Ich versuche eben nicht zu interpretieren, ich würde mir klare Definitionen in der Norm wünschen.
So das nicht eindeutig (und zwar nicht in der Treppennorm, weil Treppenbauer haben einen anderen Fokus, sondern in einer Tragwerksnorm) abgebildet ist, gilt für mich: eine Decke ist eine Decke ist eine Decke. Ein TreppenENDpodest in Bauart einer Treppe ist ein Treppenpodest. Eine Decke kann Decke eines Flures sein, aber nicht typischerweise Teil eines Treppenpodestes. EIn Deckenpodest ist ein Podest in Bauart einer die Treppe umgebenden Decke.
Die Definition ist, trotz einiger cerebraler Schlenker, nicht abschließend, vermutlich auch nicht zwingend eindeutig - aber so ungefähr würde ich mir eine Definition wünschen. Die kann das Gegenteil meiner Intention aussagen, sollte aber überhaupt mal normativ plaziert sein.
Ich habe mal mit unserem Prüfsachbearbeiter über diese Thematik diskutiert. Formal sieht er es so, wie von mir
hier
geschrieben. Wenn die Treppe mitten auf einer Decke endet, müsste strenggenommen tatsächlich die Fläche unmittelbar vor der Treppe mit den Lasten für ein Podest beaufschlagt werden. Die Fläche würde sich nach der Definition in DIN 18065 ergeben.
Jetzt das "aber": Wahrscheinlich ist diese Fläche im Vergleich zur restlichen Decke so klein, dass die erhöhte Last auf die Standsicherheit der Decke im Allgemeinen keinen wirkliche Auswirkung hat, insbesondere dann nicht, wenn es sich um eine Massivdecke handelt. Er hat es also in der Prüfung schon laufen lassen, wenn die Decke "nur" mit den "normalen" Verkehrslasten (ggfs. zzgl. Trennwandzuschlag) bemessen wurde und keine Lasterhöhung für ein Podest berücksichtigt wurde. Eventuell wurde am Rand ein paar Zulagen vorgesehen oder Durchmesser erhöht.
In der kurzen Diskussion konnten wir uns aber ein Paar "Einzelfälle" vorstellen, in denen die Lasterhöhung für ein Podest doch Bemessungsrelevant werden könnte:
- bei vergleichsweise weitgespannten Holzbalkendecken, bei denen in Feldmitte eine relativ breite Treppe aufliegt.
- wenn die Treppe auf einem auskragenden, 1-achsig gespannten Deckenteil aufliegt und die Podesttiefe nach DIN 18065 der Kragarmlänge entspricht.
Eine genauere Definition als in der DIN 18065, was ein Podest im Sinne der DIN EN 1991-1-1 ist - insbesondere am Treppenanfang bzw. -ende - kannte der Kollege aber auch nicht.
