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Schneelast für PV-Anlage auf Altbau 03 Jan 2022 17:46 #72985

Hallo,


ich überlege zur Zeit, ob eine PV-Anlage auf meinem Haus umsetzbar ist. Am Ende würde ich das in jedem Fall von einem Statiker prüfen lassen, würde aber trotzdem schon vorher verstehen, nach welcher Logik die Berechnung erfolgen würde.
Habe auf verschiedenen Seiten gelesen, dass häufig die maximale Scheelast eines Dachs genug Spielraum für eine Anlage lässt. 

Ausgehend von der Annahme, habe ich folgendes recherchiert:
  1. Mein Haus steht in Schneelastzone 1, <200 Meter über NN, Dachneigung 47°. Laut DIN EN 1991-1-3 müsste eine Schneelast von 0,23 kN/m^2 berücksichtigt werden. (Entspricht 22,53 kp/m^2)
  2. In den Bauunterlagen findet sich folgendes

Das Dach ist für eine Schneelast von 75 kp/m^2 GF berechnet gem. DIN 1055 Blatt 5.

Was ist die Bedeutung von "GF"? Vermutlich "Grundfläche"?
Für mich wären 2 Interpreationen denkbar:
  • a) 75 kp/m^2 Last auf dem Dach sind berücksichtig, wobei der Quadratmeter die Projektion auf die Grundfläche wäre..
  • b) 75kp/m^2 entspricht der maximalen Last auf dem Boden. Fände ich etwas seltsam, aber wenn es so gemeint wäre, dann hätte man eine Dachlast nach DIN 1055 von 43,13 kp/m^2 (mit k=0,575 durch Dachneigung = 47°)
Das würde bedeuten
  • a) 75 kp/m^2 verglichen mit 22,53 kp/m^2 sollte genug Reserve für eine PV Anlage mit ca. 20 kp/m^2 bieten.
  • b) 43,13 kp/m^2 - 22,53 kp/m^2 ~ 21 kp/m^2.. wird eng, aber wenn man auf leichte Module achtet, eventuell auch noch machbar
Ist das auch ca. die Berechnung, die ein Statiker durchführen würde, oder würde der Statiker tatsächlich die komplette Statik des Dachs neuberechnen?
Sind in meinen Überlegungen grobe Fehler?

Wie gesagt: Am Ende werde ich keine PV Anlage ohne das OK eines Statikers installieren lassen. Es geht mir hier um das Verständnis, was ungefähr berechnet wird und ggf. für mich eine Einschätzung, ob eine PV-Anlage bei mir überhaupt realistisch ist.

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Schneelast für PV-Anlage auf Altbau 04 Jan 2022 09:30 #72990

  • Badoo
  • Badoos Avatar
Hallo,

ich habe die Ermittlung der Schneelast nicht kontrolliert. Der Aufwand des Statikers ist vor allem die Beurteilung der Konsequenzen für die betreffenden Bauteile in Folge der Schneelast. Wie soll ein Häuslebauer nachvollziehen wohin diese Schneelasten fließen ? Und natürlich muss nach Ermittlung der neuen Bauteilbeanspruchungen auch eine Bauteilbemessung im Bestand folgen. Mit Erfahrung und Sachverstand kann man sich dann noch die ein oder andere Mühe mit der richtigen Argumentation ersparen.

Einfach mal beim Tragwerksplaner Anfragen.

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Schneelast für PV-Anlage auf Altbau 04 Jan 2022 10:52 #72991

Hallo,

entscheidend ist nicht, was möglicherweise als Hinweis auf dem Statikdeckblatt hier mit 75kN/m² bezogen auf die Dachgrundfläche angegeben ist, sondern was als Schneelast beim Nachweis der Dachsparren angegeben ist.
Bei der Höhe 200m Ü.NN und Schneelastzone 1 ergibt sich eine Last von 0,65kN/m² über Terrain, eine Schneelast auf dem Dach von 0.35 kN/m² bezogen auf die Grundfäche und eine Schneelast von 0.24 kN/m² bezogen auf die Dachfläche.
M.E. nach wäre es zu optimistisch, daraus zu schließen, geht ja, weil 0.24 > 0,20, es liegt ja der Schnee zusätzlich auf den Modulen wegen der Halterung über die Modulfugen oder Rahmen.
Dann spielt auch noch das statische System der Dachkonstruktion (Sparrenfelder, Pfettenlage, Durchbiegungen und Teilsicherheitsbeiwerte) eine Rolle, ergo: nicht ohne Statiker ausführen.

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Schneelast für PV-Anlage auf Altbau 04 Jan 2022 17:10 #72996

Hallo, 

danke für eure Antworten.

Im wesentlichen gibt es für mich 3 mögliche Schlussfolgerungen aus dieser Diskussion:
1. Das kann nicht passen -> Ich verwerfe das PV Thema und spare mir die Rechnung vom Statiker
2. Das wird vermutlich passen -> Ich gehe zum Statiker und erwarte für ~1000€ rechtlich auf der sicheren Seite zu sein
3. Das wird eng -> Ich muss mir überlegen, ob ich bereit bin 1000€ zu zahlen um am Ende eventuell doch nicht bauen zu können

.. das ist im wesentliche meine Motivation. 

Zum inhaltlichen:

Bei der Höhe 200m Ü.NN und Schneelastzone 1 ergibt sich eine Last von 0,65kN/m² über Terrain, eine Schneelast auf dem Dach von 0.35 kN/m² bezogen auf die Grundfäche und eine Schneelast von 0.24 kN/m² bezogen auf die Dachfläche

Den Unterschied zwischen Schneelast bezogen auf Grundfläche, und bezogen auf Dachfläche hatte ich schonmal nicht bedacht. 
 

entscheidend ist nicht, was möglicherweise als Hinweis auf dem Statikdeckblatt hier mit 75kN/m² bezogen auf die Dachgrundfläche angegeben ist, sondern was als Schneelast beim Nachweis der Dachsparren angegeben ist.

Einen entsprechenden Wert finde ich leider in den Unterlagen nicht.. Aber minimal sollte der Wert dann ja 0,75 kN/m^2 sein, sonst wäre der Bau so nicht in Ordnung gewesen, oder?

M.E. nach wäre es zu optimistisch, daraus zu schließen, geht ja, weil 0.24 > 0,20

Wie kommst du auf den Vergleich von 0,24 und 0,2? Müsste man dann nicht eigentlich die 0,35 kN/m^2 mit den 0,75 kN/m^2 vergleichen? Also nach meinem Ansatz müsste erfüllt sein: Schneelast_Bauunterlagen - Schneelast_DIN > Gewicht_PV.. also (0,75 - 0,35) kN/m^2 > ~0,2 kN/m^2

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Schneelast für PV-Anlage auf Altbau 04 Jan 2022 18:11 #72998

Auch auf die Gefahr hin dass ich mich verrechnet habe....anbei mal ein einfacher lastvergleich...als frei erfundenes Beispiel...
Anhänge:

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Schneelast für PV-Anlage auf Altbau 04 Jan 2022 19:00 #72999

Hallo Physiker,
Die Fotovoltaikmodule gibst Du mit 0,20 kN/m² an, das sollte üblicherweise das Gewicht pro Quadratmeter Dachfläche sein. Daher rechne ich die Schneelast von der Grundfläche auf die Dachfläche um (sg*cos47°) und komme auf ca. 0.24 kN/m² pro Dachfläche.
Jetzt ist es mit der Modullast erst vergleichbar bzw. zu addieren. Natürlich ist auch der umgekehrte Weg möglich: Dachlast der Module umrechnen auf die Grundfläche.
Kommmt erschwerend hinzu, daß Deine vorliegende Statik vielleicht aus dem Gültgkeitsdatum der alten DIN 1055 stammt. Dort war die Schneegrundlast für NN 200 und Zone I mal 75 kN/m² und der Faktor für 47° Dachneigung 0,57.
Was ist jetzt richtig?
 

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