THEMA:

Hallo zusammen,

ich hab mal wieder ein Problem mit meinem Chef. (siehe auch diestatiker.de/diestatiker/index.php?opt...view&id=5538&catid=4 ).

Ich habe Holzstützen bemessen, welche andere Abmessungen (größere) hatten, als mein Chef (Bauunternehemer kein Tragwerksplaner) dachte. (Er schätzt Querschnittsabmessungen). Dazu sollte noch erwähnt werden, dass diese Statik zum prüfen geht.
Nun will mein Chef, dass diese Stützen wesentlich geringer ausgeführt werden sollen als in der Statik berechnet, weil "man hat schon viele Hallen mit diesen Abmessung ausgeführt und die stehen alle noch!!!".
Allerdings sollen in der Prüfstatik die berechneten Abmessungen bleiben.

Was soll das?
Wozu soll ich 4 Jahre studieren, wenn die Statik nur "geschätzt" wird? Ich mach doch nicht seinen Rechensklaven, der das irgendwie so "hinrechnet", wie er will.
Da kann er einen Lehrling nehmen, der ihm die Querschnitte schätzt, denn dazu benötigt man keinen Ingenieur.

Ich bin mittlererweile schon am überlegen, ob ich Kündigen soll. Denn ich bin mir für eine solche Arbeit zu schade.

Mich würde Euere Meinung zu diesem Thema interessieren.

Gruß
Werner

Guten Morgen!
Wenn man freiberuflich tätig ist, hat man auch solchen Vorstellungen zu begegnen. Allerdings ist es dort einfacher, auf die eigene Verantwortung hinzuweisen. Wenn also richtig gerechnet ist (auch nicht zu sehr auf der "sicheren Seite"), sollte man auf den ermittelten Querschnitten bestehen. Hat denn nicht der Chef für die Ausführung vor Ort die Verantwortung, oder kannst Du sie nicht rechtssicher auf ihn abwälzen?
Gruß Wolfgang

Hallo,
Solange Du nicht die übereinstimmung der statischen Berechnung mit der Bauausführung bescheinigen mußt, solange kann es Die egal sein was dein Chef draussen einbaut. Achte nur darauf das alle Angaben in der Statik klar und deutlich erkennbar sind. (Unterschrift unter Statik!).
Befriedigend ist das allerdings nicht, das muss ich auch zugeben.
Das Argument " ...das haben wir immer schon so gemacht" ist häufig anzutreffen und im Schadensfall irrelevant.
Gruss
Andreas

Hallo,
ohne die Konstruktion zu kennen vermute ich einfach mal, dass die Ausführungspläne mit einem gewissen Aufwandverbunden sind. Und scheinbar sollen Pläne für die Prüfung und Pläne für die Ausführung erstellt werden. Lohnt denn die Materialeinsparung diesen Aufwand überhaupt?

Die Sprüche kenne ich auch. "Ach, die Schneelastkarten, die könnt ihr doch vergessen!" oder "Das geht nicht mit IPE360; ich hab nur IPE300 verkauft, die müssen reichen!" Da braucht man ein dickes Fell, wenn man auf seinen Rechnungen besteht. Solange etwas hinrechenbar, also auch nachweisbar ist, ok, aber wenn dann etwas noch schwächer ausgeführt wird, begibt sich der Zuständige auf dünnes Eis und das soll dann lieber der Chef selber sein.
Der hat zwar eine gewisse Erfahrung, aber die statischen Hintergründe können ihm unverständlich sein und wenn etwas seinen Erfahrungsbereich verlässt, dann gehen prompt die ärgerlichen Diskussioenen an.

Laß ihndoch auflaufen. Das kann ganz heilsam sein, wenn der Kollege Prüfer wieder abbauen oder ergänzen läßt. Ich hatte auch mal so einen Fall in meiner Angestelltenzeit. Hat meinem Chef richtig Geld gekostet.

gib doch mal bitte ein beispiel, welche querschnitte du in der statik errechnet hast und was der chef sich so vorstellt!