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Aussteifung "Schuhkarton ohne Deckel" Holztafelbau 15 Jan 2021 11:23 #69952

  • FeldmannD
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markus schrieb: hi,

ich schliesse mich @baumann vollumfänglich an, ganz besonders aber dessen ersten satz :)

welche der massnahmen du ergreifst, ist umgekehrt wie bei einer quizshow: je schwerer die frage, desto mehr geld. welches geld? das ist die frage: dein honorar, die baukosten?

check halt schrittweise, ob du mit einfachen mitteln (bohlen an den schmalseiten + 2 wrb-kreuzen) auskommst - oder ob wegen verformungen/grösse usw. eine scheibe erf. ist.
das sieht aus, wie ein flachdach - da wird doch eh eine beplankung kommen ..?

grüsse, markus


Ok, dann lag ich ja nicht so falsch, ich wollte nur wissen wie andere hier vorgehen.
Bitte meine Antwort auf Baumanns Beitrag lesen:
Ja, ich wollte es hier für die Beschreibung einfach halten (mein Fehhler). Dachneigung sind 15° und Bauherr will unbedingt Ziegel.

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Aussteifung "Schuhkarton ohne Deckel" Holztafelbau 15 Jan 2021 11:23 #69953

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doppelt

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Letzte Änderung: von FeldmannD.

Aussteifung "Schuhkarton ohne Deckel" Holztafelbau 15 Jan 2021 13:59 #69955

"3. Einen Aussteifungsverband aus Holz in den Sparren einfräsen, damit OK bündig ist"
Diese Aussteifung für die kurze Wand brauchst Du vermutlich gar nicht. Man könnte für die kurze Wand die Balken um die schwache Achse aufaddieren. Du mußt dann aber natürlich die Lasten von der Wand auf die Balken verteilen. Das könnte man zB über Latten machen. Natürlich dürfen die Balken nicht "umfallen".
EDIT: Habe gerade gelesen. Das hast Du ja schon in Punkt 4 beschrieben.

Gedanken solltest Du Dir eher um die lange Wandseite machen. Dort kann man zB mit schrägen Latten (gerne auch eingefräst)einen Verband ausgebilden. Ein V, kein Kreuz.
Mit Windrispen kann man das auch machen. Dann braucht man auf jeden Fall 2.
Aufpassen sollte man auf die Anschlüsse an den Enden.
Mit den Balken bringst Du kontinuierlich Last in den Verband ein. Also mußt Du dort auch eine (kleine) Verbindung zw Balken und Verband schaffen.

Oder man kloppt einfach eine OSB aufs Dach.:woohoo:

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Letzte Änderung: von Jens01.

Aussteifung "Schuhkarton ohne Deckel" Holztafelbau 15 Jan 2021 14:34 #69957

Bloß keine Windrispenbänder aus Lochband. Ohne Spannschlösser ist das Murks. Mit werden sie eh weggelassen.
Kurze Seite:
wie schon beschrieben Windlasten über Dachlatten auf sämtlichen Sparren (schwache Achse) verteilen.
Problem: tragende Dachlattenstöße druck- und zugfest auf den Sparren. Praktisch funktioniert es aber.
Lange Seite:
wie schon beschrieben, Aussteifungsverbände (Diagonalverband) in den Endfeldern (ca. 3,0 m) aus Stahl mit entsprechenden Anschlüssen, Verstärkungen, Beihölzern usw.
Am besten Scheibe aus zugel. DWD-Platten. Ist gleiche ne gute Vordeckung. OSB kann Probleme machen.

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Aussteifung "Schuhkarton ohne Deckel" Holztafelbau 15 Jan 2021 14:54 #69958

"Problem: tragende Dachlattenstöße druck- und zugfest auf den Sparren."
Das stimmt, vermutlich benötigt man gar nicht so viele Balken, so daß man mit etwas Geschicktheit ohne Stoß auskommen kann. Wenn der gute Zimmermann das mitgeteilt bekommt, wird das auch umgesetzt:).

Deine Antwort zur langen Seite verstehe ich nicht ganz. Was meinst Du mit "Aussteifungsverbände (Diagonalverband) in den Endfeldern"? Es muß irgendwie ein "V" (oder zwei) entstehen. Also ein Breit oder Stahlband von den Gebäudeecken zur Mitte der langen Wand. Die einzelnen Balken müssen auch an dies Brett/Stahlband angeschlossen werden, damit die Kraft von den Balken in diesen "Verband" eingeführt wird.

Eine DWD/ Holzfaserplatte mit Zulassung für Statik ist natürlich noch besser. (Stöße, die parallel zum Balken sind, müssen auf Balken gestoßen werden!!)

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Aussteifung "Schuhkarton ohne Deckel" Holztafelbau 15 Jan 2021 19:52 #69960

Lieber FeldmannD,

ich habe ebenfalls ein Problem bei einem Satteldach wegen der Aussteifung. Aber nicht statischer Natur, sondern ich kämpfe in eigener Sache seit November mit unqualifizierten Bürokraten der örtlichen Baubehörde, die ihre lückenhaften Fachkenntnisse durch Paragraphenreiterei ausgleichen
wollen, und die mir etwas aufzwingen möchten was technisch ein absoluter Blödsinn ist.

Bei Deiner "Schuhschachtel könnte ich Dir zwei Möglichkeiten vorschlagen:

Die einfachste dürfte die Beplankunbg der Sparren mit Holzfaserplatten sein. Es gibt welche mit 35mm Dicke, bei welchen der Hersteller explizit damit wirbt, daß keine Windrispenbänder mehr benötigt werden. Ich will keine Werbung machen, den bayerischen Hersteller findest Du bestimmt schnell.

So wie Deine Kollegen bereits vorgeschlagen haben, eignen sich auch OSB und DWD Platten natürlich sehr gut. (Deine Kollegen deshalb, weil ich kein Tragwerksplaner bin, sondern nur ein Maschinenbauer, der damals während der Vorlesungen im Fach Statik nicht gefehlt hat).

Wahrscheinlich, oder sogar ganz bestimmt, sind OSB- und DWD-Platten besser als im Naßverfahren hergestellte Holzfaserplatten. Allerdings weiß ich nicht ob sie so wie die Faserplatten ofiziell auch für die Aussteifung zugelassen sind.

Die zweite Möglichkeit, die von mir favorisiert wird, ist das Dach mittels Sandwichelementen zu decken. Dann hast Du mit einem Schlag ein gut isoliertes Dach fix und fertig. Und wenn der Bauherr unbedingt Dachziegel möchte, gibt es auch Sandwichplatten mit Dachziegeloptik.

Es wäre sogar möglich ein Sandwichdach ohne Sparren zu realisieren. Ich habe mich bei meinem Projekt aus verschiedenen Gründen für eine konventionelle Dach-Unterkonstruktion entschieden. In Kombination mit den Sparren bekomme ich so ein extrem belastbares und kostengünstiges Dach.

Und hier sind meine Probleme: Die Baubehörde, welche junge Maurer ohne Berufserfahrung als Sachbearbeiter und Baustellenkontrolleure beschäftigt, will nicht kapieren und akzeptieren, daß Sandwichplatten (PIR Hartschaumfüllung, Außenschale Trapez-Stahlblech, Innenschale liniertes Stahlblech) nach der Verlegung eine sehr gute Scheibenwirkung haben, so daß auf eine zusätzliche Aussteifung komplett verzichtet werden kann.

Das ist Stand der Technik. Ist aber leider noch nicht in den allgem. Bauartzulassungen der Sandwichplatten. Und nun haben sich da die Paragraphenreiter festgebissen. Und ich denke überhaupt nicht daran zusätzlich auszusteifen.

Vielleicht hat Deine Baubehörde qualifiziertere und vernünftige Sachbearbeiter die mitmachen.
Bei Interesse kann ich Dir noch meht Informationen geben.

Und falls in diesem Forum jemand einen Tipp hätte wie man in so einem Fall weiter kommen könnte, so wäre ich ihm sehr dankbar.

Was unfähige Baubehörden den Bauherrn manchmal antun ist himmelschreiend. So haben sie in Potsdamm einen Stapel Brennholz zum Bauwerk erhoben. Inklusive Mahngebühren kam dann nach einem langen Hin- und Her eine Forderung von über 1500,- € auf den Grundstückeigentümer zu. Ob er die bezahlt hat weiß ich nicht. Jedenfalls war der Streit erst beendet als der Holzhaufen 20 m weiter weg bewegt und dort neu aufgebaut wurde.

Für Eure zahlreichen Kommentare bedsanke ich mich schon jetzt.

Viele Grüße
Opa

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