THEMA:

Guten Morgen Kollegen,

ich möchte eine Holzbalkendecke mit einem Stahlträger abfangen, um eine größere Wandöffnung zu realisieren. Die Auflagerung des Trägers erfolgt an einem Ende auf Mauerwerk, am anderen Ende ist eine Stütze vorgesehen.

Der Stahl-Abfangträger sitzt direkt „der Länge nach“ unter einem der Deckenbalken, d.h. die Holzbalkendecke direkt über dem Stahlprofil spannt parallel zu diesem. Die Belastung für den Stahlträger kommt - bis auf ein bisschen Deckenstreichlast - aus dem aufgehenden Geschoss bzw. dem Dach.

Und hier nun meine Frage:
Wie schaffe ich es, dass der Stahlträger großflächig und nicht nur punktuell unter dem Holzbalken (der bestimmt nicht ideal gerade ist) liegt? Bei einem Abfangträger unter einer Massivdecke würde ich zunächst einen Spalt von ca. 20mm ab Oberflansch zur Rohdecke belassen, der dann nachträglich satt mit Quellmörtel ausgefüllt wird (ein schöner Nebeneffekt dabei: dadurch lassen sich auch gut Toleranzen ausgleichen, was ja im Bestandsbau immer nützlich ist).

Bei Holz habe ich wegen der Feuchtigkeit des Mörtels gewisse Bedenken, genauso vorzugehen. Oder mache ich mir da zu sehr einen Kopf?
Wie würdet Ihr mit dieser Situation umgehen?

Besten Dank für Eure Hilfe!

Gegenfrage:
ist die Wand unter dem Deckenbalken eine Tragwand (24cm stark, oder 12cm Pfosten mit Ausmauerung?
Wie wird während der Wegnahme vor Trägereinbau die Dachlast abgetragen (im drüberliegenden Geschoß?)
Falls, wie üblich, durch Joche unter der Decke, kann der entstehende Zwischenraum doch mit Holz aufgefüttert und unterkeilt werden.

Gruß Wolfgang

Wolfgang schrieb: Gegenfrage:
ist die Wand unter dem Deckenbalken eine Tragwand (24cm stark, oder 12cm Pfosten mit Ausmauerung?
Wie wird während der Wegnahme vor Trägereinbau die Dachlast abgetragen (im drüberliegenden Geschoß?)
Falls, wie üblich, durch Joche unter der Decke, kann der entstehende Zwischenraum doch mit Holz aufgefüttert und unterkeilt werden.

Gruß Wolfgang

Hallo Wolfgang,

es handelt sich um eine Tragwand, allerdings nur d = 11,50cm (+ Unmengen Putz) stark. Als Mauerwerk wurden Bimssteine verwendet (Baujahr Gebäude 1959)

Das Gebäude befindet sich bereits weitgehend im Rohbau, und die Balkenlage der Decken sowie das Dachtragwerk ist dadurch gut sichtbar. So habe ich den Vorteil, dass ich die Wand, die entfernt werden soll, weitgehend lastfrei bekomme, indem ich gezielt die Mittelpfette im Dach sowie den Spitzboden, der die Wand im darüber liegenden Geschoss belastet, abstützen kann. Der Deckenbalken, unter den der Abfangträger montiert werden soll, trägt im Montagezustand also lediglich das Eigengewicht der darüber liegenden Wand, und das kann der.

Sie schlagen also vor, den Stahlträger direkt unter dem Deckenbalken zu positionieren und dann dort, wo kein Kontakt vorhanden ist, mit Holz zu unterfüttern?

Besten Dank und viele Grüße,
Sonja

Hallo,

ich möchte eine Holzbalkendecke mit einem Stahlträger abfangen, um eine größere Wandöffnung zu realisieren. Die Auflagerung des Trägers erfolgt an einem Ende auf Mauerwerk, am anderen Ende ist eine Stütze vorgesehen.

Was ist das denn für eine Wand, die du da wegnehmen willst? Ist das Wandende, das übrig bleibt, zur Aufnahme der Last aus dem neuen Stahlträger geeignet?

Was macht der Bau, wenn du die ganze Wand abgebrochen hast, der neue Träger aber noch nicht eingebaut ist? Fällt dann das obere Geschoß runter oder kannst du den Bau anderweitig absteifen?

Wenn keine Absteifung des restlichen Baus möglich ist, muß der neue Träger in einzelnen Abschnitten eingebaut werden, die dann mit Kopfplattenstößen verbunden werden? Dann hättest du ohnehin einen Abstand von OK. Träger bis UK. Holzbalken von >= 20 mm wg. der Kopfplatten.

Gruß
mmue

Wenn ich mich in der beschriebenen Situation nicht täusche, wären zwei angebolzte U-Träger mit Einbressdübeln vielleicht eine bessere Lösung.
Es hätte den Vorteil, man muss die Mittelpfette nicht abfangen.
U-Träger anbolzen und die Wand unten abreißen.
Es muss natürlich alles an Nachweisen passen, einschließlich die der Auflager.

Es gibt sogar einen speziellen Quellmörtel.
Ich vermute aber auch, dass eine seitliche Verstärkung des Balken sinnvoll wäre (vllt mit FSH), wenn ich die Situation richtig verstanden habe. Ein Unterzug unter einem Deckenbalken längs verlegt ist eher sehr ungewöhnlich.
Vielleicht bringt es etwas, wenn Du aussagekräfte Skizzen hier einstellst.