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Weil es nach "Betonböden im Industriebau" auch ohne Bewehrung geht.
Wie steht es denn mit Faserbewehrung als Kompromiß? |
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Wir sind da GU und daher wird mein Chef den Bauherr nicht fragen, ob er eine bewehrte oder unbewehrte Bodenplatte haben möchte, da er sich dann natürlich die bewehrte wünscht und mein Chef andere Interessen verfolgt.
Die Aufgaben an einen Statiker in einem Planungsbüro und an einen Statiker in einer Baufirma unterscheiden sich oftmals grundsätzlich. Mein Chef hat nun ohnehin schon entschieden eine Stahlfaserbewehrte Bodenplatte auszuführen. Habe soeben die Bemessung von der Fa. Krampe Harex bekommen. Die geben 25kg/m³ Stahlfasern an. Meine ursprüngliche Angabe von 5,2cm²/m oben und unten entspricht ca. 85kg/m³. Hier im Forum wird mir sogar die unbewehrte nahegelegt bzw. aufgrund der Korrosion empfohlen. Weitere Kollegen empfehlen die Mindestbewehrung ~2,5cm²/m = 45kg/m³ einzulegen. Diese Streuung muss man sich doch mal durch den Kopf gehen lassen: 85kg/m³ vs. 45 kg/m³ vs. 25kg/m³ Stahlfasern vs. unbewehrte Ausführung inkl. Vorteile Nicht falsch verstehen... Ich bin um jede Antwort sehr sehr dankbar, aber verwirrend ist das alles schon sehr! Mir ist völlig klar, dass das Hauptkriterium der Unterbau ist. 2-lagige PE- Folie lasse ich auch einlegen, aber wer weiß denn schon wie sich dieser Unterbau auf diese 1600m² wirklich verhält. Es ist unfassbar frustierend, demotivierend und einfach nur ärgerlich solche Sachen zu entscheiden. Noch dazu wenn ich ein Berechnungsergebnis von einem namhaften Softwarehersteller = RFEM habe, der 5,19cm²/m ausspuckt. Meinem Sohn werde ich jedenfalls einen anderen Job nahelegen...
Folgende Benutzer bedankten sich: C30/37
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Bei einfachen Stahlfasern hast Du schnell das Korrosionsproblem an der Oberfläche. Also Edelstahlfasern oder Kunststoff.
Mindestbewehrung für duktiles Bauteilverhalten ist 3,3 cm²/m je Seite, weniger als je eine Q335A oben+unten würde ich nicht einlegen (entspricht 54 kg/m³). Als darunter ist reine Geldvernichtungsbewehrung, weil es keine Rißbreite mehr beschränken bzw. Risse verteilen kann kann. Zwei Lagen PE-Folie. Die hauchdünne, weil wegen der Kosten? Hmmm. Und darunter? Unebenheit durch Gesteinskörnung + Flächenauflast. Wie funktioniert denn ein mechanisch einwandfreies Gleitlager?
Folgende Benutzer bedankten sich: markus
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Was zu beachten gilt: Stahlfaserbewehrung ist in Deutschland noch nicht Stand der Technik. Heißt, wenn etwas passiert, und du hast darüber nicht aufgeklärt, ist eure Firma privat dran, der Versicherer wird sagen, nicht bauaufsichtlich eingeführt und Planungsfehler sind nicht versichert.
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Sicher? Habe zwar selbst keine Erfahrung mit Stahlfaserbeton, aber wie ist folgendes hinsichtlich "Stand der Technik" oder sogar "anerkannte Regel der Technik" zu bewerten? Es gibt die "DAfStb-Richtlinie Stahlfaserbeton", die seit 2012 bauaufsichtlich eingeführt ist, vgl. beispielsweise die Anlage A 1.2.3/4 zur MVV TB . Dort heißt es unter Punkt 6: Die Richtlinie ergänzt die DIN EN 1992-1-1 mit spezifischen Bemessungsregeln für Stahlfaserbeton. Nach diesem Artikel ist außerdem eine entsprechende Ergänzung der DIN EN 1992-1-1 in Arbeit, wodurch wohl auf die "DAfStb-Richtlinie" verzichtet werden könnte...
Folgende Benutzer bedankten sich: markus
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Die Richtlinie Stahlfaserbeton gilt nach meinem Kenntnisstand nicht für Industriefußböden sondern nur für tragende Bauteile. Deshalb wird Stahlfaserbeton künftig in den EC eingearbeitet. Mit 25 kg/m3 Stahlfasern kann man kein tragendes Bauteil im Sinn der Stahlbetonnorm herstellen. Das ist so gut wie nichts.
Was die Stahfaserhersteller mit ihren Programmen treiben, ist für mich ein Geheimnis und das wäre mir als Statiker auch völlig egal, wenn der Chef entschieden hat, Stahlfasern einzubauen. Nun ja, man kann den Laien verstehen, wenn er sieht, dass in einer Fußbodenplatte mehr Bewehrung liegt als in der tragenden Deckenplatte darüber und das irgendwie nicht glauben will. Egal, ich würde an die Geschichte hier einfach einen Haken dran machen. Eine theoretisch saubere Lösung, die durch (EC2) Normen abgesichert ist, bekommt man m. E. nur mit Bewehrung gebacken. Und ich kenne Baufirmen, die das genauso sehen. (Die 5 cm2 kann ich nicht bewerten, mir fehlt die Betongüte. An und für sich benötigt man zur Ermittlung der Zwangsbewehrung kein FEM-Programm. Die kann man auch mit der Hand rechnen.) |
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Letzte Änderung: von Megapond.
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