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Durchstanzen in der Praxis 22 Feb 2005 10:24 #7628

  • Heinrich
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Generell sind die vorbetonierten Stützen zur Aufnahme der Flachdecke meistens zwischen 1 und 4cm höher als sie nach Plan sein sollten und stehen in die Schalung der Flachdecke nach oben über die UK-Decke hinaus.

Baupraktische Begründung des Poliers:Wenn die Stütze etwas höher ist kann man die Schalung daran besser festhalten und beischalen;-))
Das kann ich aus der Praxis sicher nachvollziehen .

Das ist zwar baupraktisch gesehen richtig aber leider wirkt die Stütze dann später wie ein Keil in einer vertieften Kerbe.

Man möge mal nachrechnen wie sich 4 cm bei einer Deckenhöhe von 25 cm auswirken;-))
Die Schoose verhält sich leider nicht linear zur Höhe;-))
Dabei hat man noch nicht mal die vorhandene Kerbwirkung berücksichtigt.

Man darf inzwischen mit tausenden von Beiwerten hin und herrechnen während das Gute doch so nah ist;-))
Der wissenschaftlich untermauerte Anspruch der neuen DIN 1045-1 gepaart mit viel Empirie paßt noch nicht so Recht mit der Verantwortung des Personals auf den Baustellen zusammen.

Der Schwachpunkt der Decke liegt nun halt mal genau dort und nicht irgendwo anders.
Die Abweichung zwischen Theorie und Praxis wird in diesem Fall derart groß daß fast die gesamte Reserve aufgefressen wird was nicht im Sinne des Erfinders sein kann.

Je dünner die Decke wird desto schlimmer wird die Sache Im Verhältnis gesehen.
Man wird wohl Erhöhungsfaktoren einführen müssen wie bei der Biegezugbewehrung von dünnen Platten die ja auch deutlich auf kleine Toleranzen in der Betondeckung reagieren.

Gruß Heinrich

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ReDurchstanzen in der Praxis 22 Feb 2005 13:17 #7631

Hallo Heinrich!

Dein Anregung diesen Punkt kritisch zu beleuchten its i.O.
Aber diese Problematik gibt es nicht erst seit DIN 1045-1!
Ob der Polier / Bauleiter will oder nicht , die FT-Stütze ist mit einer Länge
bis Unterkante Deckenplatte auszuführen!!

Bei anderer Ausführung ist ein erneuter Nachweis erforderlich.

mfg
AO

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ReDurchstanzen in der Praxis 23 Feb 2005 09:28 #7633

hi,

das hier "Bei anderer Ausführung ist ein erneuter Nachweis erforderlich" klingt für meinen geschmack viel zu optimistisch-euphemistisch.

dem laien (definiere jeder, wie er mag) erscheint das so, als ob mit "zahlendreherei" alles in den griff zu bekommen sei: mitnichten.
insbesondere wegen der elend geringen sicherheiten bei durchstanzproblemen: mitnichten.

praktisch gibt es ausschliesslich EINE lösung (abnahmeverweigerung und mitteilung an bauherrn/architekten/behörde ist definitiv keine lösung), diese EINE lösung gibt´s in form einer hilti oder duss auf jeder baustelle.

ABER:
das alles funktioniert nur, wenn
- der bauherr die qualitätssichernde überwachung beauftragt/zahlt
- der ingenieur fachlich und persönlich "klarschiff" machen kann.

viel spass - wünscht markus
Markus L. Sollacher, Berat. Ing. BYIK
mlsollacherATt-onlinePUNKTde

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ReDurchstanzen in der Praxis 23 Feb 2005 10:00 #7635

  • Heinrich
  • Heinrichs Avatar Autor
Hallo Markus guten Morgen

du hast das Schiff präzise in die richtige Richtung gelenkt.
Volltreffer.

Bauleiter A: Wir haben eben Toleranzen bei der Herstellung??????
Das ist wohl sachlich nicht zu erschüttern und nicht zu entkräften.
Entweder man geht jetzt gebeugt nach Hause unter Androhung eines Rechtsprozesses gegen die Abnahmeverweigerung oder der Normenausschuß nimmt die Last vom Ingenieur weg indem er hier klar Schiff macht.
Ich kann als verantwortungsbewußter Ingenieur nicht sehenden Auges tolerieren daß mir Maßtoleranzen mehr als 40% des nach DIN vorzuhaltenden Sicherheitswertes wegfressen.
Hier stehe ich und kann nicht anders.
Bis zur Klärung werde ich in Zukunft das Niveau der Durchstanzsicherung im Büro eben einfach hochsetzen und aus die Maus.
Das ist im übrigen nicht nur bei Fertigteilstützen so,sondern auch bei Ortbetonstützen der Fall.
Wie man sieht habe ich genug Arbeit;-))
Man hat sogar noch Arbeit die man eigentlich nicht haben sollte;-))
Und mit den während der Deckenschalung zusätzlich eingebauten Aussparungen will ich erst gar nicht mehr weitermachen;-))

Gruß Heinrich

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ReDurchstanzen in der Praxis 23 Feb 2005 10:29 #7637

  • AndreasG
  • AndreasGs Avatar Autor
Sehr veehrter Kollege,

Ich gehe davon aus das eine Baustelle nach "Ihren Plänen und Anweisungen" arbeitet!
Wie Sie als "verantwortungsbewußter Ingenieur" sicher wissen ist es Ihre orginäre Aufgabe ggf. vorhanden Maßtoleranzen (die auf jeder Baustelle auftreten und auch zulässig sind) sowie Aussparungen zu miteinzuplanen und in Ihre Berechnungen und Ausführungszeichnungen entsprechend einfließen zu lassen.
Somit ist Ihre wiederholt geäußerte Kritik an Normenausschüssen, Baustellen, Planern nicht zielführend zumal hier bei Ihnen offensichtlich ein grundsätzliches Unverständnis an mittlerweile geänderten Arbeitsweisen herrscht.
Aufgrund Ihrer sicher langjährigen Tätigkeit ist es verwunderlich das es Ihnen nicht möglich war an maßgebender Stelle mitzuarbeiten, auf Fehlentwicklungen hinzuweisen, und diese abzustellen.

Insofern kann man Ihren Beiträgen und Meinungen nicht bzw. nur bedingt zustimmen.

MfG
AndreasG

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ReDurchstanzen in der Praxis 24 Feb 2005 11:41 #7642

So was regelt man unbürokratisch.
Ich mach das mit ner Hilti und wenn die Jungs sauer sind mit nem Kasten Bier.
Heitert die stimmung ungemein auf.
Brauch das in der Regel nur einmal auf der Baustelle zu machen.

Jupp

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