THEMA:

Hallo liebe Experten,

ich will für eine Kletterwand einen (Sicherungs-) Ankerpunkt in unsere Aussenwand (Vollziegel-Mauerwerk, 24cm Dicke, Baujahr um 1900) befestigen. Hierzu will ich eigentlich 12mm-Bolzenanker nehmen, sicherheitshalber zwei davon und redundant miteinander verbunden und natürlich mit den entsprechenden Kletter-Bohrhakenlaschen. Die Kletterwand selbst wird in den Boden abgeleitet und ist nur gegen Kippen am Haus befestigt.   Jetzt bin ich aber beim autodidaktischen Statik-Studium immer auf das Problem gestossen, dass diese Anker nur in Beton wirklich zugelassen sind -- was ist das Problem in normalem Vollstein-Mauerwerk? Dass die den Stein aufsprengen? Oft steht bei diesen Schwerlastankern aber auch ausdrücklich "...für Vollstein mit dichtem Gefüge..." dabei. Das ist doch das, was um die Jahrhundertwende so verbaut wurde oder??

Reicht es vielleicht, das Anzugdrehmoment ein wenig zu reduzieren? Die Belastung ist ja im wesentlichen auf Biegung/Scherung (der Putz hat ca 2cm), kein Zug. Oder sind diese Messing-Spreizdübel besser? Oder gar die ganz normalen Nylondübel a la Trika? Beim Sichern treten am Ankerpunkt Krafteinträge bis max 3-4kN auf, allerdings nur kurzzeitig. Sind da eventuell die Verbundanker mit den Mörtelpatronen das allein seligmachende?


Also nochmal richtig und ohne Prosa für echte Statiker formuliert: wie leitet man Punktlasten eigentlich korrekt in eine alte Vollziegel-Hauswand ein?

Tausend Dank schonmal für jeden Kommentar und jede Anregung!  

Daniel
 

Das Forum hier ist eigentlich für den Austausch unter Statikern gedacht und keine "kostenlose" Bauherrenberatung.

Die wichtigen Dinge haben Sie alle selbst wiedergegeben/erkannt.

Suchen Sie sich jemanden vor Ort der Sie berät - die Angegebenen Lasten werden Sie meinen Erfahrungen nach nicht über eine Dübelgruppe verankern können.

für den kollegen, der das plant, wäre ein hinweis zu den dynamischen anschlagkräften hilfreich - gibt´s/gab´s früher von piet schubert (av sicherheitskreis) und sollte im digitalzeitalter zu finden sein.

www.fischer.de/de-de/produkte/schwerlast...A=Vollsteinmauerwerk

... trotz dem Anker von Fischer:
Das wird nicht funktionieren.
Das Mauerwerk aus der Zeit wird "Reichsformat" sein, das sind sehr kleine
Formate mit großem Fugenanteil. Selbst wenn man den Ziegel optimal treffen
würde. (du hast die Gefahr des Spalten schon angesprochen).
Es werden sich mit dem "Schwerlast"-Anker keine brauchbaren Lasten erreicht!
Vor allen (siehe markus) wenn hier dynamische Anteile dabei sind.
Hier bei uns wurde mal an einer alten Schule ein Banner an der Wand befestigt.
Hat genau bis zum ersten stärkeren Wind gehalten.
Zwei Anker sind so rausgeflogen, an einem hing der Ziegel dran.

Such dir jemanden vor Ort und lass dich objektbezogen beraten!
Da hängt irgendwann mal ein/e Kletter_in dran!





 

Einzig sicher ist nur Durchbohren und Konterplatte.
Ansonsten nimmst du halt zugelassene Dübel und prüfst das Tragverhalten mit einer statistisch gesicherten Anzahl von Auszugsversuchen.