THEMA:

Normalerweise wird heutzutage doch wohl jeder DLT mit einem Programm angegangen. Dieses schon weil die verschiedenen Lastgeoemetrien, Lastfälle und Kombinationen jedwede ernsthaft gemeinte Handrechnungen vermiesen. Für Querkontrollen der Größenordnungen reichen die alten Faktoren allemal hin. Und wenn man ein passables DLT-Programm hat, ist man damit doch schneller am Ergebnis als mit Tabellen. Mithin hätte ich die Frage vor 30 Jahren noch verstanden, aber im Jahr 2024?

Wenn Du einen 2-Feldträger mit ständigen Lasten und einer Verkehrslast hast und für die Lastweiterleitung auch nur Volllast betrachten muss, hast Du mit den Tabellen auch im Jahr 2024 die Auflagerlast schneller raus als mit jedem DLT-Programm. Und wenn Du die Lastweiterleitung benötigst um, z. B. Fundamentlasten zu ermitteln bist Du da in Summe von Hand in der Regel auch schneller, vor allem, wenn andere Planungsbeteiligte "auf Zuruf" wissen wollen, ob eine Planung tendenziell eher funktioniert oder eher nicht funktioniert.

unter solchen Bedingungen wird es so sein. Nur die sind zumindest in meiner Welt eher selten gegeben. Auch kenne ich keine Situation in der die Notwendigkeit besteht ein paar Sekunden an Zeit zu gewinnen. Gerade bei Vorbemessungen "auf Zuruf" packt man sich doch noch etwas Sicherheit mit ein und ob man die Tabellen am Tisch dabei hat, ist noch eine ganz andere Frage.

Du wirst glauben oder nicht, aber ich packe solche Handrechnungen manchmal sogar in Ausführungsstatiken hinein, wenn es mir z. B. nur um die Lastermittlung geht, ich aber keine Bemessung brauche. Spart haufenweise Seiten...
Und der Schneider, der die meisten Fälle abdecket, habe ich immer auf dem Tisch liegen, meist sogar verschiedene Auflagen...

glaube ich, habe ich früher viel gemacht. Inzwischen aber nur noch selten, wenn es anders komisch wird.
Wenn möglich nehme ich die Bestandsbauteile als eigenständige Position mit in das Projekt auf, drucke aber die Schnittgrößen und Bemessung nicht mit aus.
Damit hat man einen guten Ansatz um die Auflagerlasten in die eigentlichen neuen Bauteile zu bringen (MB).

 

statiker99 schrieb:

...

Die Frage war nach "einer überschlägigen Lastabtragsberechnung".

 

Kein Problem: Bei einem Stützweitenverhältnis von 1:2 ist der Faktor 1,375 und nicht 1,25, also:
                B = 1,375 * Gleichlast * gemittelte Stützweite = 1,375 * 1 kN/m * 3 m = 4,13 kN
Einfach genug?

Bei der von mir genannten (bekannten) Grenze 0,8 <= L1/L2 <= 1,25, müsste man Gleichlast * gemittelte Stützweite mit 1,26 statt 1,25 multiplizieren. Das wären dann Peanuts...