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Hi liebe Massivbauer,
ich bekomme hin und wieder mal eine Statik-Anfrage von Baufirmen. Diese haben dann ganz klare Vorstellung welche Wände sie gern in Vollfertigteilen hätten oder auch in Ortbeton oder Filigran. Wie geht ihr damit um ? Ich möchte eine Ortbetonstatik liefern und diese soll dann nach den technischen Bedingungen des Herstellers (/des Werks) umgeplant und ausgeführt werden. So etwas schulde ich als unabhängiger Tragwerksplaner doch gar nicht. Beziehungsweise macht das Werk die Umbemessung und die Montagepläne kostenlos? Ich gehe davon aus. Wie läuft es bei Vollfertigteilen? |
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Letzte Änderung: von Badoo.
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Halbfertigteile (Doppelwände und Filigrandecken) ist für mich in der Statik und Planung fast wie Ortbeton.
Wir berücksichtigen intern paar Kleinigkeiten die Statik bzw. Schalungs-/Bewehrungsplanung betreffend gleich mit. Die Statik an sich ist jedoch wie du schreibst "Ortbeton" Vollfertigteile sind ein ganz anderes Thema. Man kann nicht Ortbeton planen und Vollfertigteil ausführen. Vollfertigteil-Betonkonstruktionen gehören vom Entwurf an als solche konzipiert. Die Planung gehört zwischen Architektur/Objektstatik und Fertigteilwerk bzw. FT-Statik zumindest 6 Monate vor Baubeginn abgestimmt... besser noch in der Genehmigungsphase. Ich frage ich: Bekomme ich 6 Monate vor Baubeginn fertige mit HKLS abgestimmte Architektur-Ausführungspläne ? Antwort: NEIN Antowort der Statik: Dann werden auch keine Vollfertigteile gemacht (zumindest nicht von uns in der Ausführungsplanung, wenn die Baufirma nach der Genehmigungsphase alles selber macht ist was anderes) PS: Hintergrund meiner Vorgehensweise: Der Bauleiter macht es sich einfach, der lässt sich vom FT-Werk einmal Halb-FT und einmal Voll-FT anbieten, das geht über den Einheitspreis. Zu diesem Zeitpunkt ist ihm die Planung und alles was dazugehört egal. Und dem gleichen Bauteiler ist die Planung und Abstimmung die nächsten 6 Monate auch egal, bis die FT auf einmal nicht zeitgerecht geliefert werden. Dann schreibt er Mehrkosten und Stehzeiten, ist ja nicht seine Schuld, er hat sich ja schließlich von allem die Voll-FT-Bauweise freigeben lassen ![]() PPS: FT-Stiegen, FT-Balkone und Klein-FT sind Standardbauteile gehören bei mir nicht zur Voll-FT-Bauweise des Gesamtgebäudes
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Letzte Änderung: von cebudom.
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In der Statik wird von Ortbeton ausgegangen, sofern nicht im Vorfeld eindeutig klar ist, dass es Vollfertigteile werden sollen.
Das kann z.B. bei den Treppen, Fahrstuhlwänden oder einem simplen Bodenschacht in der Sohle der Fall sein. Das wird in den Plänen eindeutig reingeschrieben, so dass der Arch. das bei seiner Ausführungsplanung und Ausschreibung entsprechend berücksichtigen kann. Überraschend für ihn ist es nicht, weil zumeist er ja sogar die Anregung zu VFT bringt. Die Firma wird entsprechend Ausschreibung beauftragt. Das ist die Grundlage. Wenn sie im Einverständnis mit Arch. und Bauherren partiell auf VFT oder auch HFT geht, dann muss sie für alle entsprechenden Umplanungen und Nachweise sorgen. Das fällt dem Statiker nicht auf die Füße. Zumindest nicht, solange er sich nicht selbst in der Annahme er sei für alles zuständig und verantwortlich, unnötigerweise zum Affen macht. Da die Fertigteilwerke verkaufen wollen, übernehmen die die Umplanungen in Gänze. Was man als Statiker auch nicht tun sollte, ist die Planung der Fertigteile selbst in die Hand nehmen. da sind die Werke doch schon besser drauf und wissen was wie läuft, welche Toleranzen gehen, wie der Herstellungsprozess und Transport bei Ihnen abläuft Ein Werk weiter kann es schon etwas anders sein.
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Letzte Änderung: von DeO.
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Danke für die beiden Antworten. Ich handhabe es wie ihr. Ich frage mich außerdem sowieso, ob Baufirma und/oder Auftraggeber überhaupt ein Mitspracherecht darauf hat wie der Tragwerksplaner plant. Wo steht geschrieben, welches Material oder welche Ausführungsvariante ich gezwungen bin zu wählen ? Dass mir im Zweifel der Auftraggeber flöten geht, sei jetzt mal irrelevant. In so einem Fall ist der Auftraggeber ohnehin unkooperativ.
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Letzte Änderung: von Badoo.
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Wenn der Bauherr das Bauwerk in Fertigteilen haben möchte, dann rechnet man danach oder man lässt es bleiben. Aber die Alternative Vor-Ort-Bauweise gibt es nicht. Ich kann darin keine fehlende Kooperation sehen, sondern eher das Gegenteil.
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Wie die Kolegen es schon meinten:
Wenn man es selber plant, plant das Werk trotzdem sowieso wieder um. Die wissen immer besser was sie haben wollen und sie setzen ihre Ausführungsplanung sowieso nach eigenem Standart um. Also wozu soll die Arbeit doppelt gemacht werden. Da wäre eine Ortbetonstatik sinnvoller. So kann man viel gezielter später entscheiden wie man baut und kann besser kooperieren und variieren. Und die Planungskosten ändern sich dabei nicht .. Warum also Bauherren, die von Beginn an eine Werkplanung wollen ? Da können sie ja gleich zum Werk gehen.. |
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Letzte Änderung: von Badoo.
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