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Mindestquerkraftbewehrung im Streifenfundament 15 Feb 2022 11:15 #73622

Hallo zusammen,

ich habe zu diesem Thema einiges an Recherche angestellt, aber nichts gefunden. Deswegen würde mich die Meinung anderer interessieren. Folgende Situation: Ich rechne zur Zeit ein Einfamilienhaus, 2 geschossig, Massivbauweise mit MW-Wänden, Erdbebenzone 2. Die Gründung erfolgt auf Streifenfundamenten (b/h = 50/60) unter den Wänden und einer Bodenplatte h = 20 cm. Infolge der Erdbebenkräfte entstehen entlang der einzelnen Wände mehrere greiecksförmige Lasten (das Fundament erhält somit keine konstante Linienlast). Die Streifenfundamente habe ich als elastisch gebetteten Balken berechnet und es kommt raus, dass keine Querkraftbewehrung erforderlich ist. So weit, so gut. Aber wie sieht es den eigentlich mit der Mindestquerkraftbewehrung aus. Muss ich, wie bei einem Balken üblich, eine Mindestquerkraftbewehrung einbauen oder darf ich mich auf DIN EN 1992-1-1 - Abs. 9.2.1.1 berufen und davon ausgehen, dass das duktile Bauteilverhalten durch die Umlagerung des Sohldrucks sichergestellt wird und damit vollständig auf Querrkaftbewehrung verzichten?

Grüße

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Mindestquerkraftbewehrung im Streifenfundament 15 Feb 2022 19:19 #73641

Nein.
Mindestquerkraftbewehrung ist einzulegen.
Abschnitt 9.2.1.1 bezieht sich auf die Längsbewehrung.

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Mindestquerkraftbewehrung im Streifenfundament 15 Feb 2022 20:44 #73643

Ja, Fundamente können auch unbewehrt nachgewiesen + ausgeführt werden.

Daher keine Mindestbewehrung erforderlich.

 

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Mindestquerkraftbewehrung im Streifenfundament 15 Feb 2022 21:35 #73644

Tja genauso gehen da die Meinungen auseinander. Und ich kann mich nicht entscheiden. 

Wenn ich rein nach Norm entscheiden würde, dann müsste man in meinem Fall Querkraftbewehrung einbauen. Denn ja der Abs. 9.2.1.1 erlaubt es eigentlich nur auf Längsbewehrung zu verzichten. Dass man auf Querkraftbewehrung verzichten kann, steht nirgends. 

Wenn ich das ganze aber logisch betrachte, würde ich sagen, dass man auf diese verzichten kann. Es soll ja verhintert werden, dass es zu einem plötzlichen Bauteilversagen bei Erstrissbildung kommt. Ob es sich hierbei um einen Biegeriss oder um einen Schubriss handelt, sollte eigentlich egal sein. Durch Sohldruckumlagerung dürfte sich auch die Querkraft so umverteilen, dass es zu keinem plötzlichen Bauteilversagen kommt. 

Sicher bin ich mir bei dem zweiten Gedankengang aber nicht. Denn ob man wirklich das ganze auch auf Querkraft einfach übertragen kann, ist nicht so eindeutig. 

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Mindestquerkraftbewehrung im Streifenfundament 16 Feb 2022 05:50 #73648

Ahoi,

habe jetzt selber nicht reingeschaut, aber was sagen denn DIN 4149 und/oder der EC8 dazu. Zumindest in DIN 4149 gibt es konstruktive Vorgaben für Bauten in Erdbebengebieten.

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Mindestquerkraftbewehrung im Streifenfundament 16 Feb 2022 09:16 #73655

Im EC8 wird im Abs. 5.8.2 (5) lediglich ein absurd hoher Bewehrungsgrad der Längsbewehrung von 0,4 % sowohl oben als auch unten gefordert, wobei ich für meine Verhältnisse diese Forderung als reine Emfehlung interpretiere, da ich es überhaupt nicht einsehe so viel Bewehrung einzubauen, da statisch deutlich weniger erforderlich ist. Von einer Mindestquerkraftbewehrung steht im EC8 nichts.

In der DIN 4149 steht leider auch nichts zur Querkraftbewehrung, allerdings wird im Abs. 12.1.2 (5) immerhin eine vernünftige konstruktive Mindestlängsbewehrung von 4Ø12 im gesamten Querschnitt gefordert.

Die Frage nach der Mindestquerkraftbewehrung bleibt also weiterhin unklar.

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