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Moin,
ein Problemkind jagd das nächste. Ich habe einen Bestandsbau (1950er) nebst Erweiterung (1960er) vor der Brust. Errichtet als Mauerwerksbau mit einachsig gespannten Zweifeldecken (ein Langfeld, ein Kurzfeld). Nun ist bauseits das Thema aufgeploppt, dass die Kontaktfläche zwischen den Decken auf die tragenden Wände seinerzeit mit Sauerkrautplatten belegt wurde. Die Platten wurden augenscheinlich ins frische Mörtelbett der Wand eingelegt und der Deckenbeton frisch darüber gegossen. Nun hat man eben die Sauerkrautplatten, bei denen wenige Milimeter des unteren und oberen Rands in Mörtel bz. Beton eingesumpft sind und dazwischen ein Krautkern vorhanden ist. Ich kenne eine solche Ausführung eines Deckenlagers nicht, habe ich nie gesehen, kenne ich auch nicht aus irgendwelcher Literatur. Auffällig ist eben, dass das in Gebäudeteilen unterschiedlicher Errichtungszeiträume umgesetzt wurde, sodass ich mal vorsichtig davon ausgehe, dass das seinerzeit vielleicht öfter umgesetzt wurde.... Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das irgendwie ein geeignetes Deckenlager ist/war, aber der Bau steht nun schon mehrere Jahrzehnte schadfrei, sodass zumindest ein Tragverhalten vorhanden ist, sich jedoch im Zuge der BAuwerkserrichtung Setzungen unbekannter Größenordnung ergeben haben (könnten). Hat irgendjemand einen Ansatz, wie das zu bewerten ist, ob das früher üblich oder eine hemdarmelige Sponateingebung des Maurers war oder ob man irgendwo Literatur zu diesem Thema findet, d.h. einen Buchverweis? Danke |
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Nee, das ist wirklich unglaublich - hilft nur einen Bereich lokal öffnen und hinein sehen, Proben durch Baustoffprüfer - der dann bescheinigen wird: keine messbare Belastungsfähigkeit vorhanden und dann wird es schwierig: evakuieren, sanieren, abbrechen ...........
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Ist es durch Bauteilöffnung validiert, dass die Heraklithplatte im Auflager vorhanden ist?
Bauzeitspezifisch wäre eine Verwendung als Deckenranddämmung und/oder innenliegender Dämmstreifen || zum Auflager an der Deckenunterseite, b~ 1 m. Sollte die Platte tatsächlich zwischen Mauerwerk und Deckenplatte liegen (hatte ich tatsächlich auch schon): keine Panik, Hast schadet! Das steht nun schon schadensfrei eine ganze Weile. Nur weil es nicht nachweisbar ist heisst das noch lange nicht, das es nicht standsicher ist. Aus dem jetzigen Zustand lässt sich ohne weiters ableiten, dass der Standsicherheitsfaktor "1" betrâgt. Ob er größer ist weiss man nicht, wäre er kleiner, wäre das Bauteil kaputt. Da muss man weder evakuieren noch abreissen. Abschnittsweise - analog zu einer Unterfangung - Heraklith herausfräsen (Mauerwerkssäge ähnlich Kettensäge eignet sich hervorragend) und hiernach die Fuge mit geeignetem Pagel vergiessen. Von aussen mit ein wenig Umsicht ausgeführt wird der Innenraum höchstens durch Lärm beeinträchtigt. |
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Letzte Änderung: von Fantomas.
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Tja, es ist wie es ist. Mit Bauteilöffnungen wurden die Platten als tatsächlich durchgehend validiert.
Aufgrund der Standzeit von über 50 Jahren gehe ich von einer Sicherheit >1,00 aus ![]() Habe jetzt einmal bei Herakjlith quer gelesen. Selbst Wand- und Deckendämmplatten wird eine Druckfestigkeit von 200kN/m² (bei 10% Stauchung...) testiert, was schonmal nicht schlecht ist. Gut, davon weiß ich auch nicht, ob es wirklich Heraklith war, was vor Jahrzehnten eingelegt wurde, wohl aber wenigstens, dass es nicht unter Druck vollkommen versagt.... |
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Da würde ich mir so gut wie keine Gedanken machen. Die Fuge wird so ca. 1 cm dick sein, das Material ist bei einer Stauchung von 10% (ca. 1mm) schon längst zusammengequetscht, deshalb ist die vorhandene Spannung uninteressant. Wo soll das (evtl. zerbröselte) Material denn hin, die Reibung verhindert, dass es herausfliesst wie Wasser. es
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Letzte Änderung: von prostab.
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Nun gut, tatsächlich hgemessen haben wir irgendwas um 20mm Fugendicke. Ich gehe nicht davon aus, dass die mal 25mm dick waren.
Aber gedanklich bin ich bei dir, herausbröseln kann nichts, die Exposition im trockenen Gebäudeinneren gibt es auch nicht her, sich über Zersetzungsprozesse der HWL-Platten Gedanken zu machen. Ich habe nur die Hoffnung, dass vielleicht in Literatur zu "historischen Bauteilaufbauten" ein solcher Aufbau mal als möglich beschrieben wurde, das macht die Argumentaion gegenüber "Bedenkenträgern" einfacher. ![]() In meinen Augen ist das kein übliches Deckenlager. Umso verwunderlicher ist es, dass es in beiden Gebäudeteilen aus unterschiedlcihen Errichtungsjahren vorgefunden wurde. |
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