THEMA:

Hallo zusammen,
ich habe mal wieder eine Frage. Evtl. kann mir jemand von euch helfen. Folgender Fall: Ich soll ein bestehendes Dach hinsichtlich Ausbau (Dämmung + PV) in statischer Hinsicht prüfen. Vorgefunden habe ich ein Kehlbalkendach siehe Skizze. Nur Ziegel drauf.
Wenn ich Das Dach rechne, reicht die Tragfähigkeit aus (88%) wenn man nun noch den Sparrenquerschnitt schwächt, wegen dem Zapfenloch in den Sparren (Kehlbalken laufen mit einem Zapfen in den Sparren) kommt 100% Ausnutzung raus. Die Verformung ist zu hoch, liegt bei ca. 3cm (Sparrenlänge 5,95m). Um den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit habe ich mir folgendes überlegt: Da der Zimmermann eh eine Aufdopplung von mind. 10cm aufbringen muss, ziehe ich diese hinzu für den Nachweis der Durchbiegung. Ich habe eine Aufdopplung von 8/12 gewählt. Nun einen Ersatzquerschnitt bestimmt (über die beiden Iy). Mit diesem Querschnitt rechne ich nochmal mein Dach und prüfe die Verformung. Nun kommen nur noch ca. 1.8cm Durchbiegung raus. Ich habe das ganze so gemacht, damit ich nicht zuviele Vollgewindeschrauben benötige. Wenn man den Sparren als 1-Feldträger (also ohne Kehlbalken) rechnet, bräuchte ich 37 Schrauben pro Sparren. Das fände ich extrem. Daher meine Idee mit dem Iy. Die Verschraubung dann konstruktiv mit e=40cm angeben. So hätte ich die Hälfte an Schrauben.
Was haltet ihr von diesem Vorgehen? Freue mich über Anmerkungen!!!
Grüße

Kleine Korrektur, in der Dachebene sind die Sparren horizontal nicht gehalten!! Wenn man dies berücksichtigt, ist meine Idee dahin. Schade.....

Grundsätzlich gute Idee. Die Querschnitte tragen dann jeweils entsprechend Ihrer Biegesteifigkeit.

Stützt sich das Kehlbalkendach unten nicht gegen ein Auflager ab? Dann müsstest du zumindest noch nachweisen wie die Normalkräfte von dem oberen Holz da unten reinkommen.

Das knicken in Dachebene könntest du z.B. durch eine Scheibenausbildung mit OSB unterbinden, bzw. über die Kehlbalkenlage realisieren.

Leider ist est oftmals wirtschaftlicher, das Dach einfach zu ersetzen, wenn außen eh alles runterkommt und der Sparren auch noch mit Holz aufgedoppelt werden soll.

Beste Grüße

Hallo,
danke für die Rückmeldung. Unten sitzt eine Schwelle. Die Sparren laufen mit einer Kerve drauf.

Tim1250 schrieb:

Kleine Korrektur, in der Dachebene sind die Sparren horizontal nicht gehalten!! Wenn man dies berücksichtigt, ist meine Idee dahin. Schade.....

 

Die Idee ist nicht weg.
Für die Verformungen stimmt die Rechnung, ob das angenommene System stimmt, ist eine andere Frage.
Für die Spannungen stimmt die Rechnung mit dem Ersatzquerschnitt nicht, aber man liegt auf der sicheren Seite.

Wenn das System ein verschiebliches Kehlbalkendach ist und bleiben soll,
muss man es halt auch als solches rechnen.

Mir fällt auf, dass keine Windlasten angegeben sind.
Die Verformungen aus diesem Lastfall sind bei einem verschieblichen KBD maßgebend
und dürfen nicht vernachlässigt werden.

Den Rest hat ql2/99 schon beschrieben.

es

Hallo Prostab,
danke auch für deine Rückmeldung.
Wind ist natürlich dabei, hatte ich nur nicht angebeben. WZ 1, Höhe First 15,70m.
Ich habe mal den Besand gerechnet. Hier ist das Knicken/Kippen der Sparren aus der Ebene ebenfalls maßgebend. Ausnutzung 110%.
Ich glaube ich mache mal den Vorschlag mit meiner Aufdopplung (konstruktive Verschraubung) und dann eben anstatt einer 100er Gutex eine Platte die man als Scheibe ansetzen darf. Dann hätte ich das Knicken/kippen aus der Ebene erschlagen.

Grüße und Danke