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Frage zum Steifemodulverfahren - Bodenpressung 04 Dez 2019 06:42 #66398

morten25 schrieb: dass sich der boden am ende des balkens enorm zusammendrückt entsprechend der spannungsspitze, und außerhalb des balkens gar nicht mehr, ist eigentlich statisch gesehen "unverträglich" und somit falsch.


genau das hatte ich auch schon angedeutet.
Allerdings sehe ich auch immer "Kirche + Dorf". Wenn nur Hochleistungspogramme in der Lage sind etwas vollständig zu berechnen, diese bessere Berechnung aber nicht auf die Konstruktion durchschlägt, darf man sich die Frage stellen, ob denn derartige Boliden das richtige Werkzeug sind. Die Antwort kann durchaus Nein lauten.

Ich lernte zu Beginn meiner Karriere zwei Sätze:
"Steifigkeit zieht Lasten an" und "Die Lasten suchen sich den einfachsten Weg"

Daher wie schon geschrieben, in solche Fällen würde ich über die mitwirkende Fundamentbreite (45°-Lastausbreitung) die Pressung ermitteln. Wenn man etwas mehr Länge braucht, ok. Der Balken hat ja auch Bewehrung. Wenn die Biegsteifigkeit des Balkens aufgrund der benötigten Länge wirklich runter geht, ist es Zeit für andere Berechnungsmethoden. Bis dahin ... keep it simple.
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Frage zum Steifemodulverfahren - Bodenpressung 04 Dez 2019 08:50 #66399

.. die 45° Lastausbreitung ist bei einer bewehrten Bodenplatte sehr
ungünstig angenommen.

"Netzel" hat hier vor "langer" Zeit Untersuchungen vorgenommen.
Im "Lohmeyer - Stahlbetonbau" wird das immer noch zitiert:
Kapitel: Sohlplatten für kleinere Bauwerke. 9. Auflage Seite 646

..."Die Verteilbreite kann nach Netzel ... mit der 6-fachen Dicke der Bodenplatte
abgeschätzt werden..." (bei einer dreiecksförmigen Lastverteilung)
So kämen z.B. bei einer Platte mit 20 cm und ned =100 kN/m
als Randlast (z.B. Aussenwand des Kellers)
sigma Ed 167 kN/m2 als Randspitze raus...

Bei 45° wäre hier bm 0,4 m somit als "Block" Sigma Ed 250 kN/m2

Mir erscheint die vereinfachte dreiecksförmige realitätsnäher.
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Letzte Änderung: von FischerH.

Frage zum Steifemodulverfahren - Bodenpressung 04 Dez 2019 09:59 #66403

Es ging doch um ein Fundamentbalken.

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Frage zum Steifemodulverfahren - Bodenpressung 04 Dez 2019 11:27 #66408

Ich lese die Eingangsafrage schon so, dass es um einen gebetteten Balken geht:

Dabei kommen an den Enden des Bauteils (siehe Foto gebetteter Balken)immer sehr hohe Bodenpressungsspitzen heraus. Wie geht ihr damit um, einfach als "Singularitäten" ignorieren, oder ?

Damit kann ich ja eine Bodenplatte rechnen (eine Scheibe rausschneiden)
Das Verfahren, das Netzel damals entwickelt hat, war im Prinzip ein Vorläufer der gebetteten Platte.

Es zeigt gut, wie man mit den "Spitzen" an den Enden (siehe Eingangsfrage)umgeht.

Was ich damit sagen will, dass die sich "früher" tolle Modelle entwickelt haben, um
realitätsnahe und sinnvolle Ergebnisse zu bekommen.
Nicht umsonst ist das immer noch in aktuellen Fachbüchern beschrieben.

Mit zwei kleinen Formel lässt sich im gezeigten Beispile was deutlich
realeres abbilden als mit der verwendeten Software....
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Frage zum Steifemodulverfahren - Bodenpressung 04 Dez 2019 14:59 #66409

@FischerH:

Dass die Last-Spitzen an den Fundamentenden natürlich nicht so auftreten, wie im MB Modul gezeigt ist ja logisch und das man mein sehr einfaches Beispiel mit verschiedenen händischen Methoden wesentlich besser abbilden kann ist auch richtig.

Bei einem so kurzen und steifem Balken wie in meinem Beispiel könnte man auch vereinfacht die Gesamtlast addieren und durch die Fundamentfläche teilen, fertig.

Die Frage war mehr, wie man den EDV Ausdruck (der sich nun mal ergibt, wenn man mit dem MB-Modul gebetteter Balkem rechnet) gegenüber einem Prüfer interpretiert, welche Bodenpressung man dann ansetzt. Zudem können sich ja auch weit komplexere Balken ergeben, die man dann nicht mehr einfach so händisch überschlagen kann.

Was soll das "tolle" Steifemodulverfahren, wenn die verwertbaren Ergebnisse schlechter sind als beim einfachen Bettungsmodulverfahren von z.B. Harzer Statik oder anderen.

Wenn ich neben der Modulberechnung noch eine händische Berechnung aufskizzieren muss oder eine andere Software in meine Statik einarbeiten muss, kann man sich das MB Modul auch sparen.

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Frage zum Steifemodulverfahren - Bodenpressung 04 Dez 2019 15:20 #66410

zeemann schrieb: Wenn ich neben der Modulberechnung noch eine händische Berechnung aufskizzieren muss oder eine andere Software in meine Statik einarbeiten muss, kann man sich das MB Modul auch sparen.


Ich habe es mir zueigen gemacht, in solchen Fällen in den Bemerkungen am Ende der Position eine händische Korrekturrechnung reinzuschreiben. Auch wenn einem die standardmäßige Bewehrung nicht gefällt, oder oder oder. Wurde bisher immer kommentarlos abgehakt und auch die Bewehrungskonstukteure kommen damit klar.

Natürlich kann man sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Moduls stellen, aber auch bei FEM-Platten finden sich ja an neuralgischen Punkten Singularitäten in der Ausgabe und deshalb wirft man das Programm ja nicht weg. Eher stellt sich die Frage wann die Methode anzuwenden ist weil die einfachen Methoden überlastet sind.
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