statikfan schrieb:Hallo Kollegen,
ich bin neu hier und wollte die Eingangsfrage noch mal aufleben lassen.
Zurzeit arbeite ich mit einem System, das mir für den Alltag einfach zu kompliziert ist. Ich zeichne nicht jeden Tag Bewehrungspläne und muss dann immer wieder mal überlegen, wie was geht.
DIG-CAD habe ich mir angeschaut, gefällt mir aber irgendwie nicht.
Wer hat denn noch (positive) Erfahrungen mit anderen Systemen? BTW: 2-D reicht.
Viele Grüße aus HH
Meine Erfahrungen aus 3 Jahren Selbstständigkeit mit eigenem Konstruktionsbüro sind Folgende:
- ein Großteil der Ingenieurbüros für die ich als externer Planer die Ausführungspläne erstelle sagen, dass sie die Ausführungspläne nicht mehr wirtschaftlich im eigenen Büro erstellen können
- die meisten Büros schießen Honorar aus der Lph4 zur Lph5 zu, da die reine Planerstellung mit eigenen Angestellten immer Minus bringt
- die HOAI bewertet die Lph5 zu gering, das Honorar hierfür ist nicht auskömmlich
- neulich habe ich sogar mit einem großen Ingbüro telefoniert, die gar keine Pläne mehr selbst zeichnen (können), sondern alles an Konstruktionsbüros abgeben. Sogar Großprojekte (ganze Wohngebiete).
Die Lph5 kann man m.E. nur noch wirtschaftlich abwickeln, wenn man dafür CAD-Spezialisten hat, die quasi
täglich Bewehrungspläne erstellen.
Dies ist in den meisten Ingenieurbüros jedoch nicht der Fall.
Wenn man nur ab und zu Bewehrungspläne macht ist man einfach zu langsam und zu ineffektiv.
Die CAD Programme sind da mittlerweile zu komplex, als dass man da mal eben so schnell ohne Routine efefktiv einen Bewehrungsplan zaubern könnte.
Aus meiner Erfahrung kann ich deshalb sagen, so einfache CAD Bewehrungsprogramme gibt es eigentlich kaum noch bzw. gar nicht mehr.
Erfahrungsgemäß muss man einen Konstrukteur ca. 3 Monate einarbeiten, bis er Bewehrungspläne
kostendeckend erstellen kann.
Bei komplizierten Bewehrungsplänen wie im Brückenbau dauert diese Einarbeitungszeit noch länger (ca. 6 Monate).