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ReDurchstanzen in der Praxis 24 Feb 2005 16:14 #7650

  • Heinrich
  • Heinrichs Avatar Autor
Hallo Jupp guten Tag

in der Regel findet die Abnahme dann statt wenn die Bewehrung verlegt ist.
Es ist schon eine Kunst dann überhaupt zu sehen und festzustellen daß die Stützen in die UK der Decke hineinragen.
Das Gewirr an Eisen läßt den Einsatz der Hilti nur dann zu wenn die Bewehrung ausgebaut wird.
Und das wird saumäßig teuer.
Auf meinen nächsten Plänen steht:Die Maßtoleranzen der Stützen sind so einzurichten daß bei der Maximallänge kein Einstand in die Decke gegeben ist:
Sprich Stützen sind kürzer anzuliefern und beizuschalen,oder es wird überbemessen.
Die nächste Baufirma wird vorher gefragt was sie denn lieber hätte;-))

Welcher Softwarehersteller ist bereit die Maßtoleranzen der Stützen in sein Durchstanzprogramm als Nebenvariante aufzunehmen ?
Für die Maßtoleranzen gibt es ja eine Norm.
Das wird ein Erschrecken geben.
Gruß Euklid

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ReDurchstanzen in der Praxis 27 Feb 2005 09:36 #7688

  • Rainer
  • Rainers Avatar Autor
Das Problem kann auf mit mehreren Ansätzen entschäft werden.
1.) Der Randabstand der oberen Biegebewehrung (Stützbewehrung) kann mit einem höheren Wert als tatsächlich eingebaut in die Berechnung einbezogen werden.
z.B. bei einem tatsächlichen Wert von etwa i.M. 3.5 cm schlage ich einen Wert von 5,5 cm vor. mit diesen 2 cm kann ein Teil der "verlorenen" Duchstanzhöhe durch die zu hoche Stütze, erfaßt werden.
2.) Der Faktor zur Berücksichtigung nicht rotationssymetrischen Querkrafteintrges im Bereich des Stanzkegels kann auch für Innenstützen erhöht werden. (> 1.05 )
3.) Auf dem Fertigungsplan für die Stütze (Statikplan) sollte ein Vermerk angebracht werden z.B. : "Bei zu hoch betonierter Stütze, ist die umlaufende Stützenkante unter 45 Gard zu brechen." Dies soll sinnvollerweise NICHT mit der Hilti auf der ganzen Stützenkopffläche erfolgen. Es genügt hierbei, bei der noch nicht voll ausgehärteten Stütze mit Meisel und Fäustel, (von unten nach oben!!!) an der Stützenkante umlaufend ein paar Schlägezu setzen. (Ansonsten ergeben sich die bei Polieren bei der Abnahme so gefürchteten Betonabplatzungen.) Bei 2 cm Betondeckung ergibt sich bis zur Bewehrung eine ca. 2 cm hohe schräge Bruchkante, auf die sich die schräge Druckstrebe des räumlichen Fachwerkmodells sogar besser abstützen kann als auf die horizontale Stützenkopffläche.
Voraussetzung ist jedoch, daß auf den Baustellen hinsichtlich dieses Sachverhaltes ein Problembewußtsein geschaffen wird. Dies dauert i.d.R. einige Zeit. (siehe Schallbrücken, Kältebrücken, Rissevermeidung ...)
Mithilfe dieser Maßnahmen 1.) - 3.) kann eine ausreichende Duchstanzsicherheit erreicht werden, ohne den Bauablauf unnötig zu stören, aber auch ohne ein Gewährleistungsproblem für einen/mehrere Beteiligte zu schaffen.
Gruß Rainer

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ReDurchstanzen in der Praxis 27 Feb 2005 16:40 #7700

  • Heinrich
  • Heinrichs Avatar Autor
Hallo Rainer

bei 1 und 2 wäre Erklärungsbedarf.
Wie kann man statische Höhe für das Durchstanzen mit der Manipulation der Bewehrungshöhe gewinnen?
Es bleibt immer der Abzug der einstehenden Stütze.

Zu 3 ist zu sagen daß in der Regel bei der Abnahme schon Hopfen und Malz verloren ist da die Bewehrung und Deckenschalung schon fix und fertig ist.
Da ist nichts mehr mit stemmen zu diesem Zeitpunkt.
Es geht nur indem die Qualitätsüberwachung auf der Baustelle schon vor der Abnahme stattfindet.
Und leider ist dem nicht so.
Die Bauleiter sind längst keine Bauingenieure mehr sondern kaufmännische Zuarbeiter die lediglich noch die Budgetverantwortung zu tragen haben.
Leistungsmeldungen und Nachträge stehen im Vordergrund und nicht das Bauwerk selbst.

Gruß Heinrich

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ReDurchstanzen in der Praxis 28 Feb 2005 08:07 #7705

Aus diesen Gründen "Hart" bleiben , Bewehrung abräumen ,Stützenkopf abstemmen ,Bewehrung Neu verlegen.Die Kaufmännischen Bauleiter merken dann wo es lang geht.

Jupp

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ReDurchstanzen in der Praxis 05 Mär 2005 17:43 #7830

  • Rainer
  • Rainers Avatar Autor
Mit der Lage der Bewehrung meinte ich den Parameter d' (DIN 1045-1). Das läuft dann darauf hinaus daß eigentlich mit einer dünneren Platte gerechnet wird, was der zu hoch betonierten Stütze entspricht.
Wegen des Zeitpunktes der Abnahme : Natürlich ist beim Abnehmen der Decke i.d.R. schon Hopfen und Malz verloren. Deshalb mein Tip das Abstemmen der zu hoch betonierten Stütze gleich auf dem Bewehrungsplan der STüTZE mitangeben.
Wenn es dann nicht ausgeführt wurde, fällt die Anweisung "Bewehrung raus und Abstemmen" auf der Baustelle griffiger aus, da es dann klar ist daß sie es schon vorher hätten machen können. Diese "Nacharbeit" hätten sie sich selbst ersparen können, wenn man Pläne richtig liest.
Kleine Anmerkung :
Die Erfahrung hat gezeigt, daß auch eine sorgfältigste Planung, sehr oft in der letzten halben Stunde vor dem Betoniertermin "vernichtet" wird, da der "unbedingt einzuhaltende Zeitplan" weder das Lesen der Pläne, noch das ordnungsgemäße Einbringen der Teile (Betonstahl, Dübelleisten, Einbauteile usw... auch Beton) überhaupt noch ermöglicht.
Fazit : Zu Tode kann man sich rechnen, ohne daß es was bringt. Eine sorgfältige Bauausführung würde ein vielfaches Mehr an Qualität (und Sicherheit) bringen.
Gruß Rainer

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