THEMA:

Megapond schrieb:

Ja gut, aber hier geht es doch um eine einfache Fundament=Stützenberechnung und nicht um eine Gründung, die kurz vorm Absaufen ist. 
 

Mit "Absaufen" muss noch gar nichts sein. Die geben die zu erwartenden Setzungen aus. Wenn jetzt hier so ein PI.induzierter Sonderfall eintritt, dann würde ich schon den Gründungsgutachter abfragen. Ich gehe davon aus, dass die bei dem Thema Setzungsberechnng sehr viel versierter sind als wir. Der Rest ist dann nicht mehr deren Sache.
 

prostab schrieb:

Für Kurzzeitlasten kann der dyn. E-Modul des Bodens angesetzt werden.

Das habe ich auch irgendwo mal gehört/gelesen, aber im Petersen finde ich dazu nichts.
Der Bodengutachter wird hier auch eher schweigen, also wo steht das in verlässlicher Form?

Mit Gruß
es

 

zB hier www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&s...JeFA5Y9&opi=89978449
VCI - Der Lastfall Erdbeben im Anlagenbau --> Bauwerk-Boden-Interaktion
Dort ist sind auch die Literaturquellen hinterlegt mit dynamische Bettungsmodul bzw. Steifemodul des Bodens (...wobei ich glaube dort ein Tippfehler gerade gesehen zu haben)

Ich wäre nur bei "Kurzzeitbelastung" zufolge Wind mit dynamischen Bettungsmodul (der um eine 10-Potenz höher ist) eher Vorsichtig
Wind ist zwar "kurz" im Sinne von Lasteinwirkungsdauer, aber nicht im Sinne von Frequenzen

Dynamischer Modul im Grundbau ist eigentlich für Erdbeben, Schwingungen, Stoßvorgänge gedacht ...

Gründungsgutachter abfragen. Ich gehe davon aus, dass die bei dem Thema Setzungsberechnng sehr viel versierter sind als wir.

Naja ... versierter in der Form dass die Grundbau-Statiker bzw. Gründungsgutachter, die Bodenparameter schneller/besser einschätzen können, sowie die Ergebnisse interpretieren... wenn man ALLE notwenigen Bodenparameter hat (und DAS ist die Schwierigkeit für einen Statiker) ist es eigentlich reine Rechenarbeit bzw. Computerarbeit

Das ist so etwa wie Nachrechnung vom Bestand ... wo man mit unvollständigen Angaben bzw. punktuellen Öffnungen eigentlich das ganze Gebäude halbwegs realistisch abbilden soll. Diese Wissenslücken muss man durch "Annahmen aus Erfahrungswerten" schließen

statiker99 schrieb:

...
Im Heft 630sind auch Anhaltswerte für den dynamischen Steifemodul bei Kurzzeitbelastung angegeben.
Wind ist für mich eine Kurzzeitbelastung.
...
Also schätze ich lieber, im Allgemeinen bin ich ein guter Schätzer ...(oder bei schwierigen Fälle gehe ich zum Bodengutachter)



 

Klar, Erfahrung hilft viel, aber die Theorie kann man nicht verbiegen und da sehe ich 3 kritische  Punkte.

1.) Wir haben 2 hintereinander geschaltete Federn.
Hierfür gilt: das schwächste Glied bestimmt das Geschehen und da meine ich, dass Du bei der Näherungsrechnung die Steifigkeit der schwachen Feder überschätzt.

2.) Steifemodul bei Kurzzeitbelastung:
Wenn im Heft 630 steht, dass man das so machen darf, dann ok.
Nachvollziehen kann ich das nicht und deshalb würde ich es (analog zu Megapond) auch so nicht machen.
Das Urbeispiel der Stabilitätstheorie ist die Kugel auf einem Berg, wenn die auch nur einen minimalen Stoss bekommt, ist es vorbei.
Die Kragstütze entspricht fast exakt dem Urbeispiel, nur geht es hier nicht um einen Stoss, sondern um ein kleines Nachgeben des Bodens in Drehrichtung, wenn keine anderen Sicherheiten gegeben sind.

3) Sicherheitsfaktoren.
Alle Teile der Stütze, also Beton, Stahl, Lasten werden beim Standsicherheitsnachweis mit relativ hohen Sicherheitsfaktoren versehen.
Die Steifeziffer Es dagegen beommt keinen verpasst.
Das ist aus meiner Sicht ein grober Fehler, sofern es keine spezielle Literatur dazu gibt.

Mit Gruß
es

hi megapond.
petersen rechnet eher mit querkontraktionszahl 0,3 ->
bei deinem beispiel würde dann rauskommen: E=0,7428*Es=0,7428*11962=8885kN/m²
D=2*2²*8885/(4,64*0,76)=20156kNm/rad nach petersen.....
...aus deiner rechnung nach "baumgart": 19938kNm/rad

ich würde sagen, dass passt gut zusammen oder?

wie "empfindlich" die querkontraktionszahl in die rechnung eingeht sieht du schön am auszug anbei...
bg
 

Eine Knicklänge habe ich jetzt nicht ausgerechnet, denn da schwant mir nichts Gutes.

prostab schrieb:

3) Sicherheitsfaktoren.
Alle Teile der Stütze, also Beton, Stahl, Lasten werden beim Standsicherheitsnachweis mit relativ hohen Sicherheitsfaktor versehen.
Die Steifeziffer Es dagegen beommt keinen verpasst.
Das ist aus meiner Sicht ein grober Fehler, sofern es keine spezielle Literatur dazu gibt.

Mit Gruß
es
 

Ich wollte zwar nicht mehr schreiben aber hier doch noch ein Hinweis:

Ja das ist richtig aber im "Hochbau" gilt:
- (Teil)sicherheitsbeiwerte bzw. Faktoren werden auf Einwirkungen (Lasten, Schnittgrößen) und/oder Widerstände (Materialkennwerte der Festigkeit, Spannung) angewandt
- Steifigkeiten (Elastizität * Querschnittswerte) werden jedoch mit Mittelwerten bzw. Nennwerten gerechnet

Im "Grundbau" ist jetzt die Frage: Ist die Steifeziffer ein Widerstand oder eine Steifigkeit

Zu der "Literatur", die gibt es und die heißt EuroKot 7, konkret ist dort von 3 verschiedenen Nachweisverfahren die rede, eben ob die Teilsicherheitsbeiwerte auf Einwirkungen und/oder Beanspruchungen und/oder Bodenkenngrößen und/oder Widerstände angewendet werden, daraus ergeben sich folgende Betrachtungsweisen:
- Keine Teilsicherheitsbeiwerte bzw. gamas=1, dafür globale Sicherheit
- Teilsicherheitsbeiwerte auf Einwirkungsseite/Beanspruchungsseite und Teilsicherheitsbeiwerte auf Widerstandsseite
- Teilsicherheitsbeiwerte auf Einwirkungsseite/Beanspruchungsseite und Teilsicherheitsbeiwerte auf Widerstandsseite bzw. auf Bodenkenngrößen (Reibungswinkel, Kohösion,...)

Ich bin jetzt kein Grundbaustatiker, kann also nicht sagen, was wo zur Anwendung kommt, könnte mir auch gut Vorstellen dass in Österreich und Deutschland andere Verfahren anzuwenden sind