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Grundsätzliches 02 Jun 2021 17:07 #71405

Guten Tag,

Ich habe eine grundsätzliche Frage zur Statik / Bodenplatte eines Hauses.

Darf man hier auch Fragen als „nicht Profi“ stellen, welche mit einem Hausbau zu tun hat.

ich vermute meine Baufirma möchte mich über den Tisch ziehen und würde gerne mal die Meinung von Profis hören oder bin ich hier falsch?

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Grundsätzliches 02 Jun 2021 20:10 #71409

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Immer zu, außer wenns ne Bemessung sein soll.

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Grundsätzliches 02 Jun 2021 20:36 #71410

Hi, danke für die Antwort:

Es geht um folgendes:

In der Bauleistungsbeschreibung ist ein Sohle von 17cm vorgesehen und mit q335 unten und q257 oben vorgesehen. Zudem unbewehrte Streifenfundamente.

Nun wird vermutlich aufgrund des Bodens eine 25cm dicke Sohle benötigt und bewehrte Streifenfundamente.
Siehe Anhang

Der Aufpreis

von 17cm auf 20cm soll ca. 8-10€ mehr pro qm2 kosten

von 17cm auf 22cm soll ca. 12-15€ mehr pro qm2 kosten

von 17cm auf 25cm soll dann aber 60-70€ mehr kosten. Ich hatte angerufen und da sagte man mir, es ist wohl bei der 25cm Sohle noch mehr Stahl notwendig.

Nächste Frage: ist der Aufpreis für die Bewehrung der Sohle von 55€ der Meter angemessen? Der Meter nicht pro qm2

Vielen Dank im Voraus.
 
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Grundsätzliches 03 Jun 2021 08:28 #71414

  • TWB
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Hallo.

Was die Preise angeht kenne ich mich jetzt nicht so genau aus und will mich da auch nicht festnageln.

Grundsätzlich sagen wir mal bitte nicht Sohle sondern Bodenplatte.

17cm erscheint mir grundsätzlich etwas mau weil verformungsempfindlich bei schlechtem bis mäßig tragfähigem Baugrund.
Ist es ein Haus im Bungalowstil?

Die Q335 scheint da schon plausibel.

Bei einer 25er Platte gehe ich auch immer von min. Q257 aus. Es gibt dabei aber auch viele Randbedingungen zu beachten.

Grundsätzlich ist es immer gut ein Baugrundgutachten zu haben. Für die Planer ist es sogar versicherungsseitig Pflicht weil die sonst gar nicht versichert sind im Schadensfall. Was ein Schadensfall ist, darüber bitte mit nem Gutachter diskutieren weil die Urschachen sehr verschieden sein können.

Zurück zu Ihrer Bodenplatte:

Wenn Sie ein Bungalowhaus haben, sagen wir mal 12x12m und Baugrund mit folgenden Kennwerten:

ks = 15000 kN/m³, SIGMA,d ca. 230 kN/m² (sandig, schluffig)

Da wird eine Q257 vermutlich reichen. Diese Aussage ersetzt aber keine Statik!

Von der Ausführung her spielt da aber die Betonage gegen den Untergrund auch noch mit rein.

Ich empfehle bei dem genannten Baugrund immer ein Bettungspolster aus Mineralgemisch oder Betonrecycling, verdichtet eingebracht.
Dann 5-8cm Sauberkeitsschicht aus Nagerbeton, am besten 1x durchgeflügelt oder zumindest gerade abgezogen.
Darauf talkumierte Bitumenbahn als Gleitschicht geschweißt. Die fubktioniert auch als Bremse gegen aufsteigende Bodenfeuchtigkeit (kann ja ggf. niedriger ph-Werte sein). Mann kann alternativ auch ne dicke PVC Bahn verlegen.
Auf die Gleitschicht hätte ich aber wegen der Rissbreitenbegrenzung nicht verzichtet, außerdem bleibt das Betonwasser im Beton und sickert nicht weg. Wenn direkt auf die Sauberkeitsschicht betoniert wird kommt je nach Raugkeit derselben die Rissbreitenbegrenzung immer mehr zum Tragen. Da kann es unter Umständen zu Bewehrungssteigerungen kommen.

Einfache Betonage auf Baugrund bzw. Bettungspolster ist nicht fachgerecht!

Was tragende Streifenfundamente unter Bodenplatten angeht:

Das wird i.d.R. bei kleinen bis mittleren Häusern und vernünftigen Laststellungen auf der Bodenplatte gar nicht benötigt.
Sowas brauchen Sie blos lokal wenn irgendwo mal konzentrierte Lasten runterkommen und es vielleicht Durchstanzprobleme bei der Bodenplatte gibt. Bzw. zur Verformungsbegrenzung.

Der andere Fall sind Frostschürzen. Die sind aber nicht zum Lastabtrag gedacht. Frostschürzen sollen wie der Name schon sagt ein Unterfrieren der Bodenplatte verhindern. Sie müssen also auch wärmegedämmt sein.

Ob Frostschürzen angeordnet werden müssen kann statische als auch wärmeschutzsietige Ursachen haben. Statisch in dem Falle aber nur bei frostempfindlichen Baugrund. Wärmeschutzseitig weil es ggf. der EnEv Nachweis erfordert.

Sie merken schon, das ist ein sehr kompliziertes Thema und die Dinge sollten vernünftig aufeinanader abgestimmt sein.

Was den Preis angeht denke ich das die Unterschiede bei guter Abstimmung zwischen den Plattendicken nicht zu starl sein sollten.
Rechnen Sie mal mit 1t Stahl ca. 1000,- EUR. Ich glaube der Beton ist nicht so sehr das Problem.

Ich würde Ihnen einen unabhängigen Baugutachter empfehlen der auch immer bei den Bauabnahmen mit dabei ist.
Das spart Ihnen nach hinten raus viel Ärger und Verdruss.

HINWEIS:

Das war keine rechtlich verbindliche Bauberatung und ersetzt nicht die nötigen Fachplaner. Bitte holen Sie sich diese mit ins Boot.


MfG - Thomas






 

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Grundsätzliches 03 Jun 2021 13:16 #71415

Hallo,

die angesprochenen Frqagen zu den Preisen sind in erster Linie ein vertragliches Problem. Was hat der Unternehmer angeboten? Warum war der Baugrund zum Zeitpunkt des Angebotes nicht oder nur unzureichend bekannt? Wer hat das zu vertreten, dass offenbar erst so spät eine Baugrunduntersuchung vorgenommen wurde? Warum wurde ein Bauvertrag mit dem Unternehmer geschlossen, obwohl der Baugrund offenbar nicht bekannt war? Das solltest du mit deinem Architekten oder Bauleiter besprechen.

Eine andere Frage ist, ob die angekündigten Mehrkosten in technischer Hinsicht wirklich notwendig sind. Von welchem Baugrund ist der Statiker ausgegangen? Warum lag zum Zeitpunkt der Aufstellung der Statik keine entspr. Baugrunduntersuchung vor? Ist der vorgefundene Baugrund wirklich so viel schlechter als angenommen? Das solltest du mit deinem Statiker besprechen.

Im Übrigen: Warum WU? Auch das solltest du mit den beiden v.g. Personen besprechen.

Gruß
mmue

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Grundsätzliches 03 Jun 2021 13:22 #71416

  • TWB
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Ist 100pro ein Fertighausanbieter wie Stadt&Land Haus oder sowas.
Die bieten den Leuten ein fertiges System an und geben vor dem Bauherren alles abzunehmen.
Natürlich haben die für die Abnahmen "freundlicherweise" gleich den passenden Polier.

Ich sag nur: AUFPASSEN!!!
 

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