THEMA:

Hallo zusammen,

eventuell kann mir ja einer der Stahlbaufüchse hier weiterhelfen.

Schule / Atrium (geschlossen/innen) / umlaufend wird ein Flachstahl montiert (vorab) der mitunter als "Estrichwinkel" dienen soll.
Anschluss an den Massivbau soweit klar/unproblematisch.

Jetzte folgende Fragen:

• Wäre natürlich praktisch man könnte das Geländer auch Zwecks Tolleranzen nachträglich anschrauben. Es wird vorab nichts Pulverbeschichtet oder ähnliches. Daher der Gedanke/Wunsch die Elemente mittels geschnittenem Gewinde in der Blende (Flachstahl) zu montieren.
  Ich kenne hier Zahlen von 0,8-1,0*D für die Einbindetiefe (bei Baustahl), aber leider nichts was irgendwo auf einem Papier festgehalten wurde.
  Die Mutter möchte man außen eigentlich nicht sehen... sonst könnte man es mit einem Bolzen oder fixierter Schraube regeln.
  Ein Schwert für die Geländerpfosten (Doppel-L) ist nicht wirklich gewollt.
• Kann mir wer sagen wo ich Tragfähigkeitswerte für Schrauben mit Linsenkopf oder ähnlichem finde und was man da verwenden kann und was nicht? Erforderliche Blechdicken etc...
  Senkkopschrauben M12 gehen bei dem 6er oder 7er Blech des Winkels mit M12 nicht.
• Ich weiß das die Frage zu Schraubentragfähigkeiten kleiner M12 hier schon gestellt wurde, konnte es eben nicht mehr wirklich wiederfinden. Eventuell könnte mir hierzu jemand was verlinken, oder ein paar DINs nennen.

Herzlichen Dank und Beste Grüße!

ich steh grad auf dem Schlauch
der 6-7er Schenkel des Winkelprofils soll das Kragmoment der Geländerpfosten abtragen?

ba

Hi,

lbv.brandenburg.de/download/Bautechnik/b...chnik_Tipp_21-07.pdf

Senkkopf könnte gehen, N.R.d mit k.2 für Senkkopf = 0,63
Durchknöpfen separat berechnen mit mittlerer Restdicke

mfg

Ernst schrieb:

Hi,

lbv.brandenburg.de/download/Bautechnik/b...chnik_Tipp_21-07.pdf

Senkkopf könnte gehen, N.R.d mit k.2 für Senkkopf = 0,63
Durchknöpfen separat berechnen mit mittlerer Restdicke

mfg

 

Herzlichen Dank für den super Link!

Ein paar kurze Rückfragen zum Verständnis:

• k.2 gilt doch eigentlich nur für F.t,Rd und nicht für B.p,Rd ?
• Für die Grenzdurchstandskraft ergibt sich dann bei kompletter "Durchsenkung" für die Restdicke t/2 (liegt auf der sicheren Seite, insofern nicht noch eine zusätzliche Senkung erfolgt.
• Was wäre denn für d.m eine Empfehlung? den tatsächlichen Kopfdurchmesser der Schraube / die Nenngröße z.B. M12 / oder ein Mittelwert?

Danke schonmal vorab!

Ps: Darf man Senkkopfschrauben mit Innensechskannt einsetzen?

ba schrieb:

ich steh grad auf dem Schlauch
der 6-7er Schenkel des Winkelprofils soll das Kragmoment der Geländerpfosten abtragen?

ba
 

also nicht der b/h=50/7 sondern der b/h=7/50 - mit W.y=0,7²*5/6 kommt man nicht weit =)

Hallo,

die Formel (von Ernst verlinkt) ist soweit anwendbar, es sind aber noch einige Randbedingungen zu berücksichtigen:
1. Mit der Formel wird die erf. Einschraubtiefe einer volltragfähigen Schraube berücksichtigt !!
2. Bei einem selbst hergestellten Gewinde im Blech handelt sich um ein "anderes Verbindungsmittel" laut DIN EN 1090-2 bzw. EC3-1-8
Hier ist die Zugtragfähigkeit um den Faktor 0,85 abzumindern.
3. Laut Kommentar zu DIN EN 1090-2 dürfen Schrauben < M12 nur max. 50 % zugbeansprucht werden.
4. Falls Schrauben nach DIN EN ISO 10684 M8 bzw. M10 verwendet werden, muss mit einem red. As gerechnet werden.
5. Hier ein Online-Tool für Mindesteinschraubtiefen nach VDI2230:
www.ing-hanke.de/know-how/online-rechner...ochfester-schrauben/

Falls jemand noch weitere Infos hat bitte gerne was dazu schreiben.

Weitere Frage zum Thema:
Wie groß muß die Einschraubtiefe sein, um überhaupt mininmale Zuglasten zu übertragen?
Bis jetzt habe ich immer angenommen, dass man mind. 3 Gewindegänge benötigt um eine Last zu übertragen.
Wenn man jetzt einen Gang vor und danach als Sicherheit berücksichtigt, benötigt man also mind. 5 Gewindegänge.
Heisst also bei M10 benötigt man mind. ein t= 7,5 mm. Um jetzt die minimale Last für diese minimale EInschraubtiefe zu erhalten setze ich es ins Verhältnis mit dem Wert (ts,min vom Tipp 21/07 vom LBV):

min. Zuglast Ft,Rd,min = (Ft,Rd,S235 / ts,min) x t

Als Beispiel mit einer Schraube M10_8.8 in Stahlblech S235 erhalte ich dann
eine minimale Zuglast von 6,1 kN, welche ich nur zu 50% ansetzen darf.
(mit Ft,Rd,S235 = 12,8 kN  /  ts,min = 15,7 mm  /  t = 7,5 mm)

Stimmt Ihr mir zu oder ist das totaler Blödsinn?