THEMA:

Hallo zusammen,

Ich soll für eine Treppe im Überschwemmungsgebiet der Mosel eine kleine Berechnung führen.
Nachzuweisen ist, dass eine Treppe am Ufer der Mosel im Falle von Hochwasser nicht versagt. Genauer gesagt wird gewünscht, dass untersucht wird, ob die Treppe mit der Flut "weggespült" werden kann oder eben standsicher bleibt.

Hat jemand mit solchen Themen Erfahrung?

PS: Mir ist bewusst, dass da niemals was passieren kann bei einer passenden Gründung. Die Treppe liegt vollflächig aug dem Erdreich auf und ist NICHT nur an Anfang und Ende aufgelagert. Trotzdem wird vom AG dafür ein kleiner Nachweis gewünscht. Fließgeschwindigkeit etc. sind bekannt.

Außerdem soll das Thema "Schleppspannungen" hier ebenfalls berücksichtit werden, ggf. in einem separaten NAchweis.
Gibt es auch diesbezüglich Tipps oder Erfahrungen?


Vielen Dank!!!

Hallo,

Skizze wäre gut. Dann kann man sich das besser vorstellen.

Mal vorab:
Gründungen an Fließgewässern werden zur Unterspülsicherheit i.d.R. durch Spundwände eingefasst.

Das will dein AG sicherlich nicht hören. Aber ich wüsste ansonsten nicht, wie du diesen 'kleinen Nachweis' ansonsten hieb- und stichfest erbringen willst. Strömendes Wasser macht was es will.

Auch wenn es nur z.T. vergleichbar ist, nur so zum Beispiel: A27 bei Bremerhaven komplett gesperrt, weil unterspült. Auf den Fotos sah es so aus, als hätte man da einen Durchlass als FT einfach so auf den Boden gelegt und dann den Autobahndamm drüber geschüttet. Da ist das Wasser offenbar unter dem Durchlass durchmarschiert und hat ihn unterspült. Vielleicht weiß ja jemand mehr darüber.

Gruß
mmue

Skizzen darf ich leider keine senden. Es sei aber so viel gesagt: Gesetzt werden Blockstufen aus Naturstein in ein Mörtelbett, was widerum nach Wünschen der Landschaftsarchitekten auf einem C30/37 Fundament vollflächig auflagert.
Ich werde jetzt Gewindestangen bzw. Beton-Beton-Schubverbinder planen (siehe roter Strich im Schnitt) und dann einen Nachweis auf Abscheren führen, der wahrscheinlich dann bei 3% Auslastung liegen wird. Für den Fall einer Unterspülung sind meiner Meinung nach keine realistischen Zugkräfte ansetzbar, da so etwas kaum vorhersehbar oder abschätzbar ist.
 

Da es sich um kein wesentliches Bauwerk handelt, ist es durchaus vorstellbar dieses über Eigengewicht zu gründen. Zumindest erinnere ich mich nicht, dass wir in meiner Lehrzeit (Wasserbauwerker beim WSA) irgendwo mal für eine Ufertreppe eine Spundwand gesetzt hätten. (Statik war seinerzeit natürlich kein Thema des Berufsschulunterrichtes).

Eventuell gibt es in dem Schrieb ja Hinweise:

www.hamburg-port-authority.de/fileadmin/...BHFU_Januar_2023.pdf
 

Slim Reaper schrieb:

Skizzen darf ich leider keine senden. Es sei aber so viel gesagt: Gesetzt werden Blockstufen aus Naturstein in ein Mörtelbett, was widerum nach Wünschen der Landschaftsarchitekten auf einem C30/37 Fundament vollflächig auflagert.
Ich werde jetzt Gewindestangen bzw. Beton-Beton-Schubverbinder planen (siehe roter Strich im Schnitt) und dann einen Nachweis auf Abscheren führen, der wahrscheinlich dann bei 3% Auslastung liegen wird. Für den Fall einer Unterspülung sind meiner Meinung nach keine realistischen Zugkräfte ansetzbar, da so etwas kaum vorhersehbar oder abschätzbar ist.

 

Ich würde mir erstmal die Schleppspannungen ausrechnen, der Rechenweg dazu ist im Schneider, Kapitel 7.1 dargestellt. Mit den Schleppspannungen als Belastung würde ich dann einen "Lagesicherheitsnachweis" der Blockstufen führen, wobei das Eigengewicht der Blockstufen den Widerstand bildet. Alternativ die ermittelte Schleppspannungen/Sohlschubspannungen mit Erfahrungswerte für die kritische Sohlschubspannungen vergleichen, wobei ich die Treppenanlage analog zu einem Pflaster sehen würde, Erfahrungswerte auch im Schneider, Kapitel 7.1

Danke für die Antwort. Mal schauen, was im Schneider steht.

Ich habe mal ein Bild aus Hamburg gefunden, bei dem die Situation sehr ähnlich ist. Leicht links im Bild sind zwei Treppen zu sehen.