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Zwangs-Torsion bei Randbalken 09 Nov 2022 12:34 #77042

Hallo ql2/99,

naja für ne Balkonplatte ist es trivial, das ist klar. Stelle ich mir jedoch vor, ich löse mal eine simple Stahlbetondecke als Einzelbalkendecke auf, welche in Randunterzügen monolithisch anschließen, welche wiederum nur auf zwei Stützen laufen. Dann kriege ich eine Torsion aus der "Balkendecke" auch wenn diese ein Einfeldträger ist und wahrscheinlich ne schöne Rissbildung im Randbalken. Der Einfeldträger bekommt bei einspannter Rechnung weniger Feldmoment und erst nach Rissbildung wieder mehr Feldmoment. Klar, sagt mir mein Gefühl auch, dass wahrscheinlich nichts großartiges herauskommt und die Rissbildung das Gleichgewicht wahrt, da "der Balken auf zwei Stützen" im Grenzzustand der Tragfähigkeit auch im Zustand II immer noch erhalten bleibt, aber manchmal kann man ruhiger schlafen, wenn ich es mir selbst mathematisch beweisen kann und dann eventuell die Bügelabstände doch auf 7.5 cm im Mittelbereich verenge.

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Zwangs-Torsion bei Randbalken 09 Nov 2022 12:48 #77043

"ich kann mir einfach Szenarien vorstellen, in welchen eben genau
solch ein Fall der Gleichgewichtstorsion relevant werden kann,...
"

@Detlef
dann wäre es einfacher das am konkreten Fall zu diskutieren.

Mir sind keine Schäden bekannt bezüglich der Vorgehensweise der "Altvorderen",
warum soll ich also ohne Not oder belastbare "neuere Erkenntnisse" die Vorgehensweise in Frage stellen?

Was reihenweise falsch gemacht wurde, war sozusagen der Klassiker, die Torsion zu vernachlässigen
wo sie aus zum Gleichgewicht erforderlich ist (Kehlbalkendach mit H-Last von 10 KN/m am Fuß,
Kniestock h = 1,20m und größeres Deckenloch an der Außenwand). Aber das ist ein anderer Fall.

Heute kommt noch dazu das die Decken tendenziell 2 - 3 cm dicker sind (Verformungen, Schallschutz).
Damit wird auch die Verdrehung am Endauflager der Decke geringer und damit die Torsionsbeanspruchung
des Randunterzuges.

Wenn du aber trotzdem ein Gefühl für das Thema bekommen willst würde ich, wie von den Kollegen vorgeschlagen,
vorgehen:

Beispiel Decke mit Randundunterzug und Randstützen


a) FE - Berechnung Platte + RUZ (torsionssteif) + Drehfeder Stützen
Dann einfach mal unter charakteristischen Lasten schauen wie groß
die maximalen Spannungen des Balkens inf. Torsionüberhaupt werden
und wie groß das Feldmoment der Decke wird.

b) FE - Berechnung Platte + RUZ (Torsionssteifigkeit 50%) + Drehfeder Stützen

c) FE - Berechnung Platte + RUZ (Torsionssteifigkeit 0%) + Drehfeder Stützen

usw. usw.

Wenn du dann alle Fälle mal durchgerechnet hast bekommst du vielleicht ein Gefühl zu dem Thema.
- die Deckenbemessung führe ich im Regelfall ohne Randeinspannung durch
- die Verformungsberechnung der Decke im Regelfall mit Berücksichtigung der Randeinspannung Stützen
- die Randunterzüge werden nicht auf Torsion bemessen

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Zwangs-Torsion bei Randbalken 09 Nov 2022 13:04 #77044

und für die Grundlagen zur Rissbildung, Steifigkeitsabfall Zustand I zu II, Leonhardt Band 4, Kapitel 7 hinzuziehen.

Grüße Manolo

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Zwangs-Torsion bei Randbalken 11 Nov 2022 14:59 #77082

Und etliche im Netzt einsehbare Dissertationen lesen.

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