THEMA:

Hallo,

wer weiß wie c_nom nach 10.3.4 oder DIN FB 102 definiert ist ?

Greift die Regel z <= d - 2 * c_nom auch, wenn keine rechnerische obere Bewehrung erforderlich ist z.B. Einfeldsystemen ?

Gem. Auslegungsvorschlag des NABAu gilt die Regel unabhängig davon,
ob eine Längsbewehrung in der Druckzone erforderlich ist.

Beispiel Platte
h=40 cm, nom c = 4.5 cm,
Querbew. d=16 mm
Längsbew d=25 mm

c_nom = d1 = 4,5 + 1,6 + 2,5 / 2 = 7,35 cm
d = 40 - 7,35 = 32,65 cm

max z = 32,65 - 2 * 7,35 = 17,95 cm

Nach alter Norm wäre z = kz * h = ~ 0,95 * 32,65 = 31,0 cm.

D.h. nach neuer Norm ist 31/17,95 = 72 % mehr Querkraftbewehrung
erforderlich.
Fazit alle vorh. Bauwerke sind für Querkräfte völlig untermessen ?????

Wer hat Erfahrungen ?

Gruß
Carsten Wolff

Langsam....

c_nom ist nicht gleich d1 .

c_nom ist die Betondeckung der Bügel, also die minimale Betondeckung der Bewehrung.

d1 ist der Abstand Bauteilkante zum Bewehrungsschwerpunkt.

somti ist Dein z = 0,9 * 32,65 = 29,39 cm bzw.
z = 32,65 - 2* 4,5 = 23,65 cm, somit maßgebend.

Der Vergleich mit der alten DIN ist falsch, weil hier ganz andere Bemessungsmethoden zugrunde liegen, Teilsicherheitsbewerte etc. pp.
Mach doch mal zur Kontrolle eine Bemessung nach alter DIN, die Werte dürften so wit nicht auseinanderliegen.

Hallo Herr Wolff,

ich kann TomTom nur zustimmen. Zudem verwundert es mich, daß Sie die Bemessungskriterien ohne einen Bezug zu einer vorh. Querkraft diskutieren.

Im besagten Fall empfehle ich Ihnen die Rechnung nach DIN 1045 (88) und DIN 1045-1 zu führen. Ohne die Schnittkräfte zu kennen, behaupte ich, daß die Bemessungen sich nicht so sehr unterscheiden.

Ich bin aber gerne bereit die Bemessungen für Sie durch zu führen.

Mit freundlichen Grüßen
Frank

Nicht in allen Fällen werden die Ergebnisse ähnlich der alten DIN sein.

Ich empfehle die Lektüre von Heft 10 - Beton und Stahlbeton, und zwar die Gegenüberstellung DIN 1045 (88) und DIN 1045-1:

Hier nur ein Zitat aus der Zusammenfassung:

"Die bei einer Biegebemessung zu verzeichnenden Bewehrungseinsparungen werden bei höheren Verkehrslasten i. d. R. durch größere Versatzmaße und bei niedrigeren Nutzlasten durch die notwendige Mindestbewehrung weitgehend aufgezehrt. Bei einer Bemessung für Querkraft sind die Grenzen reduziert worden, so daß eher Bewehrungen notwendig werden. Im Bereich der Durchstanzbewehrungen treten nunmehr Mehrungen um 50% gegenüber früheren Nachweisen auf.""

In Ziffer 10.3.4 der 1045-1 steht .... ( mit c_nom der Längsbewehrung in der Betondruckzone) ...

Beispiel Reckteckquerschnitt

h=40 cm
nom c = 4.5 cm
Bügel d=16 mm
untere Längsbewehrung d=25 mm
obere Längsbewehrung d=25 mm (falls erforderlich)

d = 40 - 4.5 - 1.6 - 2.5 / 2 = 32.65 cm

Fall a) keine obere Bewehrung erforderlich ( z.B. Endauflager)
kz = ~ 0.99
z = 0.99 * 32.65 = 32.32 cm

Regel nach 10.3.4
c_nom = 4.5+1.6 = 6.1 cm
max z = 32.65 - 2 * 6.1 = 20.45 cm

d.h. 32.32/20.45 = 58 % mehr Querkraftbewehrung erforderlich

Fall b) Querschnitt, Druckbew. noch nicht erforderlich
kz = ~ 0.74
z = 0.74 * 32.65 = 24.16 cm

d.h. 24.16/20.45 = 18 % mehr Querkraftbewehrung erforderlich

Die Frage ist immer noch:

Ist die Regel maz z = d - 2 c_nom immer anzuwenden ?

Auch wenn rechnerisch keine obere Bewehrung erforderlich ist.

Wenn keine obere Bewehrung vorhanden ist, wie ist dann
c_nom für die Bewehrung in der Betondruckzone definiert ?

Gruß
Carsten Wolff

Wie der Z Wert berechnet wird, wissen alle.

1. Sind Ihre kz - Werte falsch!

nach DIN 1045 (88):
kz = 0,90 nicht 0,99 oder sonst was für Auflagernahe Querkraft
kz= 0,85 oder sonst was für Feldmitte

2. Immen noch kein Bezug zur Querkraft

Was Sie rechnen ist mir unbegreiflich.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

Gruß Frank