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Aw: Wirtschaftliche Stahlhalle in Erdbebenzone 2 02 Feb 2012 05:35 #39706

Morjen Gustav,

ist schon klar, wird ja auch sehr viel gebaut mit Druckrohren, wie weist du denn die Binderstabilität dann nach?

Gruß Michi
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

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Aw: Wirtschaftliche Stahlhalle in Erdbebenzone 2 02 Feb 2012 07:43 #39708

Michi schrieb:

Morjen,

alles super was hier schon gesagt wurde, ich habe bei IPE-Bindern und nur Druckrohren (seitliche Unverschieblichkeit der Binder) sowie weitgespanntem Trapezblech (Dachtragschale über 5-6 m) immer ein kleines Problemchen mit dem BDK-Nachweis der Binder, nehme dann meist anstatt der Druckrohre ein kleines HEA-Profil und schließe diese biegesteif seitlich an die Binder an, durch die diskreten Federn wird der Binder gut ausgesteift. Wenn ich die Drehbettung des Trapezbleches alleine ansetze reicht das meist nicht und bei Blechdicken über 1,0 mm wird das Trapez meist unwirtschaftlich, hängt aber auch von der anzusetzenden Schneelast und dem Dachaufbau ab.
Schubfeld anstatt Dachverband ist meist unwirtschaftlich, da bei Sporthallen oft Lichtbänder oder Lichtkuppeln vorhanden sind und die muß ich dann aufwändig ausrahmen.

Gruß Michi


Hallo Michi,

es gibt noch die Möglichkeit, die Steifigkeit der Rahmenecke zu berücksichtigen.
Siehe hier: www.ipu-bs.de/index.php?id=82 ziemlich weit unten.

Wenn man die Rahmenecke sehr steif mit Vouten ausbildet, was bei einem wirtschaftlichen Rahmen eigentlich meistens der Fall ist, kann man die Kipplänge des Riegels halbieren. Die Wölblänge lässt sich durch den biegesteifen Anschluss an der Stütze auch noch reduzieren. Die halbe Kipplänge in Verbindung mit der Drehbettung durch das Trapezblech reicht bei mir eigentlich meistens aus um fast die volle Tragfähigkeit des Riegels ausnutzen zu können. Allerdings darf man dann nicht am falschen Ende sparen, und die Rippen in der Rahmenecke weglassen, nur weil man sie theoretisch nicht benötigt.
Biegesteif angeschlossene Walzprofile habe ich als Koppelstab noch nie gesehen (ist aber eine interessante Idee).

Noch ein paar Hinweise zur wirtschaftlichen Aussteifung:

1. Die Giebel möglichst als Pfosten-Riegel System mit Verband (siehe Gustav)
2. Ein ober zwei Dachverbände in Querrichtung (Stabilisierungslasten nicht vergessen!)
3. Druckrohre im Bereich des Dachverbandes nach stat. Erfordernis staffeln (siehe 1. Post von Gustav). Den kleinsten Querschnitt davon als Druckrohr außerhalb des Dachverbandes verwenden. Knicknachweise für alle Querschnitte nicht vergessen.
4. Anzahl und Anordnung der Wandverbände analog Dachverband.
5. Bei Verbänden aus Winkelprofilen siehe Gustavs Ausführungen (auf 2 Schrauben je Anschluss achten!)
6. Verbände aus Rundstahl mit Spannschloss versehen. Dann reicht auch 1 Schraube je Anschluss. Zum Nachweis der Rundstähle und Spannschlösser siehe hier: www.vpi-bw.com/ingenieure/technews/pdf/technews_2010_3.pdf
7. Die zusätzliche Druckkraft aus dem Dachverband beim Stabilitätsnachweis des Riegels nicht vergessen!

@Gustav: Danke für den Tipp mit der DIN 18801. Das war mir garnicht bewusst.

Grüße

Bealdor

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Letzte Änderung: von Bealdor.

Aw: Wirtschaftliche Stahlhalle in Erdbebenzone 2 02 Feb 2012 09:00 #39710

Bealdor schrieb:

Dachaufbau: Trapezblech (Tragschale), Dampfsperre, Dämmung, Dachabdichtung
So werden Flachdächer schon seit "Ewigkeiten" gebaut. Wenn man die Verformung auf
L/300 begrenzt, gibts da auch keine Dichtheits-/Entwässerungsprobleme.


Hört sich alles sehr sehr teuer an :blink: , der Dachdecker freut sich!
Sollte es nicht eine wirtschaftliche Bauweise sein?
Einfach mal Kosten vergleichen und dann entscheiden:
- Dachneigung Satteldach mit 8°, Zweigelenkrahmen wie gehabt
- Dachpfetten aus Z-Profilen, die Pfetten mit Druckkraft
zur Lastweiterleitung aus Giebel in WV bemessen
(keine zusätzlichen Druckrohre erforderlich)
- Eindeckung und Wand mit Sandwichprofil (ein Arbeitsgang!)
- Dach- und Wandverbände sind sowieso erforderlich,
maximal 5 Rahmen je Verband
Ergibt weniger Dachlast, deutlich günstigere Stahlkonstruktion und
auch deutlich günstigeren Dachaufbau (trotz "voller Dämmung")

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Aw: Wirtschaftliche Stahlhalle in Erdbebenzone 2 02 Feb 2012 09:46 #39712

Hallo:

@michi: Bgdk Riegel: überlege grade wann ich das letzte mal Halle mit Trapezeindeckung gerechnet habe....mache mehr Industrie/Gewerbe - also mit Pfetten und Sandwich.
Bgdk daher zuletzt immer ohne Ansatz Drehbettung geführt - nur als freier Stab mit Kipplänge zwischen den Druckrohren.

@Bealdor: na dann viel Spaß mit 18801 - fünf Monate hast du ja noch... ;)

@Siehan: ich glaube nicht, dass du Ahnung von Kosten im Stahlbau hast. So wie du beschreibst, baut man eine geringbeheizte Gewerbe- oder Lagerhalle.

Gruß Gustav :)
Me transmitte sursum, Caledoni!

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Aw: Wirtschaftliche Stahlhalle in Erdbebenzone 2 02 Feb 2012 09:52 #39713

GustavGans schrieb:

Hallo:

@michi: Bgdk Riegel: überlege grade wann ich das letzte mal Halle mit Trapezeindeckung gerechnet habe....mache mehr Industrie/Gewerbe - also mit Pfetten und Sandwich.
@Siehan: ich glaube nicht, dass du Ahnung von Kosten im Stahlbau hast. So wie du beschreibst, baut man eine geringbeheizte Gewerbe- oder Lagerhalle.

Gruß Gustav :)


Jau Gustl :kiss:
lies doch mal Deinen eigenen Kommentar "mit Pfetten und Sandwich" :woohoo: Wird die Halle als Erlebnisbad mit 40° beheizt? :woohoo:
Warum hast Du denn eine ganz andere Bauweise empfohlen??

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Aw: Wirtschaftliche Stahlhalle in Erdbebenzone 2 02 Feb 2012 09:56 #39715

Hallo Siehan,

wenn er die Dachneigung erhöhen kann, wäre die Sandwichvariante natürlich eine gute Alternative. Mein vorgeschlagener Dachaufbau war halt für ein Flachdach gedacht.

Die geringere Dachlast würde ich so allerdings nicht unterschreiben. Bei der geringen Stützweite wiegt das Trapezblech höchstens 10kg/m² und EPS Dämmung wiegt bei 12cm Dicke auch höchstens 5kg/m². Dann noch 2x 2kg/m² Folie und dein Dach ist fertig. Mit Pfettendach spart man vielleicht 5kg/m².

Was das Weglassen von Druckrohren angeht:
1. Im DV würde ich immer Druckrohre verwenden.
2. Aus Montagegründen gehören in die Traufe und in den First auch Druckrohre.

Also wird sich die Ersparnis da in Grenzen halten.

Die schnellere (und zweifellos auch günstigere) Verlegung der Sandwichelemente ist natürlich ein gutes Argument.

Ergibt im Endeffekt gleiche Kosten im Stahlbau. Daran zeigt sich wieder, das die Gebäudehülle den Preis bestimmt und nicht das Tragwerk!

Grüße

Bealdor

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