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Nachträgliche Deckendurchbrüche 24 Feb 2014 21:48 #50957

Hallo Andreas,

„Hat da mal ein schlauer Mensch was zu gesagt, wie würdet ihr das dann nachweisen....?“
Tut mit leid, mit dem schlau kann ich nicht dienen.

Daher mach ich das ganz einfach.

Wir haben schon ganze Fahrtreppenlöcher nachträglich in Flachdecken geschnitten ohne
weitere Maßnahmen. Die Lage muß halt passen und die Grundbewehrung.

Ein paar Spannungsspitzen an den Ecken stören nicht.

Man muß nur auf ein paar Dinge achten:
- Die durchgetrennte Bewehrung braucht einen gewissen Bereich von der Schnittstelle (Verankerungslänge) bis diese trägt
- Die Momentenspitzen neben den Löchern kann man „verschmieren“
- Bei mir gibt es immer den Hinweis, daß mit Rissen gerechnet werden muß

Entscheidend ist für mich, daß (Loch in Feldmitte) neben dem Loch genug Bewehrung ist um einen Tragstreifen auszubilden.

Bisher habe ich das immer so hinbekommen.

Aber, sind nur meine Erfahrungen, jeder Fall ist aber seperat zu betrachten.

Wenn das alles nicht funktioniert, kleben oder Stahlträger.

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Nachträgliche Deckendurchbrüche 05 Mär 2014 06:19 #51085

Hi,
bei einer 3x3m Decke ist ein 1x1m Loch ziemlich viel.
Aber die CFK-Lamellen sind eine Möglichkeit, hier spielt aber der Brandschutz eine Rolle, bei Promat soweit ich das noch weiss gibt es maßgeschneiderte Brandschutzplatten für diese Lamellen. Ist aber meist nicht gewollt. Für die Decke sind dann Untersuchungen notwendig, Betondekcung und Reiszugfestigkeit z.B..

Ansonsten,das Loch 1x1 lieber 1,2x1,2m schneiden, und vierseitig Bewehrung (als Randeinfassung) einkleben und 10cm umlaufend Reprofilieren. Eben alles wie gesagt nur im Verhältnis. Bei einer 6x6m Decke würde ich auch nichts machen ausser den Korosionsschutz der durchgeschnittenen Bewehrungseisen noch absichern.

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Nachträgliche Deckendurchbrüche 05 Mär 2014 10:36 #51088

Lichte schrieb: Hi,
bei einer 3x3m Decke ist ein 1x1m Loch ziemlich viel....


Kommt drauf an,
- wie die Decke gelagert ist,
- wo das Loch geschnitten wird (Plattenmitte oder Plattenecke oder Plattenrand),
- ob am Lochrand eine Auflagerung erfolgt (Linienbelastung für die Platte) und
- wie groß die Mindestbewehrung ist.

Beispiel:
Bei C25/30, BSt 500, vierseitig gelenkig gelagert, lx=ly=3m, gk=6 kN/m², qk=1,5 kN/m² ergibt sich als erf As weniger als 1 cm²/m, jedoch eine Mindestbewehrung nach EC2 von 1,87 cm²/m = Q188.
Damit ist aber -nach Bruchlinientheorie- eine rund 2,5 mal so große Belastung abdeckbar. Diese mögliche Belastung reduziert sich bei einem 1x1 m großem Loch in Plattenmitte -nach Park/Gamble: Reinforced Concrete Slabs oder Johansen: Yield-Line Formulae for Slabs- um ca. 10%, wenn keine Randlast auftritt.
Liegt eine vierseitige eingespannte Lagerung vor, so ist -wieder nach Bruchlinientheorie- infolge der Mindestbewehrung eine rund 5-fache Belastung aufnehmbar, die sich bei einem 1x1 m großem Loch in Feldmitte noch einmal um rund 10% erhöhen lässt...
Bei einer größeren, vierseitig eingespannten quadratischen Platte, bei der die Bewehrung infolge der Schnittmomente über der Mindestbewehrung liegt, ergibt sich hingegen eine Traglaststeigerung nur um rund 80% bei Anwendung der Bruchlinientheorie gegenüber der FE-Berechnung und eine weitere Verminderung der aufnehmbaren Belastung infolge des Loches in Plattenmitte von rund 1 bis 2%...

Grüße

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Nachträgliche Deckendurchbrüche 06 Mär 2014 08:06 #51100

alles schöne, mit Sicherheit auch versierte Theorie. Aber Fakt sind die wirklich problematischen freien nicht eingefassten Ränder die hierbei entstehen. Diese Sicherung und der Korosionsschutz sind jedoch maßgeblich. Eine schöngerechnete verteilte Verkehrslast von sehr geringen 1,5kN/m² deckt auch puntuelle Lasten ab. Bei einer Last von 100kG am nicht gesicherten Rand ist problematisch. Korrsoion wirkt sich exponetial aus.

Nicht umsonst ist Stahlbetonbau 80% Konsturktion und nur 20% Bemessung!!!!

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Nachträgliche Deckendurchbrüche 06 Mär 2014 08:19 #51101

Korosionssschutz bei Innenbauteilen (mal von der Wäscherei abgesehen :) ) ??

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Nachträgliche Deckendurchbrüche 06 Mär 2014 08:22 #51102

Noch eine Ergänzung.

Über 100kg Einzellast bei einer "üblichen" Massivdecke denke ich überhaupt nicht
nach.

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