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Tragende Wand abfangen 22 Okt 2019 12:57 #66101

Compengineer schrieb: Danke für die Literatur + den Hinweis auf einen Kopfplattenanschluss, der auch eine gute Lösung gewesen wäre.
Ich habe dann detailliertere Belastungen bekommen und im Hinblick auf die Durchbiegungsbegrenzung hat es letztlich dann doch HEB300 für beide Träger werden müssen; für diesen passt der Anschluss IW 24 13, den ich letztlich vorgeschlagen habe.

Danke für die ganze Hilfe,
mlbG compengineer


Der IW 24 13 passt auch nicht in einen HEB 300, da der Radius der Flansche da stört.
Die maximale Höhe des Anschlusswinkels darf im HEB 300 nur 300 - 2x (19+27) = 208mm betragen.

Der einzige Anschluss der die knapp 250kN aufnehmen könnte, wäre ein IW 24 22.

Aber wie mmue bereits erwähnt hat, deckt das nicht den Nachweis der beidseitigen Ausklinkung ab.
Nach meiner Berechnung wäre die Auslastung des Reststeges bei ungefähr 200%.
Ganz davon abgesehen, halte ich einen doppelt ausgeklinkten Anschluss nicht gerade für eine ordentliche Gabellagerung...

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Letzte Änderung: von Bealdor.

Tragende Wand abfangen 22 Okt 2019 17:06 #66102

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Grüß Euch,

dann habe ich anscheinend diese Tabellen missverstanden. Ich dachte mir, dass die auch für einen doppelte Ausklinkung gedacht sind.

Aus folgender Überlegung: der Anschluss soll gelenkig sein, nach Meinem Verständnis muss daher nur die Querkraft (Auflagerkraft) des einen Trägers in den anderen übertragen werden.

Angenommen, die Flansche sind nun weg, und der verbleibende Trägerrestquerschnitt ist nur der Steg und hat 260x11 mm abzüglich der 3 Löcher (M24) der ersten Schraubenreihe , dann würde sich die auftretende Querkraft von 244 kN übertragen lassen:
Tau_Ed = Vz,Ed/Aw = 244*10^3/(260x11-3x11x24) = 118 N/mm2 < Tau_Rd = 235/(sqrt(3)*1,0) = 135,68 N/mm2.

Wo das Biegemoment herkommen soll ist mir nun unklar, da ich das System so verstehe, dass der Nebenträger im Hauptträger als Einfeldträger aufliegt und keine Momente durch den Winkelanschluss übetragen werden.

mlbg
compengineer

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Tragende Wand abfangen 22 Okt 2019 17:38 #66103

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Ich hab' jetzt noch weiter gerechnet und bin einmal davon ausgegangen, das gesamte Biegemoment für den Biegenachweis heranzuziehen.

Angenommen, der IW24 13 mit 260mm Höhe hätte Platz, dann müssten von diesem 271,06 kNm übertragen werden.
D.h. der allgemeine Spannungsnachweis wäre deutlich nicht erfüllt, da:

Iy = 11*260^3/12 - 11*24^3/12*3 - 2*11*24*80^2 = 1,27*10^7 mm4

sig = 271,06 * 10^3 * 10^3 / (1,27*10^7) * 130 = 2796 N/mm2 >> 235/1,0 N/mm2.

Wenn ich mal ganz überschlagsmäßig rechne. Nur ich dachte, dass ich hier eigentlich kein Moment, oder wenn, dann ein sehr viel kleineres als Mmax zu übertragen habe …

So, oder so … jetzt sitze ich leider echt in der Tinte. - Ich hab' hier nun 2 HEB300 auf der Baustelle liegen (die kann ich nicht mehr ändern) und weiß nicht, wie ich die nun verbinden soll.
Gebohrt sind sie glücklicherweise noch nicht.

qmax,ED des Nebenträgers (l = 4,44m; HEB300) = 105 kN/m … wie bringe ich das möglichst unkompliziert in den Hauptträger (l = 3,57 m; HEB300, Lasteinleitungspunkt bei 1,37m vom Auflager).

Vielleicht kann mir hier nochmal jemand helfen/unter die Arme greifen … ich sitze jetzt leider ordentlich in der Tinte bzw. stehe auf der Leitung.

mlbG,
compengineer

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Letzte Änderung: von Compengineer.

Tragende Wand abfangen 22 Okt 2019 18:17 #66104

Hallo,

Aus folgender Überlegung: der Anschluss soll gelenkig sein, nach Meinem Verständnis muss daher nur die Querkraft (Auflagerkraft) des einen Trägers in den anderen übertragen werden.

Stimmt.

Stell dir die Querkraft in der Fuge Steg Hauptträger / anliegende Winkelfläche vor. Da ist kein Moment, denn der Hauptträger könnte das Moment nur über Torsion aufnehmen. Der ist aber relativ drehweich und entzieht sich daher einer nennenswerten Torsion (so weit so gut).

Aaaber von dieser quasi biegemomentenfreien Fuge baut sich bis zum Ende der Trägerausklinkung ein nicht unerhebliches Biegemoment im Nebenträger auf, das in diesem Falle allein vom Steg aufgenommen werden müßte (der Rest des Nebenträgers ist ja weg). Fazit: Der Steg des Nebenträgers reißt vermutlich direkt neben dem Ende der Ausklinkung ab.

Also: Kopfplatte t= 15 mm stirnseitig auf Nebenträger aufschweißen, mit 2 St. Bl. wie schon mal beschrieben (deutlich länger als die Ausklinkung, so um die 400 mm lg.) im Anschlußbereich einen Doppel-T-Querschnitt herstellen (oben und unten flach auf den Steg geschweißt, im Stegbereich des Nebenträgers wird dieses Bl. geschlitzt und mit dem Steg verschweißt), 2 M24 10.9.

Damit transportierst du die Anschlußkraft über die Ausklinkung hinweg in den vollen unausgeklinkten HEB-Querschnitt.

Gruß
mmue

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Tragende Wand abfangen 22 Okt 2019 18:52 #66106

mal so am Rande ... ist die Last im vorstellbaren Bereich?

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Tragende Wand abfangen 22 Okt 2019 19:28 #66107

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Hallo,

Aaaber von dieser quasi biegemomentenfreien Fuge baut sich bis zum Ende der Trägerausklinkung ein nicht unerhebliches Biegemoment im Nebenträger auf, das in diesem Falle allein vom Steg aufgenommen werden müßte (der Rest des Nebenträgers ist ja weg). Fazit: Der Steg des Nebenträgers reißt vermutlich direkt neben dem Ende der Ausklinkung ab.

Also: Kopfplatte t= 15 mm stirnseitig auf Nebenträger aufschweißen, mit 2 St. Bl. wie schon mal beschrieben (deutlich länger als die Ausklinkung, so um die 400 mm lg.) im Anschlußbereich einen Doppel-T-Querschnitt herstellen (oben und unten flach auf den Steg geschweißt, im Stegbereich des Nebenträgers wird dieses Bl. geschlitzt und mit dem Steg verschweißt), 2 M24 10.9.


Ok. Das erste leuchtet mir soweit ein … aber ich hätte nicht gedacht, dass es so groß wird; aber dennoch zu groß für den Steg.

Die Kopfplattenlösung habe ich schon im Beitrag weiter oben von Dir gelesen, allerdings kann ich sie mir etwas schwer vorstellen. Dürfte ich ganz unverschämt nach einer (Hand)skizze fragen?

Ich war vorhin noch auf der Baustelle um mir die HEB300 anzusehen. Gebohrt wurden sie glücklicherweise noch nicht, allerdings wurden vom Nebenträger (= der Längere) doch bereits beide Flansche für 15cm entfernt.
Kann man das trotzdem noch irgendwie retten, ohne ihn zu kappen (siehe Bild; wenn nicht, lasse ich ihn hier abschneiden, um die Verbindung, die du beschreibst ausbilden zu können)?


Ich kann mir leider deine beschriebene Verbindung nicht ganz vorstellen … bzw. stelle mir die Kopfplatte ähnlich vor, wie ich sie einmal in einem Beitrag weiter oben bei einer (verworfenen) Anschluss-Idee aufschweißen wollte, damit die dort dargestellte Verbindung gemacht werden kann.

mal so am Rande ... ist die Last im vorstellbaren Bereich?

Es klingt viel, ich weiß; schließlich sind es doch rd. 10,5 Tonnen/m, es scheint mir aber recht plausibel: Im Prinzip ist es eine gesamte Geschoßdecke + Nutzlast, deren Haupttragrichtung durch den Träger aufgefangen wird, sowie zusätzlich eine Dachgiebelwand, die direkt am Träger steht, samt der zugehörigen Dachlasten.
Ungünstig habe ich das Dach als nahezu zur Hälfte auf dieser Giebelwand aufliegend angenommen. In der Realität werden wahrscheinlich etwas geringere Lasten ankommen.

LG,
compengineer
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