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Schneefanggitter wird nachgerüstet - Gefährdung der Standsicherheit des Daches? 05 Jun 2021 14:53 #71436

Hallo zusammen,
ich bearbeite gerade den Umbau eines Hauses aus den 50er Jahren. Das Dach hat über 45° Neigung.
Eigentlich wollte ich zum Dach nichts machen, weil es nur minimale zusätzliche Lasten gibt.
Aber jetzt hat der Architekt in seinen Plänen neue Schneefanggitter eingetragen. Damit gilt ja auf einmal my=0,8.
Und nu? Muss ich das verbieten? Muss ich versuchen das Dach für die gestiegene Schneelast nachzuweisen?
Das Problem ist, dass es sich um ein Sparren- oder  Kehlbalkendach handelt, bei dem die Sparren aus geleimten Fachwerkträgern bestehen.
Bisher habe ich noch keine Ahnung, wie die Horizontallast in die Betondecke eingeleitet wird.
Vielleicht funktioniert das Dach auch ganz anders und die Kehlbalkenlage ist in Wahrheit eine Unterspannung.
Wie würdet ihr vorgehen?
Das ganze ist in Schneelastzone 1.
Schönen Sonntag!

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Schneefanggitter wird nachgerüstet - Gefährdung der Standsicherheit des Daches? 05 Jun 2021 15:35 #71437

Hallo,
hinfahren und ansehen heisst die Devise, es ist ja auch notwendig den Erhaltungszustand
zu überprüfen und zu entscheiden was wie geht oder eben nicht geht.
Vor dem EC-Gedöns gabs noch die Möglichkeit für Dächer über 45 grad, dass man die
Windlast nicht mit dem Schnee überlagern musste, gibt´s diesen Passus noch? Ich finde
den im Augenblick nicht.

Grüße galapeter97

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Schneefanggitter wird nachgerüstet - Gefährdung der Standsicherheit des Daches? 05 Jun 2021 16:01 #71438

Hinfahren und gucken ist leicht gesagt. Im Moment ist noch alles verkleidet. Man sieht nur den Teil über der Kehlbalkenlage. 
Den Erhaltungszustand soll einer beurteilen, der sich mit sowas auskennt, wenn der Innenausbau raus ist. Der soll auch sagen, was von 60 Jahre altem Leim zu halten ist. 
Die Frage, ob Wind und Schnee gleichzeitig anzusetzen sind, wird heute über psi-Faktoren geregelt, oder?
Aber aus der ansonsten vollständigen Statik geht hervor, dass das Dach von der Holzbaufirma neu berechnet wurde und die vorher vom Gebäudestatiker ermittelten Auflagerkräfte nach unten korrigiert wurden.

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Schneefanggitter wird nachgerüstet - Gefährdung der Standsicherheit des Daches? 06 Jun 2021 06:40 #71443

wenn der architekt ändert und du deswegen mehr aufwand hast, wirst du dazu wohl was sagen können und müssen.
immerhin geht´s nicht nur ums honorar, sondern auch um eine mehrbelastung von tragwerk und bauherr mit möglicherweise erforderlichen verstärkungsmassnahmen und entsprechenden kosten. an der aufklärung des bauherren, wenn nicht vollumfänglich vom a. geleistet, hast du zumindest mitzuwirken und das wirst du auch aus eigeninteresse machen. zuerst würde ich den a. informieren, vielleicht ist der schneefang nicht soooo wichtig - und wenn doch, dann hat´s konsequenzen. über das weitere prozedere nachzudenken lohnt erst, wenn man sich gedanken um die vertragliche klärung macht - im jetzigen vertrag wird kaum der schneefang und die daraus resultierende dachbeplanung enthalten sein, sonst würdest du nicht fragen.
Markus L. Sollacher, Berat. Ing. BYIK
mlsollacherATt-onlinePUNKTde
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Schneefanggitter wird nachgerüstet - Gefährdung der Standsicherheit des Daches? 06 Jun 2021 08:57 #71447

Bisher habe ich noch keine Ahnung, wie die Horizontallast in die Betondecke eingeleitet wird.
Vielleicht funktioniert das Dach auch ganz anders und die Kehlbalkenlage ist in Wahrheit eine Unterspannung.
Wie würdet ihr vorgehen?
 

Das mögliche statische System eingeben, evtl. auch die Alternativen dazu und dann per Last-/Ausnutzungsvergleich schauen inwelcher größenordnung die Änderungen liegen. Eventuell ist das ja gar nicht so dramatisch.

Wenn man meinswegen >3% Anstieg kommt sehen an welcher Stelle diese auftritt.
Und richtig.. die Aussagekraft von "mal hinfahren und anschauen" ist sehr begrenzt, denn man hat keine Glaskugel und keinen Röntgenblick. Auch selbstsicheres Auftreten erzeugt das nicht. Wenn der Anstieg der Ausnutzung insgesamt hoch wird, den Arch. intensiv darauf hinweisen.

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Schneefanggitter wird nachgerüstet - Gefährdung der Standsicherheit des Daches? 06 Jun 2021 10:40 #71449

@markus
Das Honorar ist ein ganz anderes Thema. Es gibt ein  Honorar, das sich am umbauten Raum des Gesamtbauwerks orientiert.
Welche Einzelmaßnahmen da nachtragswürdig sind, kann man sich jedesmal neu überlegen.
Der Architekt ist nicht besonders hilfreich. Der zeichnet, was er in der Nutzung für sinnvoll hält, und wir sollen das möglichst geräuschlos umsetzen. Ich bin eh schon der Spielverderber...
Das heißt, wenn ich verlange, dass der Schneefang weg kommt, muss das Hand und Fuß haben.
Das Haus  ist mitten in der Stadt und die Traufe etwa 15 m hoch...

@Deo
Ja so ähnlich werde ich es wohl machen müssen.
Mein Problem ist eben die Tatsache, dass ich die Bestandsstatik nicht kenne und die Standsicherheit vor allem von den unbekannten Anschlüssen abhängt.



 

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