Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1
  • 2
  • 3

THEMA:

Giebelwandsicherung bei Gebäudeabriss Altbau Holzbalkendecken 04 Jul 2021 12:07 #71681

Typischer Fall: ein städtisches Mehrfamilienhaus, Reihenmittelhaus 2,5 geschossig soll abgerissen werden.
Alle Gebäude Baujahr ca. 1910, Mauerziegel und Holzbalkendecken (spannen parallel zum Giebel), Giebelwand = gemeinsame Grenzwand.

Es ist davon auszugehen, dass die (gemeinsamen) Giebelwände KEINE Deckenanker in die Holzbalkendecken der Gebäude rechts und links haben.

Das heißt die bestehenden Giebelwände erhalten nach dem Abriss Windsog+Winddruck (zumindest während der Bauzeit)

Weiterhin verändert sich die Knicklänge der nur durch sich selbst belasteten Giebelwände, da die Holzbalkendecken des abzureissenden Gebäudes diese zumindest ungewollt gestützt haben.

In der Baulücke soll ein neues Gebäude erstellt werden, die Giebelwände des neuen Gebäudes werden von den Altbauten mit Fuge (Schallschutz) getrennt.

Gehen wir mal davon aus, dass die Gebäude rechts und links selbstständig ausgesteift sind.

Welche technischen Maßnahmen kennt ihr (also tatsächlich, nicht nur vom hörensagen) wie man die Giebelwände der verbleibenden Gebäude dauerhaft sichern kann ?

Ehrlicherweise habe ich noch nie gesehen, dass die Giebelwände dann an Decken angeschlossen werden.

Es gibt wohl eine Firma aus Ostdeutschland die bohren von außen Giebelanker (mit Klapphaken) in die Holzbalkendecken.
Da muss der Nachbar aber erstmal zustimmen.

Wa gibt es sonst noch für Möglichkeiten ?




 








 

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Giebelwandsicherung bei Gebäudeabriss Altbau Holzbalkendecken 04 Jul 2021 15:11 #71682

...
Wa gibt es sonst noch für Möglichkeiten ?

 

Prüfen, ob Querwände vorhanden sind.

es



 

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Giebelwandsicherung bei Gebäudeabriss Altbau Holzbalkendecken 04 Jul 2021 16:46 #71683

Hallo u. einen schönen Sonntag,

einen Fall dieser Art hatten wir......
Bohlen an den Giebeln in Höhe der Decken, dazwischen horizontale "Stützen"
mit "Kopfbändern" und Sicherung gegen Absturz von Haus zu Haus, war unser
Konzept. Aufwändig.

galapeter97

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Giebelwandsicherung bei Gebäudeabriss Altbau Holzbalkendecken 05 Jul 2021 10:02 #71688

Hallo Kollegen,
das Thema hatte ich auch mal, aber nicht bei einem Reihenmittelhaus, sondern einem Doppelhaus aus 1890. Dort haben wir eine Konstruktion entwickelt die den Wind weg hält. Gleichzeitig hat man Regen abgehalten. Und beim herstellen der neuen Wand wurde immer ein Teil der Holzausfachung entfernt und gemauert. Die Querriegel waren immer knapp über den neuen Decken, so dass man die Geschosse immer fertig machen konnte. Hat Geld gekostet, aber die Nachbarschaft war Rechtsanwalt und es kam vor, während und nach der Maßnahme nichts. Also alles richtig gemacht.
GrußStefan

Anhänge:
Folgende Benutzer bedankten sich: frank, Bauingenieur24, zeemann, cebudom

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Giebelwandsicherung bei Gebäudeabriss Altbau Holzbalkendecken 05 Jul 2021 19:42 #71690

Typischer Fall: ein städtisches Mehrfamilienhaus, Reihenmittelhaus 2,5 geschossig soll abgerissen werden.
Alle Gebäude Baujahr ca. 1910, Mauerziegel und Holzbalkendecken (spannen parallel zum Giebel), Giebelwand = gemeinsame Grenzwand.

Es ist davon auszugehen, dass die (gemeinsamen) Giebelwände KEINE Deckenanker in die Holzbalkendecken der Gebäude rechts und links haben.

Das heißt die bestehenden Giebelwände erhalten nach dem Abriss Windsog+Winddruck (zumindest während der Bauzeit)

Weiterhin verändert sich die Knicklänge der nur durch sich selbst belasteten Giebelwände, da die Holzbalkendecken des abzureissenden Gebäudes diese zumindest ungewollt gestützt haben.

In der Baulücke soll ein neues Gebäude erstellt werden, die Giebelwände des neuen Gebäudes werden von den Altbauten mit Fuge (Schallschutz) getrennt.

Gehen wir mal davon aus, dass die Gebäude rechts und links selbstständig ausgesteift sind.

Welche technischen Maßnahmen kennt ihr (also tatsächlich, nicht nur vom hörensagen) wie man die Giebelwände der verbleibenden Gebäude dauerhaft sichern kann ?

Ehrlicherweise habe ich noch nie gesehen, dass die Giebelwände dann an Decken angeschlossen werden.

Es gibt wohl eine Firma aus Ostdeutschland die bohren von außen Giebelanker (mit Klapphaken) in die Holzbalkendecken.
Da muss der Nachbar aber erstmal zustimmen.


Wa gibt es sonst noch für Möglichkeiten ?



 
Hallo zeemann, bevor ich antworte ein paar ketzerische Gegenfragen von mir

@ Reihenmittelhaus: Verstehe ich dass richtig dass du davon ausgehst, dass es sich um "eine gemeinsame Giebelwand für beide Häuser" handelt? Also nicht Giebelwand für Mittelwand und Giebelwand je für Haus links bzw recht (also quasi Fuge, sprich unabhängige Wände, auch wenn Ziegel knirsch gegeneinander stoßen)? Habt ihr Probeöffnungen machen lassen ?

@ Geimeinsame Giebelwand vs. Gebäude links/rechts selbständig ausgesteift vs. Nachbarrechte
Ich weiß nicht wie das in Deutschland ist, aber bei uns in Ösiland würde ich das so handhaben:
WENN es eine gemeinsame Giebelwand (MWK-mäßig "monolithische Konstruktion") ist (zumindest aus den alten Bauunterlagen, muss ja gar nicht tatsächlich so ausgeführt worden sein), DANN sind die Gebäude links/rechts nicht unabhängig ausgesteift, zumindest nicht vor dem Umbau. Das heißt es wird zumindest für den Erdbebennachweis (oder von mir aus Nachweis Horizontalaussteifung allgemein) die Standsicherheit der Häuser links/rechts geändert. Damit müssten streng genommen die Nachbarhäuser mit in die Einreichplanung/Einreichstatik mit rein ... die Frage ist natürlich ob das tatsächlich so ist, und ob ihr euch das antun wollt :P

@Dauerhaft sichern:
Wenn ich jetzt mal von deinem WorstCase ausgehe:
Früher wurden die "aussteifenden Zischenwände im Gebäudeinneren" als zB 15cm Vollziegel mit je einem Streichbalken links und rechts ausgeführ mit teilweise 1-2cm Luft zwischen MWK und Holzbalken. Wenn man von einer Fuge (Schallschutz) gefüllt mit Trennfugenplatte ausgeht, würde die Sicherung eigentlich für den Bauzustand reichen.

@Nachträgliche Giebelanker in Holzbalken:
Geile Sache, würde ich sofort machen.
Vielleicht dem Nachbar schmackhaft machen, dass sein Bestands-Gebäude für die Normlasten gar nicht konzipiert ist, ihr sowieso im Bauzustand seine Wand "gegen Witterung schützen müsst" und ihr ihm quasi eine Ertüchtigung/Verstärkung seiner neuen Aussenwand gratis mitmacht.

@Billigste Lösung, falls Nachbar nicht mitmacht (und du keine Querwände findest):
Da nur 2,5 Geschosse, also auf nur max 2 Deckenhöhen fehlende Halterung:
Im Bauzustand in ca 3tel Punkten abspreizen (ggf. Querriegel im Bauzustand vorsehen)
Umlegen der Abspreizung während Bauablauf beachten (mindest für die Ausschreibung)
Ansonsten wenn Baulücke nicht zu groß wie galapeter geschrieben hat: Abspreizung von links nach rechts zwischen die Nachbargebäude. Man erspart sich das Umlegen, dafür Vertikallast muss in Nachbar-Giebelwände eingeleitet werden.
Folgende Benutzer bedankten sich: zeemann

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Letzte Änderung: von cebudom.

Giebelwandsicherung bei Gebäudeabriss Altbau Holzbalkendecken 06 Jul 2021 07:58 #71691

Vielen Dank für die ersten Antworten, leider habt ihr teilweise das Wort "dauerhaft" überlesen.
Eine Sicherung während der Bauzeit wäre über Spreizen zwischen den beiden stehen bleibenden Gebäuden möglich.

Mir geht es vielmehr darum die bestehenden Giebelwände nachzuweisen und ggf. zu ertüchtigen,
wenn mein neues Gebäude steht, da dieses (aus Schallschutzgründen) mit eigener Giebelwand und Fuge gebaut werden soll.

Ja, es handelt sich definitiv um GEMEINSAME Giebelwände (vermutlich Mauerziegel 25 cm)
(keine Fuge). Welche Gebäude zuerst gebaut worden sind und wie die nachfolgenden Gebäude in die Giebelwände eingebunden sind
wird sich zeigen.

Die bestehenden Häuser werde ich mir natürlich anschauen, Nachweise werde ich aber versuchen zu vermeiden.
Dies wurde auch hier in NRW noch nie verlangt, da gemäß Bauordnung jedes Gebäude für sich standsicher sein muss.

Ich habe 1x einen Auftrag für sowas abgelehnt.

In der Regel sind hier die alten Gebäude etwa 10 m tief (= Länge der Giebelwand), die Holzbalkendecken liegen NICHT
auf den Giebelwänden auf (Brandschutz) und es sind 3 Wände (AW Straße, MW, AW Hof) in die Giebelwand eingebunden.

Meistens ist die Mittelwand nur begrenzt eingebunden, da sich dort (innerhalb der Wand) der Kamin befindet.
Somit wird ein "Einbindenachweis" der Mittelwand schwer fallen und die Spannweite zwischen den Außenwänden ist sehr hoch.

Gibt es sonst noch sinnvolle Verfahren ?









 

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1
  • 2
  • 3

Copyright © 2022 diestatiker.de | ein Service von Planungsbüro Uhrmacher  | Aunkofener Siedlung 17 - D-93326 Abensberg
Telefon: 0 94 43/90 58 00, Telefax: 0 94 43/90 58 01 | E-Mail: office[@]diestatiker.de | Alle Rechte vorbehalten