THEMA:

Jo verstanden und woher weiß meine Platte das?  Oh ein gewachsener Boden.. da verhalte ich mich mal ganz anders! 
Oh warte eine Lastverteilungsplatte mit Lasten von oben nach unten mit 200 kN/m2... oh nein da muss ich mich wieder anders verhalten... ich bin ja schließlich kein Gründungsbauteil mehr.. 
 

Dramatische Darstellung.

Mal ukrit bei Stützen und Bodenplatten betrachten...
Bodenplatten mit 2d sind ziemlich selten.

Zweifelt jemand an das Lasten bei Decken innerhalb eines Rundschnittes ukrit = 1d abgezogen werden dürfen? ich denke nein.
Macht es Sinn bei üblichen Lasten im Hochbau? ich sag hier ganz klar nein.
Wenn sowas erforderlich wird, hat wer im Entwurf gepennt.

Beste Grüße

Ps: Bei Flachdecken wurden tatsächlich Belastungsversuche (Stapeln von Säcken) durchgeführt - Ich finde die Bilder hierzu immer wieder fantastisch.

Ich verweise in dem Zusammenhang auf DAfStb-Heft 600 - Teil 1, 2. überarbeitete Auflage, Zu 6.4.1 (5):

Zu (5): Bei Flachdecken dürfen die Lastanteile aus gleichmäßig verteilter Last, die innerhalb des kritischen Rundschnittes u1 wirken, nicht von der Bemessungsquerkraft abgezogen werden, da die Vergleichswerte der Tragfähigkeit im kritischen Rundschnitt auf die Schubspannungen aus der gesamten Auflagerkraft bezogen sind (Konvention). Im Sinne einer wirtschaftlichen Bemessung ist bei Flachdecken allerdings ein Abzug der Einwirkungen innerhalb eines Rundschnitts im Abstand 0,5d (inklusive Lasteinleitungsfläche) von der Auflagerkraft der Punktstützung zulässig. Wird der Durchstanzbereich zusätzlich durch Einzellasten belastet, sollte die einwirkende Schubspannung realistisch, zum Beispiel mit Lasteinzugsflächen, bestimmt werden.

Die 2. überarbeitete Auflage des DAfStb-Heft 600 wurde 2020 veröffentlicht. Seitdem darfst Du auch bei Flachdecken "ganz offiziell" die Einwirkung innerhalb eines Rundschnittes 0,5d von der Auflagerkraft abziehen, analog zur Bodenplatte/zum Fundament. Macht in der Regel aber keiner, siehe  #74301 von ql2/99 , weil der Aufwand in der Regel nicht lohnt, sofern keine Software vorhanden ist, die das automatisch macht, wenn es denn überhaupt eine gibt.

Na sag ich ja.. man muss das ganze konsequenterweise auch für flachdecken machen. Im Entwurf hat keiner gepennt. Kranfundament auf Pfählen ohne Kontakt zum Boden (Bodenpressung darf nicht aktiviert werden) Fundamentabmessung 2,5×2,5 mit 4 Randpfählen und Flächenlast aus Kran 200kN/m2

Ob hier Abzüge sinnvoll sind  brauchen wir ja nicht besprechen. Ob es ein alternatives Bemessungsmodell gibt? : ich bin beim Fachwerkmodell.

Ich sehe bei den genannten Abmessungen kein Durchstanzproblem und ein Nachweis der Druckstrebe mit VEd <= 1,4 x Vrd,c ist auch nicht treffend. -> Es findet keine Rotation statt.

Zur Orientierung -> Fritz Leonhardt - Vorlesungen über Massivbau - DritterTeil - Grundlagen zum Bewehren im Stahlbetonbau - 16.8 Pfahlkopfplatten

-> Nachweis der D-Bereiche mittels Knotennachweise

Leider habe ich die Literatur nicht. Aber so ein Knotennachweis wird doch sicher einen Nachweis der Druckstrebe beinhalten?
also befinden wir uns beim sogenannten Fachwerkmodell (s. meinem vorherigen Post).