Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1
  • 2
  • 3

THEMA:

Holzdrempel 23 Nov 2020 22:36 #69439

Ein wenig ungewöhnlich. Ich glaube, damit bekommt man Schwierigkeiten mit dem Architekten und dem Bauherren.

Und ich muss mich leider korrigieren.
Wenn die obere Pfettenlage horinzontal unverschieblich ausgebildet wird (evtl. mit Hilfe einer Scheibe, oder durch Bemessung auf Doppelbiegung) und die Sparren horizontal und vertikal kraftübertragend auf den Rähm der Drempelwand aufgelagert wird, bilden Sparren und Drempel sowie oberes Pfettenauflager - Verbindung-Sparren-Drempel - Fußpunkt/Drempel statisch einen Dreigelenkbogen.
Ein Problem wird, wie oben beschrieben, die Ableitung der Horzontallasten über die obere Pfette in die Giebelwände sein, sowie die Abmessung der Pfette, wenn sie über die gesamte Hauslänge spannt.
Ggf. lagert man die Pfetten in der Mitte auf einen abgeschrägten Dachstuhl. Mit Mauerwerk braucht man es an der Stelle gar nicht erst versuchen.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Holzdrempel 30 Nov 2020 08:32 #69490

Hallo,
als ALternative zur Deckenscheibe in Kehlbalkenebene:
Gibt es im ganzen Dachgeschoss denn keine Innenwände? Dann kann man auch die Fußpfette = Drempelrähm in diese Innenwände rückverankern (Stichwort "Windbock" - so ist doch in fast allen alten Häusern der Drempelrähm gehalten). Problem dabei ist meißt die horizontale Tragfähigkeit der Fußpfette aufgrund zu großer Spannweiten zwischen den Innenwänden. Da muß man sich dann was einfallen lassen. Aber grundsätzlich möglich ist das.

Viele Grüße

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Holzdrempel 30 Nov 2020 10:37 #69491

mcberg schrieb: Hallo,
als ALternative zur Deckenscheibe in Kehlbalkenebene:
Gibt es im ganzen Dachgeschoss denn keine Innenwände? Dann kann man auch die Fußpfette = Drempelrähm in diese Innenwände rückverankern (Stichwort "Windbock" - so ist doch in fast allen alten Häusern der Drempelrähm gehalten). Problem dabei ist meißt die horizontale Tragfähigkeit der Fußpfette aufgrund zu großer Spannweiten zwischen den Innenwänden. Da muß man sich dann was einfallen lassen. Aber grundsätzlich möglich ist das.


Die Windböcke de alten Gebäude stehen nach meiner Beobachtung in geringeren Abstände als die Querwände in den heute üblichen Entwürfen. So ein Windbock ist auch ein statisch eindeutiges System. Bei Querwände mit Ringbalken müsste man zeigen, dass die H-Last den RB nicht oben wegschiebt. Der Nachweis ist interessant, aber nicht unmöglich.

Genau neben meinem Haus, in Sichtweite aus dem DFF, wird ab jetzt ein Haus gebaut mit einem Holzdrempel. Nein, ich habe damit nichts zu tun, aber ich werde mal genauer hinschauen.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Holzdrempel 30 Nov 2020 14:57 #69493

Hallo,
wenn hier vom Holzdrempel geschrieben wird, gehe ich davon aus, dass eine Holzständerwand gemeint ist.
Der Dempelrähm lässt sich je nach Spannweite vielleicht noch nachweisen. Aber einen klassischen Windbock gibt es eigentlich nicht mehr. Die einbindende Innenwand ist dann auch eine Holzständerwand. Zur Abtragung der H-Lasten in die Innenwand muss diese als Scheibe (Teilscheibe) konstruiert werden. D.h. auf Drempelhöhe muss ein Rähm gebastelt werden. Druck -und zugfeste Ausbohlung zwischen den Pfosten. Zugfest wird das Ganze nur in Verbindung mit einem aufgenagelten Stahlband. Und dann muss ausreichend noch Platz für die Nagelung der Beplankung vorhanden sein. Bei Winddruck kann die H-Last über Kontakt eingeleitet werden. Bei Windsog muss ein zugfeste Verbindung zwischen Drempelrähm - Ausbohlung her. Schrauben, Bolzen Winkel usw. funktionieren nicht.
Wie löst ihr diesen Punkt ?
Vielleicht ist es besser die Innenwand 2-teilig herzustellen.

Grüße

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Holzdrempel 30 Nov 2020 17:17 #69495

Man könnte den Drempel auch gegen eine Dachscheibe lehnen. :pinch:

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Holzdrempel 04 Dez 2020 23:33 #69536

Oder man macht sich mal Gedanken über mögliche statische Systeme. Oder schaut man in einem Buch über Holzbau nach, wie beispielsweise von Halasz, Scheer: Holzbau-Taschenbuch Bd. 1 oder Werner; Zimmer: Holzbau 2 - Dach-und Hallentragwerke.
Dort wird das abgestrebte Pfettendach behandelt. Sparren: Träger auf zwei Stützen mit Kragarm, unteres Auflager horizontal beweglich (auf der Fußpfette), oberes fest (auf der Mittelpfette). Die Mittelpfette leitet die Lasten auf die sog. Windböcke ab. 6m Abstand der Böcke dürften da konstruktiv keine Probleme bereiten.
Die in den Büchern behandelten Beispielen beinhalten keinen Drempel. Aber was hindert uns daran an dem System Sparren, an dem beweglichen Auflager stattdessen ein Gelenk einzufügen und eine Stütze (Drempel) anzuschließen, die unten in der Decke fest verankert wird.
Betrachten man dieses System unter der Wirkung einer horizontalen Last, so wird man feststellen, dass sich die horizontale Auflagerkraft zu gleich der Horizontallast x der halben Drempelhöhe ergibt (also so gut wie nichts) und der Rest der Horizontallast des Gespärres in das obere Auflager geht. Somit hat die Fußpfette = Rähm des Drempels nur eine konstruktive Bedeutung, so wie sie sie vorher ohne Drempel schon hatte.
Wer ganz sicher gehen will, fasst den Rähm noch mit einer Zange, so wie es die Zimmerleute früher getan haben.
Wenn das alles nicht ginge, müssten wir ja mindestens 20 % der Dächer der Altbauten einreißen.

Oder man denkt ganz verrückt und denkt sich das Dach als Holzhalle. Drei Drei-Gelenkbogen auf die Hütte und darauf die Pfetten. Da findet man schon jemanden, der sowas herstellt und liefert. Den Rest machen die Zimmerleute vor Ort.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1
  • 2
  • 3

Copyright © 2022 diestatiker.de | ein Service von Planungsbüro Uhrmacher  | Aunkofener Siedlung 17 - D-93326 Abensberg
Telefon: 0 94 43/90 58 00, Telefax: 0 94 43/90 58 01 | E-Mail: office[@]diestatiker.de | Alle Rechte vorbehalten