 Woche... Ausgabe mit schön gegliederten Ausdrucken.. und ohne zuviele Seiten die keiner anschaut dann aber nochmal mindestens 2,5 Wochen... soweit alles super toll

Aber:
Wie kann ich ein 3D FEM Modell nachvollziehen? Ich versuche immer die Schnittgrößenverläufe anzuschauen und zu prüfen ob das in meinen Augen so sein könnte.. aber sicher sein kann ich mir dabei nie... Soviel zum Thema ich geb viel kompliziertes ein .. drück auf einen Knopf.. es kommt was raus.. und ich gebs zum Prüfer und schau mal was er dazu sagt... das ist für mich sehr sehr unbefriedigend... Aber mal im Ernst.. wenn Ihr ein mehrstöckiges Gebäude habt.. jeder Stock anderst auskragt.. (fast) keine Wand über der anderen ist.. kommt man doch um ein 3D FEM Modell garnichtmehr herum oder? (nur eine Meinung)

Um aus diesen ganzen Unsicherheiten vlt ein wenig rauszukommen versuche ich mich mit einschlägiger FEM Literatur weiterzubilden und habe nun vor noch einen Masterstudiengang (neben meiner eigentlichen Arbeit) zu machen, der einige interessante Vorlesungen zum Thema FEM und Fehlerquellen der FEM etc beinhaltet.
Die Schulungen der einzelnen Softwarehäuser sind leider nur Anleitungen wie man was schnell bastelt.. aber das Problem dort ist auch meißtens, das dort Ingenieure arbeiten die noch nie eine Statik für den freien Markt gemacht haben.. das heißt unsere Probleme garnicht wirklich kennen und verstehen können. Das sind immer schöne Beispielhäuschen in denen alles klappt.. (Deshalb lassen wir nun unsere Schulungen im Haus durchführen, und ich lasse dem Schulenden zwei Wochen vorher das zukommen was wir wollen, also ein Projekt von uns.. die Aufgabenstellung und das Ergebnis was wir sehen wollen... )

Ich sehe die ganze Entwicklung auch eher sehr skeptisch.. aber wenn ich ehrlich bin kann ich mir nicht vorstellen, dass wir in ein paar Jahren noch irendwelche Tragwerke zerlegen und Teilsysteme rechnen, da es dann niemand mehr gibt der dies noch richtig gelernt hat.. Leider..

So ein Stammtisch wäre schon cool... einmal im Monat auskotzen mit Kollegen bei nem gemütlichen Bier.. :-D

Viele Grüße

@mario

gute einstellung!

ändern kannst du adhoc nicht viel, die erfahrung über jahre wird es richten
also evtl. mal einen alten hasen um einen blick bitten

ansonsten einfach mal mit einem einfachen durchlaufträger die relevanten plattenstreifen nachrechnen

die fundamentlasten per handrechnung überschlagen und vergleichen



p.s.
wo gibt es diesen masterstudiengang?