THEMA:

Hallo,

ich habe derzeit einen Pfettendachstuhl mit Vordach und Flugpfette im Auftrag.
Das ganze liegt in Schneelastzone 3. 
Die Flugpfette soll 3 mal mit einer Abspreizung im 45° Winkel gegen die bestehende Betondecke gespreizt werden.
Hierzu wird ein Zerrbalken zurück auf die Fusspfette gehängt (Versatz und Vollgewindeschrauben). Anbei das Statische System mit Schnittgrößen..
Womit ich gerade hadere ist die Verschraubung der Strebe/Pfette, da hier Versatzmomente entstehen aus der Lasteinleitung in die Pfette durch die Sparren und Lastausleitung in die Strebe. Kann mir hier jemand behilflich sein, da ich auf dem Schlauch stehe welche Kräft entstehen...

Gruß und vielen Dank vorab!

Ich würde die Finger von sowas lassen. (Dach auskragend rechnen mit nem 32cm Sparren, der Rest kann gerne optisch darunter)

• Die Zuglast (H-Lastanteil aus der Strebe) von 47 kN muss 1. aus der Strebe, über die Fußpfette in den Sparren geleitet werden.
• Der Nachweis besteht faktisch aus zwei Teilsystemen

Nachweis des in sich "steifen" Dreiecks und das Abkippen des Des Dreiecks und Rückhalten in der Dachfläche

Aus verschiedensten Gründen vergewaltigt man für die Rückhängung in der Regel nicht den Sparren, sondern hat oftmals eine zusätzliche horizontale Zange, die den horizontalen Kraftanteil aus der Strebe aufnimmt.

Wenn man das rechnen möchte müsste man in meinen Augen das System etwas genauer abbilden, daher die Stäbe entsprechend bis zu den tatsächlichen Auflagern verlängern etc:

1. Strebe verlängen bis zum Auflager der Stahlbetondecke
2. Alle Knoten Gelenkig
3. Sparren verlängern und Auflager in Richtung der Dachebene ergänzen
4. Eventuell vorhandene Auflager auf der Mauerwerksaußenwand ergänzen
5. etc.

Maßgeblich wird dann sowieso eine "richtige Abschätzung" der Steifigkeiten aus den Anschlüssen (Je nach System)
Exzentritäten wie hier sollte man so gut es geht vermeiden.

Beste Grüße

ql2/99 schrieb:

• Alle Knoten Gelenkig

So wie es gezeichnet ist, sehe ich da ein Gelenkviereck
Aber es ist klar, wie es gemeint ist.

Beste Grüße

Ebenso
es

Ein sehr gschlamperts "Angelenk" =)

Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung! 
Die Modellierung als "erweitertes" System bringt ähnliche Kräfte. Die Hoffnung war dass die Steifigkeit der Abspreizung eher weich ist und der Sparren mehr Last abbekommt. Dies tritt leider nicht ein. Auch als 3D Stabwerk mit Firstpfette etc.

Die Praxis zeigt aber, dass solche Anschlüsse funktionieren (alte Scheunen mit großen Vordächern) und ähnlichen abmaßen. Wahrscheinlich mit großen Verformungen...?

Jedoch sind die Details mit diesen Lasten nicht nachweisbar. Außer es geht viel in Druckkontakt unter, was ich leider nicht erkenne?
 

Hast du die Anschlüsse alle mit der "richtigen" Steifigkeit modelliert? (im 3D)
Kann mir nicht vorstellen, dass die Fußpfette im 3D die volle Last bringt. In welchem Abstand stehen die Streben?

Die Systeme lagern sich dann schon um, sonst gäbe es ja extreme Schäden an den Gebäuden.
Die Bauteile in der Realität kennen ihre tatsächliche Steifigkeiten.