THEMA:

Guten Morgen Statiker 
ich bemesse gerade ein kleines Vordach.
mb-Baustatik gibt beim Modul "Schnee-und Windlast" und der Einstellung "Vordach" nur Einwirkungen aus Wind (von oben / von unten) aus. Keine Schneelasten.

DIN EN 1991-1-4/NA:2010-12  sagt dazu 
NCI Anhang NA.V 
(normativ) 
Druckbeiwerte für Vordächer 
(2) Vordächer sind für zwei Lastfälle, eine abwärts gerichtete (positive) und eine aufwärts gerichtete 
(negative) Kraftwirkung zu untersuchen. 

Ich persönlich würde zusätzlich die Scheelast (ggf. auch noch mit Schneekeil) und/ oder die Mannlast ansetzen.
Das läßt sich auch über einen Höhenversatz der Dächer eingeben.

Kennt jemand die "richtige" Auslegung der Norm zu diesem Thema?
Danke & Grüße
Dirk

  

Hallo,

z.B. im Schneider Bautabellen ist unter Wind und Schnee alles angegeben. Einfach mit den Angaben arbeiten, so braucht man sich nicht die Norm reinziehen.

Kann mir nicht vorstellen, das MB keine Schneelasten ausgibt.

Bei Vordächern geht es je nach Geometrie darum, ob erhöhte Schneelasten aus Verwehung/abrutschendem Schnee anzusetzen sind oder nicht.

Wenn MB tatsächlich keine Schneelasten ausgibt, würde ich da mal anrufen...
 

Hallo Zusammen,
es gibt offenbar einen Unterschied zwischen "Vordächern" und vorgelagerten "Flachdächern".
Bei mb-Baustatik muß man das bei der Schnee- und Windlastberechnung entsprechend auswählen.

Das hat sicher auch seinen Hintergrund - die Frage ist wie so oft bei diesen Themen "Welchen".
In der DIN 1991(Lastannahmen) steht bei "Vordächer", daß zwei Lastfälle zu untersuchen sind. Wind von oben, Wind von unten.

Ich frage mich ganz konkret, ob diese zwei Lastfälle ausreichend sind, also ob nach Norm nur genau diese zwei Lastfälle zu untersuchen sind.
Natürlich kann ich die Schneelasten und Schneekeil, Mannlast etc. noch berücksichtigen.

Meine Frage ist - was ist nach Norm genau gefordert.
Leider ist bei unseren Normen nicht erkennbar worauf bestimmte Forderungen beruhen, welchen Hintergrund sie konkret haben oder warum die Forderungen eben manchmal nicht bestehen.

Ein anderes Beispiel ist, daß nach Norm eine Überlagerung von Schnee- und Mannlast nicht erforderlich ist. Obwohl es ja vorkommen kann, daß nach Extremwetterlagen jemand auf dem Dach steht und den Schnee runterschiebt.

Danke & Grüße Dirk

Hallo,ich sag mal so. Mein Menschenverstand sagt mir schon, dass ich beides (Wind und Schnee) zu berücksichtigen habe.Gehört auch von meiner Seite zum Stand der Technik, wenn es die Norm nicht vorsieht, bin ich halt mit meinen Lastansätzen auf der ungünstigen Seite. Im Schadensfall kann man dann auch erklären, dass man nach besten Wissen und Gewissen gehandelt hat.

Aber komisch ist das schon, dass bei MB der Schnee nicht auszuwählen ist. Schon mal bei MB nachgefragt?

auch bei anderen Software-Anbieter wird Wind und Schnee gesondert betrachtet.
Bei "WUSL" (pcae) musst du für den Wind ein Vordach definieren
und für den Schnee einen Höhensprung. Aber alles in einem Programm.
MB ist halt ein Freund der 1000 Module, es wird sicher ein gesondertes Modul geben...