THEMA:

schrieb:

....... Wie sieht das denn in den Augen des AG aus, wenn ich schon in der Vorstatik meinen Ergebnissen nicht so recht traue ?


Merkwürdige Einstellung.

Zum einen wird die Forderung eines Prüfers in den meisten Fällen nicht "empfohlen" sondern z.B. vom Gesetzgeber angeordnet, zum anderen sollte jeder Statiker froh sein, wenn geprüft wird, dadurch entseht eine weit höhere Sicherheit. Umso früher der Prüfer im Boot ist, umso weniger läuft das BV aus dem Ruder und man selber rechnet nichts doppelt.

Wenn ein Arzt mir Krebs diagnoziert und ich eine 2. Meinung einholen möchte, würde ich ganz schön blöd gucken,
wenn der Arzt mir von der 2. Meinung abrät......(weil er ja selbst 100 % sicher ist)

Jemand der für mehrere Seiten Zahlenkolonnen und Berechnungen (die er nicht versteht) tausende Euros bezahlt hat m.E. das Recht diese unabhängig bestätigen zu lassen. Ein Prüfstatiker schützt zwar nicht unbedingt und immer vor "schrägen" Konstruktionen, die gröbsten Patzer benerkt er aber idR schon.







 

Prüfstatik ist doch keine zweite Meinung!
Ohne Kenntnis der Konstruktion und der Umstände spekulieren wir hier aber nur wild.
Und bitte auch immer dran denken, daß Prüfstatiker keine Haftung haben. Wenn ich als Statiker hier ein ambitioniertes Tragwerk hinstellen will, dann muß ICH doch zuerst mal selbst davon überzeugt sein. Weil ich dafür hafte. Nur ich. Eventuelle Fragen und Unsicherheiten in der Vorstatik kläre ich mit Kollegen und gern auch mal am Telefon mit einem Prüfer. Oder falls ein Architekt im Spiel ist, dann mit ihm. Notfalls gegen Honorar, aber da bleibt der AG außen vor. Der bekommt eine fertige Lösung, die ich 100% vertreten kann.

Und wo ordnet denn der Gesetzgeber eine Prüfung in LPH 3 an? Wenn hier das Amt gern einen Prüfstatiker beauftragen will, dann können die sich auch gleich selbst noch um das Honorar kümmern.

schrieb:

Prüfstatik ist doch keine zweite Meinung!
Ohne Kenntnis der Konstruktion und der Umstände spekulieren wir hier aber nur wild.
 

Daher heißt es ja auch "es kann sinnvoll sein". Und die Umstände und Konstruktionen hier hinreichend genau zu schildern ginge auch nicht.

Und bitte auch immer dran denken, daß Prüfstatiker keine Haftung haben. Wenn ich als Statiker hier ein ambitioniertes Tragwerk hinstellen will, dann muß ICH doch zuerst mal selbst davon überzeugt sein. Weil ich dafür hafte. Nur ich.

Das reicht mitunter nicht. Wir haben hier im Hafen z.B. eine ganze Reihe von Bestandskonstruktionen, die nicht mehr den aktuellen Gepflogenheiten entsprechen. Diese auf Stand zu bringen wäre vielen Fällen finanziell nicht darstellbar. Wenn daran gewerkelt werden soll oder muss, kann man es rechnerisch zumeist darstellen, man befindet sich dennoch in einer Grauzone. Für den Erfolg müssen alle mitspielen. Behörde und auch der Prüfingenieur. Da ist es sehr wohl sehr sinnvoll und oft auch von Behördenseite gewünscht, alle Beteiligten möglichst frühzeitig an einen Tisch zu bekommen.
 

schrieb:

Prüfstatik ist doch keine zweite Meinung!
Ohne Kenntnis der Konstruktion und der Umstände spekulieren wir hier aber nur wild.
 

so isses.
 

schrieb:

schrieb:

Prüfstatik ist doch keine zweite Meinung!
Ohne Kenntnis der Konstruktion und der Umstände spekulieren wir hier aber nur wild.

 

so isses.

 

Sorry, aber so isses nicht. Es wurde mit der zweifelnden Nachfrage "Ein Prüfingenieur (Baustatik) für die Lph3? " vorgetragen, dass in LP3 ein PrüfIng. nie etwas zu suchen hat. Es braucht keine Kenntnisse einer Situation im Einzelfalle um festzustellen, dass es so einfach nicht ist. Selbstverständlich kann die frühzeitige Hinzuziehung eins Prüfings sinnvoll sein. Nur weil es im eigenen Umfeld nicht vorkommt, muss es ja nicht allgemeingültig für alle anderen Bereich sein. Also war die Frage nach dem Honorar durchaus sinnvoll.



 

Wenn wir hier nur Antworten dürften/sollten, wenn wir vollständige Kenntnis einer Konstruktion oder der vollständigen Umstände hätten,
bestände das Forum nur aus Fragen, wir könnten eigentlich NIE antworten, denn irgendwelche Details sind immer unbekannt.

Mir ging es um:  "wie sieht es denn in den Augen des AG aus, wenn ich meinen eigenen Ergebnisse nicht traue"
Das hörte mich so ein bischen an wie, als ob ein Prüfstatiker an der Berufsehre kratzt.

Jeder Bauherr kann (insbesondere bei Umbauten) froh sein, wenn der Prüfstatiker möglichst früh mit im Boot sitzt.
Ich spreche z.B. Erdbebennachweise in Bestandbauten möglichst immer vorher mit dem Prüfer ab.

Dadurch ergibt sich erhebliche Planungs- und Kostensicherheit. Gerade beim Erdbebennachweis im Bestand
gibt es extrem kostenintensive Maßnahmen die bei etwas sachlicherer Betrachtung und anderer Auslegung der Norm
gar nicht erforderlich wären.

Es ist auch ein Unterschied, ob ich mir ein Zwischenergebnis schon vom Prüfer freigeben lasse, wobei er dann alle Zahlenkolonnen schon geprüft hat und dafür bezahlt wird, als wenn ich einen Kollegen um einen Rat frage, der gar nicht in dem BV involviert ist.

Zur Zweitmeinung: Mein Prüfstatiker diskutiert mit mir kollegial schon die Vor- und Nachteile einer Konstruktion,
(er kennt ja deutlich mehr Arbeitsweisen als ich) und wenn ich denke dass seine Vorstellung besser ist, bin ich mir auch nicht zu schade das zu ändern.

UND: Selbstverständlich haften Prüfstatiker auch mit. (Sonst bräuchten sie gar keine Berufshaftpflichtversicherung)
Mein Prüfstatiker will jetzt sogar einen Juristen einstellen, da ihm immer häufiger "der Streit verkündet wird".