THEMA:

Hallo zusammen,
bei einem Behälter mit gelenkiger Fußlagerung und Flüssigkeitsbefüllung entstehen in der Bodenplatte Zugkräfte. Weiß jemand wie ich diese Lasten per einfacher Handrechnung überprüfen kann und kann mir vielleicht jemand Literarur zur Schnittgrößenermittlung von Behältern empfehlen? Vorab schonmal vielen Dank!

Wo sollen die denn herkommen? Der Bälter (ich gehe mal von einem runden Tank aus) last/kraftmäßig in sich geschlossen. Auf den Boden wirken dann die Vertikalkräfte aus Flüssigkeit (Gamma x h) und eine vert. Linienlast aus EG-Behälter. Eventuell kommt noch was aus Wind dazu. Gibt nicht der Behälterbauer die Lasten vor?

Hallo Thom,


zu Literaturhinweisen siehe mal hier:  Berechnung Tanks nach EN 14015 - DieStatiker.de - Das Forum

Ansonsten bitte beachten, dass in einigen Bundesländern nunmehr die DIN EN 1993-4-2 (plus NA) "Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten - Teil 4-2: Tankbauwerke" eingeführt wurde (und somit nicht mehr die alte DIN 4119 gültig ist).


Gruß
taw


PS: in den genannten Quellen wird auch keine Normalbeanspruchung (Zugkraft) in den Boden genannt / berücksichtigt.

Ahoi!

aufgrund horizontaler Einwirkungen (z.B. Wind auf leeren Behälter, i.d.R. maßgebend für Schalenbeulnachweise, aber das ist ein anderes Thema) können lokal Zugkräfte an der Verankerung auftreten. Ich hatte mich vor langer Zeit auch mal intensiver mit solchen "Cola-Dosen"  beschäftigt und bin damals auf die Seite von Dr. Knödel aufmerksam geworden.
www.peterknoedel.de
Unter "Veröffentlichungen" und "Lehre" ist eine Menge an Infos als Download zu finden.
Der Artikel:
Knödel, P., Ummenhofer, T.:
Ankerkräfte bei kurzen Zylinderschalen
Stahlbau 75 (2006), Heft 9, S. 723-728,
ist bei Dr. Knödel auf Anfrage zu erhalten. Der gute Mann ist sehr zuvorkommend.

Viel Spaß bei der Recherche wünscht,
Mitch

Die Normalkraft entseht, weil der Behälter sich am Fußpunkt durch die Bodenplatte nicht verformen kann. Ich habe hierfür mal die FEM-Maschine angestellt (Beispielhaftes Modell, nicht das tatsächliche). Bei einer sehr weichen Feder sind die größten Verformungen am Fußpunkt und es entstehen fast keine Auflagerlasten. Das Wäre dann das von DeO beschriebene Model. Dann müssten die Verformungen am Fußpunkt ja irgenwie entstehen können z.B. durch Spiel in den Verbindungsmitteln oder ggf. durch Rissentstehung in der Bodenplatte. Daher war ja die Frage, ob es für den Fall der starren Lagerung ein einfaches Handrechenverfahren gibt.

Ahoi,

zur Bemessung von Tankbauwerken nach der schlecht zusammengeschusterten, beschissen ins Deutsche übersetzten, vor inhaltlichen Fehlern und fehlenden Regelungen strotzenden DIN EN 1993-4-2  empfehle ich auch noch noch "Anwendungs-Beispiele zur DIN EN 1993-4-2 Flachboden-Tankbauwerke" von Dr. Ludger Bußhaus.
www.dr-busshaus.de
Das o.g. Buch vertreibt er selber, einfach mal anrufen oder per E-Mail anfragen.

Viel Spaß damit wünscht
Mitch